1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

Apple und Rassismus

Dieses Thema im Forum "Software" wurde erstellt von petervogel, 6. November 2001.

  1. sevenm

    sevenm New Member

    Gebe dir da vollkommen recht, was bei den Amis zu arg erscheint, wird bei uns nämlich viel zu lasch gehandhabt!

    Seven
     
  2. GeorgStieler

    GeorgStieler New Member

    Erinnert sich noch jemand an den Werbespot "Rip. Mix. Burn." in dem großen Theater? Mit Barry White, Lil´Kim und DeLaSoul? Wenn Apple tatsächlich so rassistisch wäre, hätten sie das doch eher nicht gemacht. Genauso berechtigt ist die Frage, warum sie Seal in dem neuen Video zum iPod zu Wort kommen lassen. Wären den Leuten von Apple seine schwarzen Hände zu dreckig gewesen, hätten sie ihm wohl kaum ihr neues Glanzstück zwischen die Finger gegeben!?
     
  3. DonRene

    DonRene New Member

    nicht zu vergesseen der spot mit muhammed ali.(einer meiner faves)

    aber es is was anderes wie sich eine firma nach außen gibt oder was im alltag passiert.

    der dumme h.o. henkel hat auch mal behauptet (bei der christiansen in der sendung natürlich, wo er immer rum lungert ;-)), das es in der deutschen industrie keinen rassismus am arbeitsplatz gäbe.

    rene
     
  4. mikrokokkus

    mikrokokkus New Member

    akiem,
    der Begriff "Neger" wird im normalen Sprachgebrauch eigentlich nur noch von Menschen verwendet, die seine herabwürdigende Konnotation bewußt mit verstanden wissen wollen...
     
  5. Dexter

    Dexter New Member

    Egal - die "Wahrheit" , wenn es eine gibt, wird schwer zu ermitteln sein.

    Bleibt als Fazit:

    God bless America - aber schütze uns bitte vor seinen Anwälten ;-)
     
  6. petervogel

    petervogel Active Member

    ich würde eher sagen:

    God bless us all.

    in diesem sinne guten morgen deutschland!
    peter
     
  7. DonRene

    DonRene New Member

    isch sag jetzt ä mol uff moannmerisch:
    "hoffentlich kriege ma vun owe nix uff die bless, wege unserer dummheit"

    in diesem sinne guten morgen ;-)

    rene
     
  8. Manfred

    Manfred New Member

    "Vorreiter" Amerika nahm schon viele Entwicklungen vorweg. Europa, vor allem GB und die BRD, zogen artig zeitversetzt nach.
     
  9. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    ... scheisse, dass ich kein schwarzer schwuler ausserirdischer, jüdischen glaubens bin.
    ....scherz beiseite.....
    ich gönn`dem kerl die kohle.
     
  10. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    aber, wie kommst du eigendlich auf "ausserirdisch"??
    höhrst du gerne "DIE KASSIERER"?

    danolitöre
     
  11. mackevin

    mackevin Active Member

    ...und Mohrenköpfe heißen jetzt Schokoküsse!

    Gruß
    mackevin
     
  12. MILE

    MILE New Member

    Naja, daß Apple nicht grundsätzlich ein rassistisch denkendes unternehmen ist, sollte wohl jedem klar sein...! Aber es genügt ja schließlich ein rassistischer Vorgesetzter, um für bestimmte Leute das (Arbeits-)Leben schwer zu machen...sowas gibt es sicher mal hier und dort...und vielleicht sogar auch bei Apple...

    Dennoch halte ich Prozesse wie deisen für eine reine Farce und den schamlosen Versuch, sich in nicht zu akzeptierendem Maß zu bereichern...

    Aber wahrscheinlich werden die sich ohnehin demnächst außergerichtlich auf einen niedrigeren Betrag einigen und dann hat auch jeder erreicht, was er wollte...

    ciao, MILE
     
  13. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    >Bist ja wie'n HB-Männchen!

    Er war das HB-Männchen! Dann lange arbeitslos , mit den Kumpels, inzwischen als Schuh- und Autoverkäufer wieder Fuss gefasst...

