Kinderfeindlichkeit in Deutschland- Schuld der Eltern ?

Hi, ich finde du entmündigst die Familien hier ein bisschen arg: Kinder haben normalerweise zu wenig Geld um sich Fernseher, Spielkonsolen und Computer zu kaufen, das erledigen immer noch die Eltern für Sie, genauso wie die Eltern den Konsum dieser Medien regeln (sollten!). Freilich ist das ab einem bestimmten Alter quasi nicht mehr möglich, aber im Grundschulalter sollte eigentlich jeder Erziehende fähig sein zu bestimmen was und wie sein Kind konsumiert.

Ich habe übrigens ohne nennenswerten Medienkonsum (Bin auf einem Bauernhof aufgewachsen) meine gesamte Kindheit mit Piraten- oder Cowboyspielen zugebracht – ich habe täglich von 9:00 bis um 17:00, mit einem selbstgebastelten Schwert oder Pistole zahllose virtuelle Gegner niedergemetzelt. In der Grundschule haben wir JEDE Pause mit den Jungs aus der Parallelklasse "gerauft", 4 Jahre lang.
Ich frage mich heute noch ernsthaft woher diese Lust am "Kampf", an der Gewalt kam.
(PS Ich habe mich, mittlerweile ausgewachsen, noch nie "echt" geprügelt, habe das Militär verweigert und bin auch sonst recht friedlich, das mit dem Kämpfen scheint sich also komplett verflüchtigt zu haben))

 

Was Kinder auch aufnehmen und was sicher nicht so gut ist:

Daß der Held auch nach 10 schwersten Faustschlägen ins Gesicht aufsteht und die Gegner fertigmacht.

Da könnte man doch glatt auf die Idee kommen, dem Gegner 20 mal eine reinzugeben.

:crazy:

 

Falscher Knoten??

maceddy

 

Nö, irgendein Knoten.

 

so sieht er aus


Klick........

maceddy

 

In der Parallelklasse meines Sohnes (1 Klasse ) sind Kinder erpresst worden..
Geld oder Schläge...das hat einen etwas anderen Geschmack,als die Pausenprügelein die wir wohl alle kennen..

 

Reale Kriegszeit..klar ,da war Gewalt auch alltäglich. Gewalt als Reale Erscheinung ist eben nicht so klasse,wie die Gewalt die in den Medien.Mediale Gewalt wird ja meistens als Lösungsweg dargestellt..das haben die Kriegskinder wahrscheinlich ganz anders erlebt.

 

Grundsätzlich: Essen gehen und die Kinder sitzen am Tisch und halten den Mund - das gibt es nicht. Kann mir auch nicht vorstellen, wer so was will.

Was man an Kindern akzeptieren kann, auch im Restaurant:
- Laut sein, Lachen ..
- Herumgehen, Flirten mit anderen Gästen
(beides z.B. in bella Italia kein Problem)

Was respektlos ist, auch von Kindern:
- Sachen runterschmeißen
- respektloser Umgang mit Essen (den haben sie aber nicht im Restaurant "gelernt", da ist schon vorher Mist gebaut worden. Never forget: Kinder lernen fast nichts durch Erziehung, aber fast alles durch Nachahmen)
- Andere bewusst stören (geht aber erst ab einem gewissen Alter)

Was ich bei Eltern nicht aushalte:
- Kinder mit Nachspeise neben dem nicht angerührten Hauptspeisenteller ruhigstellen
- Kinder mit Gameboy beschäftigen
- Seine Kinder im Restaurant ignorieren, weil man Angst hat, dass sie nicht "folgen" könnten und man sich deshalb lächerlich machen würde

Was man Kindern im Restaurant geben kann:
- Sachen zum Malen oder Schreiben (funktioniert wirklich gut)
- andere Kinder mitnehmen
- kleine Gesellschaftsspiele
- Restaurant mit Garten oder Spielecke aussuchen

Weitere Option:
- Es kann Zeiten und Konstellationen in der Familie geben, wo es viel bequemer (und schöner!) ist, zu Hause zu essen. Und die Kinder kochen mit.

