1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

Ölpreisschock - NRW reagiert zuerst

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von rollercoaster, 6. September 2005.

  1. rollercoaster

    rollercoaster New Member

    Obwohl der Wind überall stärker wird, macht NRW jetzt ernst:

    "CDU geht gegen Windenergie vor
    Ein neuer Erlaß macht der Energieteam-Gruppe in NRW das Leben schwer

    Günter Benik ist schwer zu erreichen. Der Geschäftsführer der Energieteam-Unternehmensgruppe, einer Planungs- und Projektgesellschaft in Lichtenau, reist durch die Welt, um Windtechnologie aus NRW zu verkaufen. Mit dem Bürgermeister von Porto hat er gesprochen. Das Stadtoberhaupt erhofft sich durch den Bau von Windparks neue Arbeitsplätze. Kürzlich traf sich Benik mit einer Delegation aus Kasachstan. Das Land, acht Mal so groß wie Deutschland, setzt verstärkt auf Windkraft als Energieversorger, mit Technologie aus NRW. Benik soll eine Studie erstellen.

    Windkrafttechnologie aus NRW ist gefragt. Der Anteil der deutschen Windenergieanlagen-Hersteller und Zulieferer an allen weltweit im Jahr 2004 produzierten Anlagen lag mit 3,15 Milliarden Euro bei über 50 Prozent. Ein Großteil der deutschen Firmen ist in NRW angesiedelt. Rund 10 000 Menschen verdienen in NRW ihr Geld mit dem Bau von Windkrafttechnik. Was Innovationen in der Branche angeht, ist NRW weltweit führend.

    Doch die neue Landesregierung will der Branche das Leben schwer machen. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers sprach davon, daß Windräder die deutschen Landschaften ärger verschandelt hätten als die industrielle Revolution, was grober Unfug ist. Jetzt läßt Rüttgers Taten folgen. Für September kündigt dessen Bauminister Oliver Wittke, CDU, eine Änderung des Windenergie-Erlasses an.

    So soll es etwa zwischen Windrädern und Wohnhäusern einen Mindestabstand von 1500 Metern geben. Kommunen sollen größeres Mitspracherecht bekommen. Wirtschaftsministerin Christa Thoben will die Subvention von Windenergie stoppen. Nach Auskunft ihres Ministeriums sind zwischen 1995 und 2000 276 Anlagen mit insgesamt 20 Millionen Euro gefördert worden.

    "Wir werden wie Spinner hingestellt, die zum Spaß Windrädchen bauen, dabei sind wir hochproduktiv", erzürnt sich Benik. Keine seiner Anlagen werde ohne Abstimmung mit Bürgern oder Kommunen gebaut. Vor fünf Jahren hatte seine Firma 15 Mitarbeiter, heute sind es 180, die 85 Millionen Euro umsetzen. Die Hälfte davon wird schon im Ausland gemacht. Im nächsten Jahr werden es wahrscheinlich 70 Prozent sein.

    Denn die Bedingungen in Deutschland und vor allem in NRW seien allein durch die Ankündigungen der NRW-Regierung schlechter geworden, sagt Benik. Verwaltungen seien unsicher und warteten ab, Banken zögen sich zurück, Investoren gäben kein Geld mehr. Am Mittwoch stoppte Benik darum mehrere Projekte mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 30 Millionen Euro. Neueinstellungen gibt es nicht.

    Am 26. August wird Benik in Lichtenau ein neues Technologiezentrum einweihen. 5,4 Millionen Euro hat es gekostet. Finanziert wurde es jeweils zur Hälfte durch Beniks Firma und durch die Stadt. Hoher Besuch hat sich an diesem Tag angesagt: die EU-Parlamentarier Mechthild Rothe (SPD) und Elmar Brok (CDU) sowie Außenminister Joschka Fischer.

    Der kommt weniger wegen seiner grünen Gesinnung, sondern weil sich viele hochrangige ausländische Gäste angekündigt haben. Schon jetzt steht vertraglich fest, daß Technologiezentren nach NRW-Vorbild auch in der Schweiz, in Frankreich, Portugal, Tschechien und Rußland gebaut werden. In diesen Ländern sind die Windverhältnisse im übrigen zum Teil viel schlechter als in NRW."

