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Mein Sohn auf einmal Zuckerkrank!

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Macurs, 27. April 2005.

  1. robdus

    robdus warum gibt es Köln?

    Das musst du mir im Ural-Camp unbedingt erzählen...
     
  2. turik

    turik New Member

  3. macuta

    macuta New Member

    Von mir nur liebe Mutmachgrüße und den Wunsch, dass du nach dem ersten Schock dazu übergehen kannst, die Hilfen der wundebaren Forumsmenschen anzunehmen und auszuprobieren. Ich wünsche dir Kraft für dich und für deinen Sohn.
    Uta
     
  4. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    Indem Alter sind die Kinder ,Gottseisgedankt, noch nicht in der Lage zu begreifen das solch Krankheit ein "Lebenslänglich" bedeutet.
    Deshalb können sie auch viel unbefangener an die Sache herangehen als die besorgten Eltern.
    Macht euch nicht fertig.
    Helft dem Bub bei der Umstellung.
    Erzieht in normal und alles wird gut.

    -
    Kopf hoch

    gr
     
  5. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Eigentlich ist schon alles gesagt. Aber ein wenig Trost will ich auch noch spenden.

    Klar ist der Schock erst einmal groß. Laßt dies aber Eurer Kind nicht so spüren. Das ist heute keine so schlimme Sache mehr wie vor 20 oder 30 Jahren. Der Junge wird ein fast normales Leben führen. Achtet vielleicht darauf, daß er immer viel Sport treibt.

    Bei meiner Frau wurde vor ein paar Jahren Zucker entdeckt, unser Hausarzt wollte sofort losspritzen, sie fragte aber einen schwer zuckerkranken Freund, der ihr Tips gab. Bis heute hat meine Frau noch keine Spritze gebraucht. Mit viel Bewegung und Disziplin beim Essen, hat sie das geschafft.

    Dieser Freund, von Geburt an Diabetiker ist, ist mittlerweile 67 und lebt nicht schlecht. Hat mehr als 7 Jahre in Bauzen gesessen und in den ersten 2 Jahren keine Medikamente und keine Diät bekommen.

    Ich drücke Euch jedenfalls die Daumen! Von wem hat er das eigentlich geerbt? Hat jemand von Euch Zucker oder Eure Eltern?
     
  6. Macurs

    Macurs Member

    Hallo Jungs! Es ist einfach beispielslos und wunderschön so in so kurzer Zeit so viele mitfühlende und krafspendende beiträge von Euch zu lesen. Ein grosses herzliches dankeschön. Das ist mit abstand das beste Forum! Hammermässig!
    :cool:

    Bei Benjamin habe ich am Dienstag vor zwei Wochen festgestellt, dass er auf einmal total viel trank, bis 3 liter am Tag. Ich beschloss dies ein wenig zu beobachten, weil Kinder manchmal aus Mangel an irgenwas viel trinken. Ich hoffte dass sich das wieder legen würde, vielleicht nach paar Tagen. Daraus wurde nix. Ich meldete ihn dann beim Hausatzt an, der Benj dann am letzten Donnerstag den Blutzucker mass. Er brachte keinen guten Bericht. Beni hatte zwischen 17 und 18. Er beschloss Benj schriftlich im berner Inselspital Kinderklinik anzumelden. Er meinte es wäre noch Zeit genug und wir bekämen dann auch wieder schriftlich einen Termin dort.
    Das letzte Wochenende ging es ihm nich weiter schlecht. Ich achtete darauf, das er keinen Zucker mehr zu sich nahm. Da gerade seine Frühlichsferien zu Ende waren, brachte ich ihn am Montag zur Schule und informierte über alles die Lehrerin. Benj gings gut und machte auch seine Hausaugaben, spielte etc. Jedenfalls schöpfte ich wieder Hoffnung.
    Dienstags Morgem kam dann der Spitalanruf, allerdings schien es auf einmal zu pressieren. Wir müssten sofort mit Benj in den Notfall kommen. Ich holte ihn von der Schule ab. Im Notfall angekommen wurden ihm gleich einige Kanülen an Blut abgezapft und und gemessen. Mittlerweile war Benj's Zuckerspiegel auf 25 oben. Dann wurden 2 Inf.gesteckt. Dann wurde er Vom Arzt untersucht. Die Aerzte diagnostizierten Typ 1 und eine Insulinproduktion von 10%. Sie meinten, das es wahrscheinlich nicht mehr lange gedauert hätte, bis er mir in die Möste gegangen, wäre.
    Jedenfalls wollte ich die Nacht bei Ihm schlafen. Im Bett gingen dann natürlich das Karusell meiner Gedanken los nach dem weshalb und wozu. Was will diese Krankheit von meinem Sohn? Etwa das Leben? Ja, das Leben. Im Alter von Benjamin
    habe ich meine beiden Eltern durch Suicide verloren. Der Gedanke das auch Benj sterben sollte, löste bei mir gesternmorgen ein Nervenzusammenbruch aus. Da sass ich vor meinem 4 Jahre alten Töchterchen wie ein geprügelter Hund und heulte mich wie Sponge Bob bei meiner Frau aus. ;( ;( Zum Glück konnte ich mich wieder fassen.

