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Selbstexperiment

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Singer, 15. Februar 2003.

  1. Singer

    Singer Active Member

    Es nennt sich Heilfasten.

    Das wollte ich immer schon mal ausprobieren. Seit Jahren liegt das entsprechende Büchlein bei mir herum; aber ich bin noch nie dazu gekommen, denn ich dachte mir: Beim ersten Mal sollte man sich Zeit nehmen. ;-) Daß es bei mir grade ein Auftragsloch gibt, kam mir da grade recht.

    Heute ist also der fünfte Tag ohne Nahrung. Stimmt nicht: Man trinkt Kräutertees und selbstgemachten Sud von ausgekochtem Gemüse. Selbermachen hat den Vorteil, daß es

    a) nach eigenem Gusto mit Salz, Kräutern, Samen oder Knollen gewürtzt werden kann.

    b) Spaß macht.

    Ab und an beißt man in einen Zitronenschnitz (heidewitzka).

    Wichtig scheint zu sein, daß man zu Beginn des Fastens den Darm ordentlich leert. Dazu wollte ich einen Einlauf machen. Das scheint aus der Mode gekommen zu sein: Erst die vierte Apotheke hatte die entsprechende hardware, einen Irrigator, vorrätig. So ein Einlauf ist eine fremdartige Sache; belassen wir es dabei.

    Hunger habe ich überhaupt nicht. Aber Appetit, und wie! Ich freue mich tierisch auf irgendwas mit Soße. Das wird erst Mitte der kommenden Woche soweit sein, denn nach dem Fasten soll man zunächst drei Aufbautage mit Rohkost, Knäckebrot, Quark und Nüssen einlegen, damit der Körper sich wieder auf Nahrungsaufnahme einstellen kann.

    Nichts essen fällt mir überhaupt nicht schwer. Ich habe es von heute auf morgen eingestellt, einfach so. Deutlich schwerer war es, den guten schottischen single-malt, den Porto, den vielversprechenden roten Badener (ich schreib´ jetzt nix vom roten Badenser, denn der wäre Kommunist, und das würde nicht passen) und die vielen Reissdorf-Kölschflaschen in ihren jeweiligen Ecken unberührt stehen zu lassen. Die Versuchung lauert in meiner single-Wohnung immer und überall! Ich denke, meine Leber profitiert am meisten vom Fasten!

    Während der Fastentage wurde mir richtig die Zeit lang. Mir wird jetzt erst bewußt, wie nett das Drumherum des Essens ist - entweder auswärts oder daheim, meistens mit Freunden und/oder der legendären Nachbarin aus dem ersten Stock (sie hat meinen alten G4 350 AGP); und es ist immer eine schöne Sache. Das Zubereiten macht Spaß, sich irgendwo hinzusetzen und auftischen zu lassen auch, und das nimmt richtig schöne Zeit in Anspruch. Die fiel in den letzten Tagen völlig weg, und deshalb war ich auch so oft im Forum.

    Wie gesagt: Die Tage finde ich langweilig. Aber die Nächte! Ich habe soviel und so bunt geträumt wie lange nicht . Richtig kurzweilig war´s, meistens heiter, manchmal vom Sex, oft vom Essen! Döner zum Beispiel!!!

    Ansonsten habe ich kalte Füße, was ich mit Wollsocken in den Griff bekomme, und eine taube Zunge. Dem Kreislauf ist `s grad´ egal; der Körper hat sich komplett umgestellt und bezieht seine Energie aus seinen Reserven. Diese Umstellung lief völlig reibungslos; ich habe nichts davon mitbekommen. Erstaunlich: Ich kann richtig gut riechen. Neulich saß eine Frau in der U-Bahn und mümmelte irgendetwas aus einer Tüte in sich hinein, und ich konnte auf ca. drei Meter Entfernung riechen, daß es ein Brötchen mit Kürbis- und Sonnenblumenkernen war. Ich brauchte mich visuell garnicht zu überzeugen; das war einfach so.
    Der Geruchsinn führt auch immer wieder in Versuchung, doch irgendwo einen Happen zu schnappen, sei es beim Türken, bei der Frittenbude oder bei der Bäckerei gegenüber.

