Killerspiele verbieten …

Angesichts der immer größeren Komplexität unserer Welt – den immer unübersehbar werdenden Konsequenzen unserer Handlungen, möchte ich aber lieber direkte monokausale Zusammenhänge einfach erklärt als meine Handlungsmaximen etablieren.

Das war aber schon immer so. Und entspricht ungefähr der tibetischen Philosophie.

 

"Nö. Einfach im Garten. Mit Bier und Bratwurst. Ganz, ganz ohne Kunst und Anspruch."

Das haben die doch auch nicht. Weder Kunst noch Anspruch. Das ist ja die Masche. Den Anspruch mit gesprengten Bratwürsten unterlaufen, um beim Bild zu bleiben.

 

Meine Bratwürste platzen allerhöchstens. Aber Obstsalat hab’ ich schon mal gesprengt.

 

Jetzt verlässt du aber ziemlich schroff den Bereich der kritischen Vernunft.

 

Ich war jung und brauchte das Ge…, äh, den Spaß.
:embar:

 

Weils so schön zum Thema passt: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,452419,00.html


Die Umfrage find ich sehr interessant. Trotzdem weicht die Politik keinen Milimeter von ihrer Meinung ab.

 

"Zumindest beim Thema Computersicherheit scheinen aber eher die Jüngeren den Erwachsenen über die Straße helfen zu müssen. Nach einer Umfrage von TNS Infratest gehen Jugendliche mit Bedrohungen aus dem Internet oftmals sensibler um als ihre Eltern: Zwar gaben 88 Prozent der erwachsenen Nutzer an, eine Firewall zu kennen - nur gut die Hälfte benutze sie aber auch. Auf den Rechnern der Jugendlichen sei dagegen in 71 Prozent der Fälle eine Firewall und in 84 Prozent der Fälle eine Anti-Virensoftware aktiv. Fast alle Erwachsenen gaben an, Virenschutz-Software zu kennen, aber nur bei 77 Prozent der Benutzer sei sie installiert.

Zudem schützten sich mehr als 50 Prozent der Jugendliche mit einem Anti-Spyware-Programm, während es bei den Erwachsenen nur knapp ein Drittel sind."

Politiker sind haltDAUs...

 

Grade in den Nachrichten; der Sprecher der Politei Oldenburg zum Verdacht, dass die Anschlagsdrohung von dem Jugendlichen kam, der sich im Wald erschossen hat:

"er hatte keine solchen Spiele auf seinem Computer, aber er hatte Zugangssoftware installiert, mit der man solche Spiele theoretisch im Internet spielen kann"

Und er hat nicht mal gedroht. :meckert:

 

und leute die das spiel autobahnraser spielen sind alle verkehrsrauties,....

 

Genau. Und Tetris-Spieler Quadratschädel.

 

Wieso? In den beiden letzteren kämpft an doch in der Koalition der Willigen...

 

>verkehrsrauties<

Scheiß Neue Deutsche Rechtschreibung!

:biggrin:

 

Aähm, nö. :shake:

 

Ich finde es absolut hirnrissig, Computerspiele wie Counterstrike, Quake, Doom oder Unreal als Sündenböcke zu benutzen, um in populistischer Weise einfach gestrickte Wähler zu manipulieren. Ist doch klar, dass jetzt Millionen aufschreien und verlangen, dass man verbietet und wegschließt, wenn der Zusammenhang scheinbar so offensichtlich und unwiderlegbar dargestellt wird.

Dabei wird in eleganter Weise davon abgelenkt, dass die Probleme ganz woanders liegen. Konnte man nicht in einigen Medien erfahren, dass sich der letzte Amokläufer furchtbar einsam und unverstanden gefühlt hat? Dass er ausgegrenzt und als Mensch nicht ernst genommen wurde?

Es wird nun in Baden-Württemberg seit dem letzten aktuellen Fall viel davon geredet, dass an Schulen Antiaggressionstraining und Streitschlichterkultur gefördert werden müssten. Man darf gespannt sein, was nach einem eventuellen Verbot der Computerspiele und der Verhaftung aller verantwortlichen Programmierer und Lobbiisten davon übrig bleibt (denn der bayerische Innenminister Beckstein sieht einen Zusammenhang zwischen solchen Subjekten und potentiellen Totschlägern). Sobald jedoch zusätzliche Mittel für Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden sollen, werden die verantwortlichen Politiker sehr zurückhaltend.

Ich persönlich finde es besser, Kinder so zu erziehen, dass man keine Angst haben muss, wenn sie mit Computerspielen in Berührung kommen. Aber: Wie kann man Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung so stärken, dass sie gesundes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen entwickeln? Was können Elternhaus, Schule und Politik dazu beitragen? Wie kann die Sozialgemeinschaft Staat z.B. alleinerziehenden Müttern helfen, die den ganzen Tag arbeiten müssen und sich deshalb nicht wirklich um ihre Kinder kümmern können?

Hier fängt es an, interessant zu werden, aber hier beginnt es auch, Geld zu kosten und deshalb ist ein Verbot viel einfacher und kostengünstiger zu realisieren. Auch kann der Erfolg der Durchsetzung eines Verbotes viel publikumswirksamer gefeiert werden.

Seltsamerweise ist noch kein Politiker auf die Idee gekommen, Kriminalromane zu verbieten, obwohl da teilweise explizit und sehr intelligent zu Gewaltverbrechen angeleitet wird.

 

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/brandenburg/610635.html

Ohne Worte!

 

Als die neu waren gab es das garantiert auch.

 

Ich schliesse mich an

 

Vor allem der Satz mit der behüteten Kindheit hat mich tief getroffen. Mein Weltbild gerät ins Wanken!

 

Doch es kommen mir Zweifel: Wie konnte er eine behütete Kindheit haben, wenn er schon nach der sechsten Klasse auffällig war?
Auch die Sache mit der Körperverletzung gibt mir zu denken. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr stützt dieser Artikel meine Theorie, dass Menschen mit schwachem Selbstbewusstsein zu Gewalttätigkeit neigen. Sie fühlen sich gerne zu Führerpersönlichkeiten hingezogen und finden in Actionspielen die virtuelle Bestätigung, die ihnen im wahren Leben versagt bleibt. Wenn sie dann ausrasten, war natürlich das Spiel schuld, aber wem hilft so eine verschleiernde Erklärung?