    Mittlerweile ist der Zuckerspiegel wieder im Idealbereich. Gott sei Dank! Am Freitag werden die Infusionen weggenommen, dann ist er auf seiner Abteilung frei.
    Das Spital ist die Schweizer Insel in Bern. Absolut beispielslos und Professionell. Die haben sogar Schulen dort und sogar eine Kleinklasse extra für lansame wie Benj. Er hat auch viele andere Kinder die Diapetes haben. Mit einigen habe ich schon gesprochen. Diese Kinder sind einfach grossartig. Einfach ohne Worte. Wie die jungen und kleinen Menschen über die Krankheit und ihre Erfahrungen sprechen ist überwältigend!

    Der Schock ist jetzt vorbei und ich bin bereit das Neue zur Normalität zu machen. Ich bin schon jetzt zuversichtlich, dass ich schon bald zum Profi im Umgang mit Benj's Krankheit werde.



    :rolleyes: :party: Dank Gott, das Benj weiterleben darf und er uns erhalten bleibt!:cool: :cool: :party: :party:

    Liebe Grüsse euch allen

    Macurs
     
  7. p.i.t.

    p.i.t. Ural-Silber

    nur noch kurz: ich arbeite ganz in der nähe vom insel. wenn du lust hast, und du denkst, dass dir das hilft oder guttut, können wir uns wirklich mal zu einem kaffee oder bier in der insel-kantine treffen. pn oder mail hast du in meinem profil.

    heb der sorg!
     
  8. Macmacfriend

    Macmacfriend Active Member

    „Der Schock ist jetzt vorbei und ich bin bereit das Neue zur Normalität zu machen. Ich bin schon jetzt zuversichtlich, dass ich schon bald zum Profi im Umgang mit Benj's Krankheit werde.“


    Genau das wollten wir lesen. So geht`s!
    Dir und deiner Familie alles Gute! :)
     
  9. Macurs

    Macurs Member

    Hallo Jungs!

    Benjamin hat die ersten Tage gut überstanden. Am Freitag morgen bekahm er das erstemal Insulin mit der Spritze. " Darf ich selber" fragte er die Krankenschwester und wir starrten einande verblüfft an. Stechen durfte er natürlich nicht aber er durfte den Stöpsel der Spritze runterdrücken, wärend die Schwester die Spritze hielt. Der Junge ist einfach grossartig!
    Mittlerweile bin auch ich wieder Optimist geworden, nachdem ich all die anderen Kinder etwas studiert habe. :eek: Heute ist sogar ein 16 Monate junges süsses Mädchen eingeliefert worden, das auch erst gerade Diabetes 1 bekahm.

    Diabetes ist bei weitem nicht so schnell lebensbedrohlich wie ich mir das vorgestellt habe. Im übrigen habe ich den 1. Kurs gemacht. Die Sache mit dem Insulin und den Zellen kam mir sehr bekannt vor, nämmlich von der Elektronik. Funktioniert wie ein Transistor oder eine Elektronenröhre!:cool:
    Die Aerzte sagten mir, das die Forschung heute so weit sei, das Benj in ca. 15 Jahren geheilt werden könnte. Das ist doch mal was oder? Zur Zeit mache ich ein Trip nach innen. Da enwickelt sich eine enorme Bindung zu meinem Sohn und nach aussen ein gewaltiger Schutzwall. Selbstvertrauen hab ich jetzt genung. Jetzt machen wir Nägel mit Köpfen Jungs!:party: :cool: :party: :cool: :party: :D

    Grüssle Macurs
     
  10. RSC

    RSC ahnungslose

    freut mich sehr, dass du dich zusammengefasst hast. so muss es auch sein. alles gute für deinen sohn und eure ganzen familie! und bleibt gesund!
     
  11. donald105

    donald105 New Member

    Das hört sich doch gut an! Dat wird! Alle lieben wünsche an dich und deine familie und besonders für deinen ströpp.
    ;) :klimper:
     
  12. Schnuffel

    Schnuffel Proletenhanswurscht

    TipTop, sowas will ich hören! Das schafft ihr schon!

    Gruß vom Schnuffel an euch Schnuffel

    :klimper:
     
  13. styler

    styler New Member

    hi,

    ich habe zwar überhaupt keine ahnung von dieser krankheit, möchte aber dennoch etwas dazu sagen:

    "...Die Aerzte sagten mir, das die Forschung heute so weit sei, das Benj in ca. 15 Jahren geheilt werden könnte."