    Außer dem gab es eigentlich keine Bewußtseinserweiterungen. Schade. Irgendwie hatte ich mir versprochen, mal richtig anders drauf zu kommen, Seelenmüll zutage zu fördern, Einsichten über mich zu erhalten pipapo. Vielleicht muß man dafür gleich zehn oder vierzehn Tage lang fasten. Mir reicht es jetzt erst mal. Morgen früh gibt es einen gedünsteten Apfel als Fastenbrecher (breakfast). Bin gespannt, wie der schmecken wird.

    Singer
     
  2. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    >>> So ein Einlauf ist eine fremdartige Sache; belassen wir es dabei.

    schade ;)
     
  3. charly68

    charly68 Gast

    -->So ein Einlauf ist eine fremdartige Sache; belassen wir es dabei

    haste auch alles wieder rausgezogen *gg*
     
  4. immi666

    immi666 New Member

    >So ein Einlauf ist eine fremdartige Sache; belassen wir es dabei.<

    für`n arsch, so`n ding!
    *g*
     
  5. Singer

    Singer Active Member

    Okay, ein Wort verliere ich drüber:

    Flüssig.
     
  6. Singer

    Singer Active Member

    Du bringst es auf den Punkt, immi.

    :)
     
  7. immi666

    immi666 New Member

    dachte ich mir!
    *g*
    ;-)
     
  8. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    wie lange hast du auf dem 00 verbracht?
     
  9. maiden

    maiden Lever duat us slav

    das Schönste am Fasten ist immer, daß man sich hinterher ohne Reue den Bauch vollschlagen kann.
    mmmmmhhh!
     
  10. charly68

    charly68 Gast

    er stitzt noch immer auf der kloschüssel drauf *g*
     
  11. Singer

    Singer Active Member

    Es ging wirklich ziemlich - sagen wir mal: flott.
     
  12. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Bin gerade dabei, mir eine kleine Zwischenmahlzeit zu gönnen. Ob ich noch einen Zitronenschnitz zum draufbeissen habe, muss ich mal sehen. Sonst muss es halt ohne Heidewitzka gehen - da bin ich so experimentierfreudig wie du ;-)

    Also hier mal die Speisenfolge:

    Garnelen mit Knoblauch

    Zutaten für 6 - 8 Personen:
    800 g ausgelöste Garnelen
    (frisch oder tiefgekühlt)
    5 Knoblauchzehen
    1 großes Bund Petersilie
    4 EL Olivenöl
    1 kleines Glas Weißwein
    etwas Zitronensaft

    Zubereitung:

    1. Frische Garnelen am Rücken längs aufschlitzen und den Darm heraus ziehen. Tiefgekühlte Garnelen auftauen lassen. Die Garnelen waschen und abtropfen lassen.

    2. Knoblauchzehen schälen, Petersilienblätter abzupfen. Beides fein hacken. In einer großen Pfanne das Öl erhitzen und die Petersilie bei mittlerer Hitze andünsten. Garnelen zufügen und mitbraten, bis sie rosa sind.

    3. Mit dem Wein und etwas Zitronensaft ablöschen, gut durchschwenken. Auf einer tiefen Platte anrichten. Schmeckt warm oder kalt.

    Canneloni mit Ricotta-Nuss-Füllung

    Zutaten für 4 Personen:
    300 g Ricotta
    2 Knoblauchzehen
    1 Bund Petersilie
    50 g Walnusskerne
    50 g geschälte Mandeln
    50 g geschälte Haselnüsse
    1 Eigelb
    Salz
    etwas Muskatnuss
    80 g frisch geriebener Parmesan
    20 Cannelloni-Röhren
    »für die Béchamelsauce:
    1 l Milch
    60 g Butter
    60 g Mehl
    Salz

    Zubereitung:

    1. Den Knoblauch schälen. Die Petersilie waschen, trockenschütteln und die Stiele abschneiden. Alle Nüsse mit dem Knoblauch und der Petersilie fein hacken oder im Mixer zerkleinern.

    2. Den Parmesan und den Ricotta zu einer glatten Creme verrühren. Die Nuss-Mischung, das Eigelb, etwas Salz und eine Prise Muskat unterrühren.

    3. Für die Béchamelsauce die Butter in einem Topf schmelzen. Das Mehl darin kurz anschwitzen lassen. Die Milch unter Rühren langsam dazu gießen, aufkochen lassen. Mit Salz und Muskat abschmecken.

