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Fahrradsattel: Brooks oder Gel?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von christiane, 16. Juni 2005.

  1. christiane

    christiane Active Member

    Ich habe letztens festgestellt, dass mein Fahrradsattel seinen Geist aufgibt. Es ist ein Selle Royal Gel-Sattel und hat bis jetzt gute Dienste geleistet. Nun habe ich aber gehört, dass die Ledersättel von Brooks besser zu sitzen sind, wenn man sie einmal eingefahren hat. Das könnte so an die paar 1000 Kilometer dauern, aber seis drum.

    Ich habe von vielen Radwanderern gehört, dass sie lieber einen Ledersattel fahren, weil der so bequem sein soll. Wie ist das nun mit der Regenbeständigkeit von Ledersätteln und färbt so ein Sattel dann ab wenn er nass ist? Wie ist das mit der Lederpflege?

    Fragen über Fragen, ich habe auf macixus Bildern auch einen Brooks-Sattel gesehen und vielleicht kann er mir dazu was sagen? :klimper:
     
  2. donald105

    donald105 New Member

    Ich habe meinen selle royal verschenkt und mir einen brooks zugelegt.
    1000 km habe ich nicht gebraucht, bis er >passte<, aber so etwa 2 wochen war er ein bisschen - na ja - eben anders als mein rückwärtiges.

    Den pflegt man mit lederfett und sieht zu, dass er nicht nass wird. Mein rad trägt ein duschhäubchen mit punkten, wenn's mal kurzfristig im regen bleiben muss.

    Ich bin mit dem brooks sehr zufrieden. (Siehr außerdem viel eleganter aus.)
     
  3. christiane

    christiane Active Member

    :D
    stimmt, da gibt es ja auch verschiedene Modelle. Und ein Duschhäubchen :D Ja, das wäre eine Überlegung...
     
  4. joerch

    joerch New Member

    Ich hab nen ledersattel, der bekommt keinerlei pflege...
    tja - und einfahren - irgenwann gewöhnt man sich halt dran -)
     
  5. Ollimac

    Ollimac New Member

    Einfach den Brooks (schön einfetten) nach Neukauf mal so 30 Minuten in den Backofen.:nicken:
    Macht ein Bekannter mit seinen Brooks Sätteln immer.:O
     
  6. printecki

    printecki Schumi-Fan

    also, der selle gel ist find ich für *Normalos* schon ausreichend, aber für Euch Profis ist ein Brooks wohl doch angebracht.

    @ christiane

    mit sowas gestern abend unterwegs (Paul heisst er), mein Gott war das warm :geifer:

    netten gruss
     

    Anhänge:

  7. christiane

    christiane Active Member

    :D Sieht bequem aus. :D
    Ja, gestern abend war ich auch nur spazieren. An einer saftigen Wiese haben wir haltgemacht und naja, dann ließ er sich eine viertel Stunde nicht überreden weiterzugehen :rolleyes:

    Ist das bei Euch mit den Fliegen auch so schlimm? Erato steht auf der Wiese und übt für ein Head-Banger-Konzert ...
     
  8. christiane

    christiane Active Member

    Wieviel Grad? Lederfett habe ich in Hülle und Fülle da...
    Und nach einer halben Stunde ist er weichgegart? :D Muss ich mich danach gleich draufsetzen, damit er die Form meines Hinterteils konserviert bevor er wieder fester wird?

    Und wieviel Brooks-Sättel hat dein Bekannter schon durch? Ich dachte, das wäre eine Investition für längere Zeit?
     
  9. printecki

    printecki Schumi-Fan

    "Ist das bei Euch mit den Fliegen auch so schlimm"

    Es geht so, aber die ersten Bremsen sind im Anflug ...
    Hatte gestern aus Versehen Aussengalopp (äussere Hand zuerst), sagt die Reitlehrerin: sieht toll aus, brauchst du aber erst ab L-Dressur, sieht aber toll aus! :confused:
     
  10. christiane

    christiane Active Member

    Ich merke immer wenn es unbequem wird, dass ich im Außengalopp bin.

    Hast du schon mal Kreuzgalopp gehabt? Das ist lustig, da wirst du total durchgeschüttelt.
     
  11. maiden

    maiden Lever duat us slav

    meine Empfehlung: ganz klar Brooks oder vergleichbare!
    Auf keinen Fall mehr Gel.

    Meine Erfahrungen mit Gel-Sätteln:
    als ich noch im Norden wohnte - Bremer Umland, Worpswede, war ich viel mit dem Rad unterwegs. Geht ja auch wunderbar im Gegesatz zur verstunkenen Autofahrerregion Kaputtgart.

    Ich hatte aber immer mit den Sätteln Malör. Der Arsch tat mir immer recht schnell weh, beim Radfahren. Einen Ledersattel hatte ich nie. Immer irgendwelche Gel-Teile oder irgendein Plastikzeug.