    ;-)
     
  14. mikrokokkus

    mikrokokkus New Member

    Ich dachte eigentlich, daß es nicht nötig wäre, hier ethymologische oder semantische Diskussionen zu führen: "Krüppel", "Schwachsinniger", "Weib", "Neger" - alles Wörter, die von ihrer ursprünglichen Denotation her nichts Anrüchiges haben. Ich habe aber ausdrücklich von Konnotation gesprochen. Unsere Sprache(n) ist (sind) in Bewegung; was gestern akzeptabel war, ist es eben heute zum Teil nicht mehr (zum Glück!).
    Faktisch hat die Mehrheit der hier als "Neger" bezeichneten Menschen etwas dagegen, unter diesem Begriff zu firmieren.
    Welcher Zacken bricht uns den bitteschön aus der Krone, wenn wir unsere Sprachgewohnheiten (und vielleicht auch das dazu gehörige Denken - think different!)ein wenig umstellen!?
     
  15. mikrokokkus

    mikrokokkus New Member

    Eieiei!
    Da hab ich doch dem armen Mckevin auf nem "Nebenkriegsschauplatz" (das Wort scheint mir ob Deiner ungehaltenen Replik angemessen...) geantwortet.
    Daher hier noch mal mein obiges Posting an der passenderen Stelle im Thread-Baum:

    Ich dachte eigentlich, daß es nicht nötig wäre, hier ethymologische oder semantische Diskussionen zu führen: "Krüppel", "Schwachsinniger", "Weib", "Neger" - alles Wörter, die von ihrer ursprünglichen Denotation her nichts Anrüchiges haben. Ich habe aber ausdrücklich von Konnotation gesprochen. Unsere Sprache(n) ist (sind) in Bewegung; was gestern akzeptabel war, ist es eben heute zum Teil nicht mehr (zum Glück!).
    Faktisch hat die Mehrheit der hier als "Neger" bezeichneten Menschen etwas dagegen, unter diesem Begriff zu firmieren.
    Welcher Zacken bricht uns den bitteschön aus der Krone, wenn wir unsere Sprachgewohnheiten (und vielleicht auch das dazu gehörige Denken - think different!)ein wenig umstellen!?
     
  16. maiden

    maiden Lever duat us slav

    jaja,
    wir sind politisch korrekt, bzw. das was irgendwelche Sprachpanscher unter diesem Begriff verstehen wollen. Ein Farbiger ist schließlich aber genauso wenig farbig wie ein Weißer weiß ist und so richtig schwarz ist mir auch noch kein Schwarzer begegnet. Vielleicht sollten wir alle Menschen mit dunkler Hautfarbe Negroide nennen? Das wäre dann politisch weniger inkorrekt aber eben auch nicht richtig. Und zwischen Neger und Nigger besteht, wenigstens für mich, ein Unterschied.
     
  17. mackevin

    mackevin Active Member

    Man lernt einfach nicht aus!

    Ich mußte doch gerade allen Ernstes einen Duden bemühen, um mir die genaue Bedeutung Deiner erlesenen Auswahl an Fremdwörtern zu verinnerlichen:

    <TT>"ethymologisch"
    Herkunft, Geschichte und Grundbedeutung eines Wortes betreffend

    "semantisch"
    den Inhalt eines sprachlichen Zeichens betreffend

    "Denotation"
    1.
    Inhaltsangabe eines Begriffes (Logik).
    2.
    a) die auf den mit dem Wort gemeinten Gegenstand hinweisende Bedeutung (z.B. ist die denotative Bedeutung vom Mond "Erdtrabant, der durch das von ihm reflektierte Sonnenlicht oft die Nächte erhellt" im Gegensatz zur -&gt; konnotativen Bedeutung von Mond, mit der sich Gedankenverbindungen einstellen wie "Nacht, romantisch, kühl, Liebe");
    Ggs. -&gt; Konnotatition;
    b) die formale Beziehung zwischen dem Zeichen (-&gt; Denotator) und dem bezeichneten Gegenstand oder Sachverhalt in der außersprachlichen Wirklichkeit bezeichnet (Sprachw.)