    4. Den Backofen auf 220 ° vorheizen. Eine Auflaufform mit Butter ausstreichen. Die Cannelloni mit der Käse-Nuss-Masse füllen.

    5. Den Boden der Auflaufform mit einer Schicht Sauce bedecken, die Cannelloni darauf verteilen und mit der restlichen Sauce übergießen. Mit dem Parmesan bestreuen und für 25 Minuten im Backofen überbacken.

    Zubereitungszeit ca. 1 Stunde

    Früchte al forno

    Zutaten für 4 Personen:
    2 Pfirsiche
    1 TL Zucker
    2 Orangen
    200 g Himbeeren
    2 frische Feigen
    Butter für die Form
    Puderzucker
    Minzeblättchen
    »für die Creme:
    1/4 l Milch
    Mark von 1/2 Vanilleschote
    3 Eigelb
    100 g Zucker
    1/4 l Schlagsahne

    Zubereitung:

    1. Die Pfirsiche waschen, halbieren und entsteinen. In wenig Wasser mit dem Zucker kurz dünsten. Abtropfen lassen und häuten. Die Orangen schälen und mit einem scharfen Messer die Orangenfilets zwischen den Häuten heraus lösen, den Saft dabei auffangen. Die Himbeeren waschen und putzen. Die Feigen waschen, trockentupfen und vierteln.

    2. Für die Creme die Milch mit dem Vanillemark erhitzen, dann 20 Minuten ziehen lassen. Backofen auf 225° vorheizen.

    3. Eigelb mit Zucker hellschaumig schlagen. Zu der noch heißen Vanille-Milch geben, alles unter ständigem Rühren wieder zum Siedepunkt bringen, aber nicht kochen lassen! Es soll eine dickliche Creme entstehen. Den Orangensaft untermischen, dann abkühlen lassen.

    4. Eine ofenfeste Form oder 4 kleine Portionsförmchen buttern. Die Früchte darin verteilen und für 2 Minuten in den vorgeheizten Backofen stellen.

    5. Die Sahne steif schlagen und unter die Vanille-Creme ziehen. Die Creme über die erwärmten Früchte geben und im Ofen überbacken.

    6. Aus dem Ofen holen, mit Puderzucker bestäuben und mit den gewaschenen Minzeblättchen garnieren. Warm servieren.

    Jetzt überlege ich noch, ob ich einen Grappa zum Espresso nehme oder doch lieber einen magenfreundlicheren Ramazotti.
     
  13. turi

    turi New Member

    Sollte ich jemals Heilfasten wollen, werde ich mich hüten, dass macixus davon erfährt, dieser Sadist
    :)
     
  14. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Da muss er jetzt durch. Darmentleeren kann jeder :)
     
  15. Singer

    Singer Active Member

    *schmunzel*

    macixus, mein Lieber, nimm den Ramazotti. Als Silberlocke muß man sich ein wenig um seine Organe kümmern und darf sie nicht überfordern.

    ;-)

    Schönen Dank auch für die anregenden Anregungen; werden nächste Woche bei Geselligkeitsgelegenheiten umgesetzt - eine nach der anderen.

    A propos "Darmentleeren kann jeder": Kannst Du Erfahrungen beisteuern?

    :)
     
  16. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    >Kannst Du Erfahrungen beisteuern?<

    Leider nein.
    Aber wir haben hier für jedes Thema Experten - da müsste sich leicht einer finden lassen :)
     
  17. quick

    quick New Member

  18. immi666

    immi666 New Member

    ach, dass ding ist `ne KOFFERRAUMKLAPPE?
    dachte erst, es wär ein grillrost!
    *fg*
    ;-)
     
  19. CosmoVitelli

    CosmoVitelli New Member

    hier gibt es Anregungen zum Thema Darmentleeren. "Eine kleine Sittengeschichte des Klestiers" von Friedrich v. Zglinicki. Titel des Werks ist Kallipygos und Äskulap, mit netten Ilustrationen. Das war mal ein gesellschaftliches Ereignis, so ähnlich wie mal eine rauchen gehen.
    Cosmo
     
  20. immi666

    immi666 New Member

    ich rauche lieber....
    *lol*
     

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