    - Nächste Woche: Weniger Bürokratie durch weniger Regierungspräsidenten - am Beispiel der Detmolder Bezirksregierung. Bisher erschienen: "Ausbau der B 67n", "Die RWTH Aachen, "Die Private Kindergruppe Haan, "Das Paderborner Autohaus Thiel".

    Alle Folgen der Serie im Internet: Wolfgang Pott

    Frei nach den Scorpions: The Wind Of Change

    :teufel:
     
  2. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Wir werden keine Windenergie brauchen, da die neue Regierung auf Atomkraft setzt. Ich finde das ganz vernünftig. Das ist nämlich was uns zum Aufschwung fehlt, diese 50er Jahre Technik-Fortschrittsgläubigkeit.
     
  3. tob

    tob OS Xmas

    Ich denke die cdu/csu bedient wiedermal ihre lobby.
    Wes brot ich ess, des lied ich sing!
    Auf WDR5 war zu hören, dass GE (general electric) mit den deutschen technologieführern windkraftanlagen bauen und kaufen wollte. Wird wohl nichts werden, wenn die banken jetzt schon rückzieher machen.
    Dann lieber die automobil industrie bauchpinseln, die zahlen keine steuern, produzieren im ausland und bauen arbeitsplätze ab. :meckert:
     
  4. donald105

    donald105 New Member

    Ich könnt kotzen.
    Wenn ich von hier (dus) in richtung holland fahre, komm ich an ein paar windrädern vorbei. Kann sein, dass die anwohner sich belästigt fühlen durch die spargel und das >wuschwusch<.
    VORHER komm ich aber an einer riesigen braunkohle-brache vorbei, die die anwohner auch belästigt, nämlich derartig, dass immer noch ganze dörfer zwangsentvölkert werden, die leute zwar lauthals und auch glaubwürdig klagen; ihnen am ende aber das maul gestopft wird mit geld für neue häuser, damit sie sich ohne weitere knötterei woanders niederlassen.
    Vorher besorgt man sich dann möglicherweise noch ein paar >renovierungsquittungen<, die von rheinbraun durchgewunken werden - aber das nur nebenbei.
    Diese brache ist jahrzehnte alt, jeder weiß, dass braunkohle so ziemlich zu den ineffektivsten energieträgern gehört -und wir wollten damit ja auch mal aufhören - so langsam. Gegen die steinkohlesubvention hatten die herren von schwarz-gelb ja auch was. (Ich finde die auch nicht zeitgemäß, sowohl die bergbau-subvention als auch den rüttgers club.)

    Offenbar haben sich die leute an alte belästigungen (risse in häusern, einsackende grundstücke, halden, riesige abbaukrater) gewöhnt. Und so'n AKW ist ja nicht unbedingt nebenan. Macht auch keinen ärger. Solang es keinen ärger macht. Aber so ein windrad nebenbei, das einen jeden tag daran erinnert, dass wir ordentlich strom brauchen, das nervt.
     
  5. caMi

    caMi New Member

  6. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Ja, so’n paar Kühltürme kommen da schicker rüber.
    ;)
     
  7. donald105

    donald105 New Member

    Kann ich mir vorstellen.
    Ich rede aber von einer gegend wo dies passiert:

    http://www.wdr.de/themen/wirtschaft...hintergrund.jhtml?rubrikenstyle=kohleland_nrw

    und die leute sich dennoch vehement gegen windräder wehren.
     
  8. oli2000

    oli2000 Rest-Optimist

    Abgesehen von wirtschaftlichen Zweifeln, die widerlegt sind, und Naturschutzfragen ist das Totschlagsargument der Atomkraftbefürworter und erneuerbare-Energien-Gegner: Die Windräder „verschandeln“ die Landschaft. Ein anderes Verb fällt denen auch nie ein, immer nur „verschandeln“, fast wie bei neuen Cabriolets, bei denen mit absoluter Sicherheit die Bildunterschrift des geschlossenen Wagens immer lautet: „Macht auch geschlossen eine gute Figur.“ Einfallslos.

    Ich finde diese Windparks übrigens ästhetisch absolut faszinierend, sie stehen dünn in der Natur, die darunter weniger als unter allem anderen leidet, und drehen sich majestätisch, bedächtig und entspannend. Ich sehe diesen Anlagen gerne zu und hätte davon gerne noch mehr. Besonders, wenn sie in öden Gegenden an den Autobahnen in der Mark Brandenburg stehen, wo sowieso nichts ist, oder mitten im Meer.
     
