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Hobbyastronomen hier?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von lemming, 13. Mai 2004.

  1. MacLars

    MacLars New Member

    In dem Buch "Astronomie für Einsteiger" sind ein paar Beispiele drin. Sinnvoller und prall gefüllt mit solchen Daten ist das "Himmelsjahr". Da hast Du für jeden Monat die Daten und Ereignisse parat.

    Sehr praktisch ist eine drehbare Sternkarte. Gibt's auch von Kosmos. Dort kannst Du direkt die parallaktischen Koordinaten für die Objekte ablesen und dann am Teleskop einstellen bzw. umgekehrt.

    Und wie gesagt, im Netz sind auch Unmengen von Daten zu haben!

    Lars
     
  2. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Ja, heute wird's sicher gut!

    Die allgemein empfohlene Methode zum Aufsuchen von Objekten ist übigens das 'star hopping', d.h. man hangelt sich anhand von Sternen, die man schon kennt, am Himmel entlang um neues zu finden. Ist in allen Anfängerbüchern (es sind ja schon einige hier aufgezählt worden) erklärt. Natürlich kann man Objekte auch auf seinen Skalen einstellen, aber dazu müssen diese erstmal in eine definierte Ausgangsstellung gebracht werden - und das ist viel leichter und schneller vorgeführt als erklärt!
    Am besten also dochmal in Welzheim vorbeischauen ...

    ciao, maximilian

    PS: Ein vielfach empfohlenes Buch ist auch 'der Karkoschka': Erich Karkoschka: Atlas für Himmelsbeobachter. Kosmos Verlag
     
  3. starwatcher

    starwatcher New Member

    Hallo, lemming,

    Du musst dir folgendes vorstellen:
    Du kennst das netz der längen- und breitengrade auf der erde.
    Projiziere diese netz in den weltraum. Auf diesem netz hat dann jeder stern eine feste KOORDINATE, die man in der Astronomie dann REKTASZENSION (=Längengrad) und DEKLINATION (=Breitengard nennt). Der 0-punkt oder ursprung dieses koordinaten systems liegt an einem festen punkt am himmel; würde jetzt aber zu weit führen (in wirklich wandert dieser punkt noch minimal um ein winziges stück, aber hier reden wir über jahrtausende und tut auch nix zur sache).
    Diese koordinatensystem ROTIERT am himmel, quasi als spiegelbild der erddrehung. Deshalb, da ein stern FIXE koordinaten hat, musst du wegen der erddrehung immer hinterher drehen!
    So: wenn du eine PARALLAKTISCHE Montierung hast, kannst du nach einem bestimmten ausrichtverfahren direkt diese koordinaten (RA und DK) an den skalen einstellen und du hast dein objekt im fernrohr. Das fängt damit an, dass du zuerstmal an der montierung deinen breitengrad einstellen musst; das sollte eine kleine skala im "kreuz" der montierung sein.
    Dann musst du den exakten nordpunkt bestimmen, da gibt es einen kleinen stern, den polarstern, der steht schon ziemlich genau im nordunkt. Diesen nordpunkt musst du dir wie folgt vorstellen: die erdachse, eine gedachte verbindung, wie ein langer stab, vom südpol der erde durch den nordpol und in den weltraum verlängert zeigt genau auf den polarstern.
    Wenn dein fernrohr genau ausgerichtet ist (und das sollte in der beschreibung des fernrohrs stehen!), dann kannst du langsam anfangen, dich mit diesen koordinaten vertraut zu machen. Aber erwarte am anfang nicht zuviel, selbst erfahrene amateure brauchen immer noch ein paar minuten zum guten ausrichten, das ist nicht ganz unkompliziert. Und wenn's gar nicht will, ab zur sternwarte und zeigenlassen.
    Folge auf jeden fall dem ratschlag und hol dir "Das Himmelsjahr 2004" von KOSMOS!!! Dann fängst du mal mit planetenbeobachtung an. Die sieht man sofort mit dem auge und kann dann über die im buch ausgewiesenenkoordinaten auch am fernrohr üben. Bei sternen ist das sehr schwer...
    Und noch ein rat aus der praxis: mach dich erstmal mit den augen am himmel vertraut und lerne, die sternbilder zu erkennen. Das geht ganz ohne fernrohr und es gibt nichts schöneres, als mal nach oben zu schauen und zu erkennen, das alles da ist, wo es hingehört. Das ist die EINZIGE konstante im leben ;)
     
  4. lemming

    lemming New Member

    Hallo starwatcher und max. Danke für die Erklärung. Das werde ich alles in die Tat umsetzen. Gestern bin ich mit meinem besten Freund Kenny Sterne kuggen gefahren. Hund und Frau mit dabei.