Um eines wird man aber nie herumkommen: Kinder brauchen Aufmerksamkeit. Wenn ihnen man die Aufmerksamkeit nicht geben will, hätte man sie nicht kriegen dürfen. Weil das aber doch passiert ist, hat man ein Problem. Und dieses Problem lässt sich nicht anlassbezogen im Restaurant lösen, das ist eine Haltungsfrage.

Einerseits ist es die allgemeine Haltung zu Kindern oft sehr eklig und intolerant. Andererseits ist es die Umgebung, die Kinder so werden lässt, wie sie sind. Und da haben durchaus Eltern ihre „Mitschuld“, wie denn nicht?

tom (fünf Kinder zwischen 10 Jahre und 7 Monate)

 

Natürlich sind es nicht nur die Medien "schuld" für das Gesellschaftsbild das den Kindern beigebracht wird.Die Medien sind nur eine Erscheinung unsere Gesellschaft.Und sicher gehört es zum Grosswerden eines Kindes sich auch mit Gewalt auseinderzusetzen.Aber es hat eine anderen "geschmack" bekommen.An besten zu beobachten wenn die Klassenfreunde bei uns Spielen..Wer kann sich auch mal ohne Pause 20 minuten mit Lego beschäftigen,oder wer hält es nichtmal 5 min aus.Die letzten sind auch die, die Powerranger mit einer Gewaltbereitschaft spielen die einen schon erschrecken lassen..und wer glaubt das Kind kommt aus der"Bildungsfernen" schicht sieht sich getäuscht.Nein der Vater ist ein angesehener Unternehmer aus meinen Wohnort..Aber vielleicht hat der ja auch keine Zeit für seine Kinder..
Die Eltern stehen in der Pflicht dagegenzusteuern...
Aber mann kann ein Kind ja nicht Lebensfern erziehen..

 

Gute Beobachtung. Du gehörst zu den wenigen, die bereit sind, sich an die eigene Kindheit zu erinnern. Deshalb bietet sich die m.E. völlig richtige Vermutung an, dass die Kinder mitnichten "brutaler" werden. Jungs sind nun mal so, die schlagen gern zu bzw. durchlaufen solche Phasen. Mädels machen das ein bisschen anders, aber es gilt ja heute schon als unkorrekt, solche Unterschiede auch nur zur erwähnen ...

Wenn ich in der noch älteren Generation nachfrage, wie die aufgewachsen sind und wie die sich eingeschenkt haben, na bumm ... Da gibt es übrigens einen netten uralten Film, „Krieg der Knöpfe“ ...

Auch das Phänomen „Verwahrlosung" ist eine zweischneidige Geschichte. Früher sind Kinder in einer Art aufgewachsen, da stünde heute sofort die Fürsorge in der Tür. Die durften viel mehr allein machen, waren sich selbst überlassen.

Wenn ich mir überlege, dass ich meine Mädels, von drei Jahren aufwärts, rund um die Uhr im Blick haben müsste, um dem Gesetz Genüge zu tun - völlig undenkbar.

Gefährlich ist nur die mediale Verwahrlosung, wenn Medien die Zuwendung ersetzen. Gilt zwar nicht für alle Kinder, kann aber die mitziehen, die sowieso anfällig sind.

Im Grunde brauchen Kinder vor allem eins: Zeit. Es muss gar nicht viel sein, aber die Regelmäßigkeit muss da sein. Darunter verstehe ich: JEDEN TAG bin ich wenigstens eine Viertelstunde NUR für mein Kind da. Kann auch gerne länger sein.

 

Der Unterschied zu heute?

Heute würde er hängengelassen – da könnte er noch so laut plärren:
Laßt mich doch nicht so hängen!