  9. neumi

    neumi New Member

    und machen vor allem nicht alles so grau…
    *g*
     
  10. Singer

    Singer Active Member

    …und man hinterläßt nicht den Kindern, EnkelInnen und Ur-EnkelInnen hochgiftigen Müll, dessen Zwischen- oder Endlagerung Besagte durch ihre Steuern bezahlen werden müssen - nur, damit wir heute mit Energie verschwenderisch umgehen können (z. B. mit 24-Stunden Dauerbeleuchtung von Schaufenstern in unseren Innenstädten…).
     
  11. kaffee-micha

    kaffee-micha Kaffeetante © robdus

    Wir sind im Mai mit dem Schiff durch solch einen Windpark durchgefahren. Das war echt klasse, so ein riesiges Areal von Windmühlen zu durchfahren. :)

    micha
     

    Anhänge:

  12. Andrea Fortman

    Andrea Fortman New Member

    aber doch hoffentlich nicht mit dem motor ;)

    ich seh nämmisch kain segel :shake: :confused:
     
  13. Andrea Fortman

    Andrea Fortman New Member

    das würde mich jetzt interessieren, welche wirtschaftlichen zweifel ausgeräumt sind?

    windenergie ist immer noch sehr teuer und unbeständig. und zumindest unbeständig wird sie bleiben (es weht nicht immer genügend wind). welche kosten beziehst du denn in deine berechnung mit ein? nur die staatlichen subventionen oder auch die quersubventionen, durch den garantierten abgabepreis, der über die strommonopolisten wieder an die privathaushalte weitergegeben wird?

    ich denke wir werden auf absehbare zeit einen intelligenten energiemix benötigen und können leider nicht ausschliesslich auf erneuerbare energien setzen
     
  14. kaffee-micha

    kaffee-micha Kaffeetante © robdus

    Glaub mir, wir wären sehr gerne da durch gesegelt, war aber leider nicht möglich. Wir mussten den Windpark in einer vorgeschriebenen Richtung durchfahren, und genau aus dieser Richtung kam der Wind. :frown:

    micha
     
  15. Eduard

    Eduard New Member

    Ich habe seit gut 2 Wochen eine Fotovoltaik-Anlage auf meinem Dach und bin erstaunt, daß man mit gerade mal gut 25 qm Dachfläche fast den Strombedarf meines Hauses decken kann. Warmwasser macht bei mir die Sonne schon seit 13 Jahren. Es gibt Technik, die zum niedrigeren Verbrauch insgesamt beitragen kann, sie funktioniert gut, wenn sie so gefördert wäre wie die Atomenergie in den letzten Jahrzehnten, wäre diese Technik inzwischen spottbillig!
     
  16. remosa

    remosa New Member

    da kann ich mich deiner meinung nur anschliessen :nicken:
     
  17. Andrea Fortman

    Andrea Fortman New Member

    @eduard

    klingt gut, was hat sie gekostet. gibts auch ausreichend strom bei schlechtem wetter. deine einschätzung interessiert mich sehr. wir planen nämlich auch in der richtung. :)

    freunde von uns haben jetzt seit 2 jahren ein null energiehaus. mit heizen und kühlen funktioniert es aber noch nicht so wirklich gut, nach 2 jahren!! :cry: möchte nicht so eine fehlinvestition machen.
     
  18. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Ich hab’ große Mühe das Wörtchen »intelligent« in Zusammenhang mit der Nutzung von Kernenergie zu bringen.
     
  19. Andrea Fortman

    Andrea Fortman New Member

    warum du immer darauf fixiert bist :confused:

    sagen wir mal in bezuch auf kernkraft muß man intelliogent sein weils so gefährlich iss :biggrin:
     
  20. Macziege

    Macziege New Member

    Da hast du dir aber jetzt sicher Feinde gemacht. Wie kannst du nur so logisch denken und das auch noch aussprechen?

    Die, die sich mit dem Unsinn "erneuerbare Energie" selbst in die Tasche Lügen - erneuerbare Energie gibt es in der Physik nämlich gar nicht - sind auch diejenigen die über höhe Energiepreise klagen und darüber das der Staat nicht genug Kohle rausrückt. Das der Staat aber wir Steuerzahler sind, die letztendlich die Zeche bezahlen müssen, geht in deren Köpfe nicht rein.

    Die Welt ist voller Widersprüche.
     

Diese Seite empfehlen