    Der erste Stern am Himmel war Jupiter. Gleich aufs Korn genommen und Kenny kuggen lassen. Er war echt beeindruckt daß man die Monde erkennen konnte. Aber daß war nur das 20mm Okular. Als ziemliche Friemelarbeit hat sich das wechseln von 20 auf 4mm erwiesen. Manchmal hat die Erddrehung uns einen Streich gespielt und Jupiter war aus dem Sichtbereich verschwunden. Also wieder 20mm drauf. Doch dann hats endlich geklappt. Schnell noch scharf gestellt und wow! Vier Monde (einer ganz ganz schwach und ganz ganz nah am Jupiter, ich denke es war IO) und Jupiter sogar mit seiner Oberfläche erkennbar. Bisschen verwaschen, aber noch recht gut zu erkennen. Euphorie. Dann den zweit hellsten Stern ca. 90° weiter links auf gleicher Höhe. Vorher haben wir noch an Jupiter den Sucher justiert, da der noch bisschen schief stand und nicht wirklich mit seinem Fadenkreuz das auf's Korn nahm, was man später auch im Teleskop sah. Zunächst sah es wie der Saturn aus, ich dachte ich würde Ringe sehen, aber es war doch nur ein halber Planet ohne Ringe. Vielleicht die Venus? Dann haben wir noch ein paar andere Sterne angeschaut und natürlich Jupiter nochmal + 1.5x Vergrösserung, die uns allerdings die Farben ein bisschen verzehrte.

    Alles in allem war's echt spassig. Zudem finde ich es echt unglaublich wieviele Leute durch eine menschenleere Gegend laufen.

    lemming
     
  5. starwatcher

    starwatcher New Member

    ich merke schon, du hast alles im griff....
    Saturn steht sehr früh am abendhimel im nordwesten (sternbild Zwillinge = Gemini).
    Gewöhn dir gleich am besten die lateinische aussprache/schreibweise an, denn alle sterne werden immer im genitiv des lateinischen namens benannt. Hellster stern im Zwilling = alpha geminorum, zweithellster im Orion = beta orionis etc etc....
    Ringöffnung des Saturn ist jetzt schön gross und bleibt auch noch so für ein paar jährchen; hast also noch viel zeit für schöne saturnbeobachtungen. Hast du auf Jupiter die streifen und den GRF (=Grosser Roter Fleck) gesehen? Wobei man anmerken muss, dass der GRF seit jahren verblasst und heute mehr gelb als rot wird. Woran das liegt, versucht man herauszufinden. Aber die Äquatorialstreifen solltest du eigentlich sehen können. Das gibt es auch auf jupiter, aber da braucht es schon ein grösseres fernrohr. Ich hatte mal das vergnügen, mir das im Lowell Observatory in Flagstaff an einem 30cm Refraktor ansehen zu dürfen. Das war schon ein traum; mit demselben fernrohr hat Percival Lowell Pluto entdeckt. Und nun liegt er neben seiner beobachtungsstation begraben, such is life...
    Die stellung der monde kannst du übrigens auch mit redshift berechnen (meine ich jedenfalls) und somit schon im voraus die beobachtung planen.

    Halt uns mal auf dem laufenden... viel spass...
     
  6. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    1.) 'Halber Stern ohne Ringe' hört sich sehr nach Venus an :cool: Die zeigt nämlich auch Phasen, genau wie der Mond, also 'Vollvenus', 'Halbvenus', usw. Zur Zeit ist sie das hellste Objekt am Himmel nach Sonne und Mond. Der Saturn ist im Moment gar nicht weit weg von der Venus, etwa 1/4 der Strecke zwischen Venus und Jupiter ... und direkt neben dem Saturn ist auch noch der Mars zu sehen. Sonne, Mond und alle Planeten sind praktischeweise auf einer Linie am Himmel aufgereiht, der sog. Ekliptik.

    Hier: http://www.heavens-above.com kann man sich aktuelle Sternkarten anzeigen lassen und auch die Positionen der ISS und fast aller Satelliten! Die Registrierung kostet nix, lohnt sich aber, weil 'Heavens Above' dann bei jedem Besuch den eigenen Standort kennt!

    2.) Und oft sind sie sogar astronomieinteressiert und wollen selber gerne durch das Fernrohr / -glas schauen und lassen sich Sachen erklären. Ein bischen muss man aber auch aufpassen, wenn man nachts alleine draussen ist - in unserem Teil Deutschlands ist man aber noch recht sicher.
    Ist aber leider nicht überall so:
    http://forum.astronomie.de/phpapps/...er=161772&page=1&view=expanded&sb=5&o=&fpart=

    ciao, maximilian

    PS: Nochwas: Für die maximal sinnvolle Vergrösserung eines Teleskopes gibt es diese Fausformel: max.Vergrösserung = 2 x Öffung (in mm) - in Deinem Fall also 140x. Das Bild wird zwar auch bei weiterer Vergrösserung noch größer, aber nicht detailreicher, dafür aber dunkler, kontrastarm und farblos.
     

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