:teufel:

 

Ich glaube nicht das die Kinder "Damals" sich selbst überlassen wurden. Ich denke es gab früher einen relativ einheitlichen Wertekonsens und ein breites Einverständnis unter Erwachsenen was geht und was nicht. Die lieben Kleinen wurden früher eben sehr viel öfter auch von wildfremden Erwachsenen gemaßregelt (wenn gerade kein Erziehungsberechtiger in Sicht war). Erzogen wurden die Kinder eben nicht nur von den eigenen Eltern, sondern sozusagen von der ganzen Nachbarschaft.

Heute können die Kids auf der Straße anstellen was sie wollen, es gibt nur sehr wenige Leute die es übers Herz bringen sich "einzumischen", und oft genug müssen diese dann noch fürchten von den um die Ecke biegenden Eltern angeschnauzt zu werden (Von Eltern, die neben den Aussagen ihres Kindes keine anderen gelten lassen, können auch manche Lehrer ein Lied singen).

Um wieder auf das Ausgangsbeispüiel zurückzukommen: Wenn ich essen gehe und mir irgendein Kind gewaltig auf die Nerven geht, dann sag ich das dem Kind (natürlich wenns alt genug dafür ist) Ich wünsche das meine Mitmenschen das mit meinem Spross genauso machen.

 

Hallo, kleines Kind. Hast du mal fünf Minuten Zeit für mich, um ein wenig über Satan zu plaudern?

 

Das stimmt, aber ich halte das für ein kleineres Phänomen, verglichen mit der immer noch gewaltigen Zahl von Kindern, die respektlos (im Wortsinn) und autoritär erzogen werden.

 

volle zustimmung !!! :nicken: würden alle eltern so denken wäre vieles einfacher.

 

da hatte ich mal ein nettes erlebniss .. nicht das jemand denkt dieses kind/elternverhalten sei neu oder ein rein deutsches: ein campingplatz auf der ile de re, anno 1997, neben uns ein holländisches ehepaar ende zwanzig mit einen kleinteil so um die 4-5, immer wenn der kleine etwas ereichen wollte hat er die eingbaute sirene eingeschaltet, laut ...sehr laut, und jedesmal haben ihn seine netten eltern um die ecke geschickt, dort stand unser wohnmobil, da hat der liebe kleine ca. 2-3x pro tag direkt neben unserem wohnmobil geplärrt - und es musste ja etwas lauter sein damit die ca. 10m entfernten eltern auch noch was gehört haben ... am dritten tag bin ich dann hin und habe laut gefragt wo denn der knopf zum abstellen sei .. innerhalb 10 sekunden schoss der vater hoch kam rüber und beschimpfte mich als typisch deutschen kinderhasser und nazi .. :frown:

übrigens nicht dass jemand denkt ich hätte etwas gegen holländer ... im gegnteil ich habe verwande in utrecht und bin jedes jahr einige male in holland. die haben so nette headshops ..

 

Webmaster, bitte ...

 

Vermutlich ist Deutschland - den aktuellen Bevölkerungsdebatten zum Trotz - einfach nur überbevölkert. Wir sind zuviele auf einem Fleck, und da geht man sich einfach sehr schnell auf die Nerven!

 

Sollen wir in diesem Forum nur über Gänseblümchen und Kaninchenzucht reden ?
Sollten wir Themen , die halt nun mal kontrovers diskutiert werden , nicht auch in diesem Forum diskutieren ?
Mich beschäftigen solche Themen wie dieses hier nun mal. :nicken: Ein bisschen Gedankenaustausch , ein bisschen Zank ( fair bleiben ) und die Hoffnung , dass der eine oder andere vielleicht seine eigene Position zumindest in Frage stellt.

Ist das zuviel erwartet ? :meckert:

 

Natürlich sind die Eltern an der Kinderfeindlichkeit schuld. Keine Eltern – keine Kinder – keine Kinderfeindlichkeit.