    DAS, ist was die ärzte heute denken.
    ich bin fast überzeugt davon, dass das noch schneller geht!

    wenn man sich die medizinische und technische entwicklung der letzen 10-15 jahre, und vor allem den enormen tempozuwachs (es wird immer schneller) ansieht, kann man doch wirklich davon ausgehen, dass eine krankheit wie diese in einigen jahren restlos bekämpft werden, oder zumindest deutlich einfacher zu behandeln sein müsste.

    wenn man mal überlegt, dass die inzwischen sogar den gesamten dns-strang entschlüsselt haben...

    alles gute an euch
    thomas
     
  14. Oliverkay

    Oliverkay New Member

    Also also,
    habe jetzt nicht alle beiträge gelesen, bin sicher da waren schon einige dabei, die entwarnung gegeben haben.. wenn nicht bitte hier:

    Ich bin 16 Jahre alt und habe mit 5 Jahren Diabetis Typ 1 bekommen!!

    Die Medezin ist heutzutage echt schon weit.. vor 10 Jahren musste ich noch mit Spritzen spritzen.. wie soll ich sagen, alles war halt viel aufwendiger..
    heutzutage gibt es sog. Pents.. die machens einem echt einfacher.

    Ich weiss noch wie am ende ich war mit 5 Jahren, da hat niemand Lust sich zu soritzen oder dergleichen.. aber ey, das geht so schnell vorbei..
    und in Sachen Lebenserwartung, haha.. also ich kann dir sagen, die ist bei ihm genauso wie bei jedem anderen.
    Klar diabetis ist scheisse, aber LÄNGSTENS nicht so schlimm wie es in der Gesellschaft heisst, GLAUB MIR!!

    dein Sohn wird dran wachsen, wie auch ich es bin..
    es wird immer irgendwelche unwissenden Dummköpfe geben die NULL ahnung haben, sowie ein Lehrer zu mir meinte vor ca. 1 Jahr "hättest du vor 10 Jahren diabetis gehabt,lägst du jetzt in der "kiste")
    diesem schwachkopf habe ich dann erstmal gesagt, dass ich seit 10 Jahren Diabetis habe und er sein dummes Maul halten soll :D

    es macht das leben nicht leichter wohl war..

    Wo du wirklich keine Angst haben musst ist, dass gleichaltrige abgeschreckt werden.. das ist 0,0 der fall sag ich dir !! das schert niemanden meiner freunde!!

    Und essen kann dein Sohn weiterhin ALLES!
    Ihr müsst nur lernen, und später wenn er älter wird vorallem auch er selber, wieviel Insulin er für wieviel BE (kohlenhydrate, darauf kommts an) spritzen muss..

    sucht euch nen guten diabetologen, eine gute einstellung ist sehr wichtig sonst kann es zu spätfolgen kommen.
    ich für meinen teil muss zugeben, dass ich im moment scheisse eingestellt bin.. aber das ist mein alter, bin aber dran ;p

    am anfang haben wir auch alles abgewogen nachgeschaut etc. pp..
    das ist auch gut so, aber irgendwann siehst du deinen teller vor dir holst deinen Pen raus gibst dir XX Einheiten in den bauch und futterst los..

    mach dir ma keine sorgen.. echt net!!

    in 5,10 Jahren wird es schon soweit sein, dass man sich net mehr pieksen muss um sein blutzucker zu messen..
    das geht alles so schnell..

    also wenn du noch fragen hast:
    cellkern@aol.com

    gruß

    Edit: hier noch ein paar bekannte leutchen die auch alle diabetis haben ;)

    Halle Berry
    Carsten Fischer (ehem. hockey weltm.)
    Dimo Wache (torwart bei FSV Mainz)
    Und dann noch ein Ruderer.. fällt mir der name aber net ein..

    es gibt soviele..
    wie du siehst, mit diabetis kann man alles machen auch sport im profi geschäft!
     
  15. sad mac

    sad mac New Member

    prominente Diabetiker:

    US-Schwimmer Gary Hall jr.
    (Gold-) Ruderer Sir Steven Redgrave
    Elisabeth Taylor
    Neil Young
    Udo Walz
    Alfonso Prinz zu Hohenlohe
    Leo Kirch
    Jazzsängerin Shirley Horn
    Barry White
    Larry Hagman (JR)
    und und und ...

    :klimper:
     
  16. turik

    turik New Member

    Wie Macurs aussieht, weiss ich nicht, wie sein Sohn auch nicht. Wir können uns hier nur lesen.

    Es ist sehr viel Intimes offenbart worden, und das hat mich beeindruckt. Die signalisierte ehrliche Betroffenheit hier im virtuellen Treffpunkt spendet Hoffnung.
    Es freut mich sehr, dass es Benjamin und Dir, Macurs, wieder besser geht und ich wünsche Eurer Familie weiterhin Kraft und Wohlergehen!

    Turi
     
  17. Kola

    Kola New Member

    abgesehen davon sind solche schätzungen sowieso recht konservativ gehalten, da man den kranken nicht verleiten möchte an etwas zu glauben, was im endeffekt eine doch zu optimistische einschätzung wäre. wenn sich spezialisten so weit aus dem fenster lehnen, und einen festen zeitrahmen angeben, kann man wohl davon ausgehen, dass dieser eingehalten, wenn nicht sogar unterschritten wird. das ist jedenfalls meine optimistische einstellung. =)
     

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