    Ledersättel wie die von Brooks schienen mir bei meinem empfindlichen Hinterteil völlig absurd. Viel zu hart, viel zu hart, viel zu hart.

    Die letzte Fahrradtour mit Freunden sah dann so aus, daß ich mir einen teuren Gelsattel kaufte. Schön weich, schön breit, schön bequem, schwarz. Schön bequem dachte ich.

    Das Ende vom Lied war, daß mir der Arsch dermaßen weh tat, daß wir die Tagesradtour wegen eines Defektes am Rad eines Freundes unterbrachen und einen Fahrradladen aufsuchten. Dort stöberte ich im Regal mit den Sätteln und mir viel ein wunderschöner fetter Ledersattel mit mächtigen Federn auf. Unsere Freunde hatten nur solche Sättel und haben immer deren Konfort gepriesen.

    Das Rad wurde repariert und die Tour konnte weitergehen, aber ich wollte nicht mehr meinen wunden Hintern aufs Rad schwingen. Man empfahl mir den Ledersattel, der obendrein auch noch billiger sein sollte, weil bereits einmal benutzt. Alle redeten auf mich ein und sprachen ihre Empfehlungen aus. Schließlich wurde der Sattel zweifelnd gekauft und für den Rest der Tour gleich montiert.

    Was soll ich sagen. Vom ersten Moment an war dieser Sattel die reine Wohltat für meinen Arsch. Von da an machte die Tour wieder Spaß. Ich kanns nicht anders beschreiben, aber heute ärgere ich mich, daß ich nicht viel früher diesen Schritt gewagt habe. Ich glaube auch, die Ursachen für die Unannehmlichkeiten mit anderen Sätteln, besonders den vermeintlich bequemen Gel-Sättel zu kennen.

    Gel-Sättel sind in aller Regel schwarz und aus einem Kunststoffmaterial. Den ersten großen Unterschied zwischen Gel und Leder, den ich für mich feststellen konnte: auf einem Ledersattel schwitzt der Hintern nicht.

    Ganz anders beim Kunststoffsattel, auch und vor allem Gelsätteln. Diese formen sich an den Arsch und verhindern durch die Undurchlässigkeit des Materials eine Luftzirkulation. Der Hintern schwitzt, die Feuchtigkeit kann nicht weg, durch die Hitze im Sommer und das schwarze Material wird dieser Effekt noch verstärkt. Auch scheint das Gel-Material die Wärme geradezu zu speichern. Dann fängt die Kleidung auf der Haut an zu scheuern und der Hintern tut einem nach kurzer Zeit weh.

    Ganz anders der Ledersattel. Leder ist atmungsaktiv, kühlend und paßt sich der Form des Hinterns mit der Zeit an, so daß dieser Sattel immer bequemer wird.

    Wenn man längere Zeit mit einem Geldsattel unterwegs ist kann man auf dem Sattel nicht rutschen, weil die Kleidung etwas feucht ist und die Feuchtigkeit nicht weg kann. Auf dem Ledersattel kann man rutschen, weil der Arsch trocken bleibt, nicht so schwitzt und der Sattel durch das material sich selbst nicht so erwärmt. Deshalb scheuert die Kleidung nicht an der Haut und der Hintern wird nicht wund.

    Für mich gibt es keinen anderen Sattel mehr als einen von Brooks oder Lepper.

    Ach ja, man sollte so einen wertvollen Sattel entsprechend mit einem eigenen Schloß sichern. Im Norden gib es solche Schlöser im gutsortierten Fahrradhandel, da sich diese Sättel bei Dieben großer Beliebtheit erfreuen. Im Süden, vor allem hier in Kaputtgart kennt man meist noch nicht mal solche Sättel, ganz zu schweigen die dazugehörigen Sicherungen.
     
  12. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Klar kann er.

    Gel-Sättel sind Mist oder nur für City-Kurz-Tretradfahrer zu gebrauchen. Diese Sitzsofas sind ein Verbrechen gegenüber dem eigenen Gesäß, weil sich das Gel über kurz oder lang wellt und man diese "Wellen" ebensowenig (wieder) glattbügeln kann wie die eigenen Fältchen am Hintern. Wer's immer noch nicht glaubt - schon mal einen Rennradfahrer mit Gelsattel gesehen?!? Ich auch noch nicht.


    Brooks-Sättel sind nach wie vor jede Empfehlung wert. ABER: sie müssen eingefahren und eingesessen werden und das dauert einige hundert Kilometer. Und wer da von einem der o.g. Sitzsofas umgestiegen ist, wird (zunächst!) den Brooks verfluchen und kleinbeißen. Aber wer sich beherrschen kann, wird den Sattel nicht mehr hergeben. Wenn er mal nass wird, keine Sorge, das hält er locker aus. Ein- oder zweimal im Jahr mit ein wenig (gutem!) Lederfett gepflegt und der Sattel hält länger als der von Old Shatterhand.