    "Konnotation"
    die Grundbedeutung eines Wortes begleitende zusätzliche [emotionale, expressive, stilistische] Vorstellung (z.B. bei "Mond" die Gedankenverbindungen "Nacht, romantisch, kühl, Liebe; Sprachw.)</TT>

    (Duden Band 5, 3. Auflage)

    Einmal durchlesen reicht hier irgendwie nicht, aber ich glaube ich hab´s jetzt verstanden.

    Jetzt zum Inhalt:

    Viele Menschen wissen gar nicht, daß das Wort Konnotation existiert. Konnotation wird eher unterbewußt wahrgenommen und erfordert eine Sensibilisierung auf die Feinheiten von Sprache. Vielen Menschen ist aber nicht das Handwerkzeug mit auf den Weg gegeben, um solche linguistischen Feinheiten wahrzunehmen. Für die ist Sprache einfach nur Kommunikation. Erst mit der wissenschaftlichen oder literarischen Beschäftigung, kommen solche Feinheiten gegebenenfalls ans Tageslicht. Literatur, die vom Verständnis der Konnotation abhängig ist, also über eine (tiefere) Interpretationsebene verfügt, wird bekanntermaßen nicht von der breiten Mehrheit der Bevölkerung gelesen (ist nicht arrogant oder abwertend, sondern empirisch gemeint)

    Meinen Eltern ist zum Beispiel der "konnotative" Unterschied zwischen Neger, Mohr und Farbigem, wie er von Dir gemeint ist, nicht klar zu machen. Für die ist jemand mit einer deutlich dunkleren Hautfarbe als der eigenen, ein Neger. Völlig wertfrei und ohne Nebengedanken. Mir geht das aber genauso. Ich finde, daß durch die Verstärkung und Bewußtmachung von Konnotationen überhaupt erst Konflickte entstehen.

    Vor einiger Zeit stand einmal die Diskussion an, ob der "Sarotti Mohr" (Schokolade) nicht Ausdruck einer rassistischen Botschaft sei. Mir geht das deutlich zu weit.

    Auf der anderen Seite gab es ´mal eine Anzeigenkampagne mit sinngemäß folgender Aussage: "Ihr habt weiße Haut, rotes Blut, bunte Haare, blaue Augen und nennt uns Farbige?"

    Jetzt wird es echt eng. Wenn man sich auf das Spiel mit der Konnotation einläßt, kann man mit genügend Energie jedem das Wort im Munde herumdrehen und eine, auf politische Korrektheit bedachte, Bevölkerung zum verstummen bringen. Es gibt in der politischen Landschaft Menschen, die sich genau darauf spezialisiert haben. Es werden Probleme heraufbeschworen und geschaffen, wo vorher gar keine waren.

    Gruß
    mackevin
     
  18. maiden

    maiden Lever duat us slav

    die hatten da Schaum vorm Mund, hab ich auch gesehen. Und diese scheinheilige Korrektheit is echt fürn Arsch. Unser Reichtum begründet sich auf der Armut der Drittweltvölker aber wenn wir mit ihnen reden, dann bitte politisch korrekt, wa?
    Um einen farbigen, schwarzen, dunkelhäutigen Einwanderer nicht zu beleidigen dürfen ihn New Yorker Cops nicht Neger nennen, aber um ihn grundlos umzulegen dürfen 5 dieser Deppen 42 Kugeln in seinen Körper pumpen und kommen ungeschoren davon. Echt
    korrekt

    meint maiden
     
  19. mikrokokkus

    mikrokokkus New Member

    Vielen Dank, mackevin, für Deine Antwort. Auf dieser Ebene - der sachlichen nämlich - will ich gerne weiter diskutieren (Und dafür ist ein Forum doch da?).
    Zunächst entschuldige bitte meine Wortwahl: Es war bestimmt nicht meine Absicht, mit Fremdwörtern mein Gegenüber mundtot zu machen; vielmehr zeigt Dein langes Zitat aus dem Duden deutlich, wie ich mir den "Finger hätte fusselig schreiben müssen", um meine Aussage zu treffen.