    Alternative: es gibt neuerdings "gespaltene" Radsättel. Also einen Sattel, der in der Mitte einen "Freiraum" hat, da wo sonst das Schambein und/oder die Prostata schmerzt. Allerdings gilt auch hier: teuerer ist besser und nicht alles, was eine (Sattel-)Spalte hat, ist schon einen Jauchzer wert. Ich kenne zwei Radfreunde, die vom Brooks auf einen derartigen Sattel umgestiegen sind. Beide haben nach langen Versuchsfahrten den von "Specialized" (eigentlich eine Mountainbike-Firma) gewählt.



    P.S. maidens Beitrag kannte ich beim Hinhämmern des meinen noch nicht. Aber er deckt sich wunderbar mit meinen Gel-Erfahrungen. :nicken:
     
  13. TOCAMAC

    TOCAMAC Alles wird gut.

    Brooks?
    Ein Pferd als Avatar?

    Warum muß ich nur die ganze Zeit an Mel Brooks "Frankenstein Junior" denken???

    "Frau Blücher."
    "Wieher."

    :biggrin:
     

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  14. Rotweinfreund

    Rotweinfreund + Jevers Liebhaber

    Ich fahre auf einem Lepper Sattel.
     
  15. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Und dann die Fliegen, die Fliegen...

    :augenring
     
  16. tom7

    tom7 New Member

    Ich hatte den Brooks -Sattel (habe ihn noch in der Garage...).
    Aber er bescherrte mir nicht das Radfahrerglück, das ich erhofft hatte. Ich bin häufig u. lange mit ihm gefahren - aber dieser lange Steg......-
    Vielleicht bin ich etwas sensibel aber, von allen Sätteltypen (ausser den gespaltenen) war der Brooks derjenige, der mich am empflindlichsten an den von Macixus erwähnten Stellen "traf".
    Da wird einem glatt die Blutzirkulation abgedrückt. Auch ein Verstellen der Schräglage änderte nicht viel (hier rutscht man dank des Leders nach vorne..).
    Kurz gesagt: Ich habe den Brooks wieder entfernt u. fahre jetzt auf einem relativ günstigen Sattel (kurzer Steg u. Hohlraum).
    Aber ich habe die Suche noch nicht aufgegeben, denn der jetzige ist auch nur ein fauler Kompromiss....- wo ich doch so gern Fahrrad fahre..
     
  17. Macmacfriend

    Macmacfriend Active Member

    Ich bevorzuge Goldsäcke. ;)
     
  18. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Weitersuchen. Auch ein Brooks ist kein "Alleinseligmacher". Daneben gilt: oft liegt es gar nicht am Sattel, wenn sich der "Komfort" nicht einstellt, sondern an der falschen Rahmenhöhe, an der falschen Sitzhöhe und/oder an der falschen Satteleinstellung. Letztere betrifft nicht nur die Sattelneigung, sondern auch die Sattel"entfernung" zum Lenker, die oft zu "nah" oder zu "weit" eingestellt ist. Und hier spielen 5mm vor oder zurück eine große Rolle! Lass' mal einen Kundigen überprüfen, wie du auf dem Rad sitzt - u.U. liegt's gar nicht am Sattel, sondern an o.g. Einstellungen.

    Zum Thema Sattel hier auch wieder mal ein Link zum wirklich guten Radratgeber (auf "Sattel" und "Sattelhöhe" klicken):

    http://www.radratgeber.de/
     
  19. christiane

    christiane Active Member

    @ all: Danke für Eure Beiträge! :klimper:

    Das Fahrrad hatte ich im Jahre 2000 gekauft vor unserer großen Radtour durch Südamerika. Der Gelsattel war vorinstalliert. Den ließen wir drauf, ersetzten aber alles andere minderwertige. Nur nicht den Sattel bei mir. Mein damaliger Freund ließ sich einen Rennsattel draufschrauben, ein Hauch von einen Sattel :D Er erklärte mir aber schnell, dass sich das Gel immer wieder hochdrückt und dass die breiten Sättel am Anfang sehr bequem sind, aber nach längerer Fahrt sich in die Weichteile drückt. Nun ist mein Sattel nicht so breit und sieht auch ganz sportlich aus. Also ließ ich ihn drauf und hatte auch keine großen Probleme. Man kann also nicht sagen, alle Gelsättel sind doof. :)

    Während der Reise haben wir einige Radler getroffen, die hatten fast alle Brooks oder einen anderen Ledersattel drauf und waren sehr zufrieden. Deswegen habe ich jetzt diese Überlegungen.

    @ tom7: es gibt da ja auch die verschiedensten Typen. In einem Radforum wurde von Sitzknochenabstand gesprochen und von verschiedenen Größen usw. Also ist das alles eine Wissenschaft und Sattel nicht gleich Sattel.

    Ich werde mich mal beraten lassen.
     
  20. christiane

    christiane Active Member

    @ macixus: Über so einen gespaltenen Sattel habe ich auch schon nachgedacht. Ich werde wohl mal alles testen müssen.
     

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