    Nun zu Deiner Argumentation:
    Es ist nicht nötig, von der Existenz des Wortes Konnotation Kenntnis zu haben, um nichtsdestotrotz eben jene emotionale Komponente jedes gesprochenen Wortes wahrzunehmen. Manche spüren mehr Feinheiten, manche weniger; das ist für mich aber ganz genauso Teil sozialer Kompetenz, wie der respektvolle nonverbale Umgang miteinander - und den kann man lernen, wenn man will.
    Du sagst, daß die Bewußtmachung von Konnotationen erst zu Konflikten führe, bzw. bestehende verstärke.
    Im ersten Fall muß ich Dir widersprechen: Sprache versucht Wirklichkeit - oder das, was der Sprecher dafür hält - abzubilden und faßbar, vermittelbar und letzten Endes auch diskutabel zu machen. Ein Mensch, der mit einer Bezeichnung belegt wird, die ihm nicht behagt, verspürt ganz wirklich diese mitschwingende Bedeutung dieser Bezeichnung als Respektlosigkeit gegenüber seiner Person. Dadurch, daß er sie (die Bedeutung) spürt, ist sie auch bereits vorhanden...
    Im zweiten Fall gebe ich Dir insofern recht, als jedes direkte Aussprechen eines Konfliktes diesen in ein helleres Licht rückt, was aber die Grundvoraussetzung dafür ist, sich gegen eine ungewünschte Behandlung zu wehren oder den Konflikt zu lösen.

    Was den Sarotti-Mohren betrifft: Er ist mit Sicherheit zumindest ein Relikt aus Kolonialzeiten und damit Ausdruck des nicht gerade menschenfreundlichen Umgangs der so genannten zivilisierten Welt mit den "Heiden aus dem Morgenland" (das stand tatsächlich noch in den 70er Jahren auf einem "Nicknegerkässchen" , das in der katholischen Kirche aufgebaut war, die meine Großmutter besuchte!). Und der Ausbeutung eben jener Menschen verdanken wir, wie maiden weiter unten richtig bemerkt, unseren Wohlstand.
    Ich will da mal ein - zugegebenermaßen extremes - Beispiel anführen:
    Es war im Dritten Reich den Nazipolitgrößen eine perverse Freude, ihr trautes Heim gemütlich mit Leuchten zu erhellen, deren Schirme aus Judenhaut hergestellt worden waren (kaum vorstellbar, ich weiß!). Nun stellen wir uns den berechtigten Aufschrei vor, den es gäbe, würde eine Leuchtenfirma unserer Tage, einen Textilbezug für Ihre Lampenschirme mit dem Markennamen "Judenhaut" verkaufen. Was ich damit sagen will ist, hätte es Pogrome, KZs und dergleichen (die Judenverfolgung hat ja lange vor dem Dritten Reich begonnen) nicht gegeben, so würde uns der Markenname zweifellos wunderlich anmuten, einen Aufschrei der Entrüstung würde es aber wahrscheinlich nicht geben: die Vergangenheit und die Verwendung der Sprache in derselben wirkt nach.
    Übrigens bin ich der festen Überzeugung, daß Sprache und Wirklichkeit eine Wechselwirkung haben, d.h. sich gegenseitig bedingen, unser Denken bestimmen und unser Handeln beeinflussen. Wenn ich also versuche, verantwortungsvoll mit meiner Sprache umzugehen, hat das nichts mit Scheinheiligkeit zu tun, sondern soll bitte auch analog zu Denken und Handeln geschehen.
    Es bringt nämlich ganz selbstverständlich nichts, den Begriff "Neger" zwar nicht zu verwenden, Afroamerikaner aber dafür mit Kugeln "vollzupumpen". Ich weiß, daß diese Polizisten die "poliisch korrekte" Bezeichnung gezwungenermaßen verwenden...

    Zum letzten Punkt
    Ja, klar: das ist echt eng, war es immer und wird auch immer schwierig bleiben. Na und? An meinem Mac muß ich mich auch mit immer neuen Programmversionen, mit neuer Technologie auseinandersetzen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Warum nur ist uns dieser Aufwand für den repektvollen Umgang untereinander zu groß?
    Und sicher, was "Sprachpanscher" uns anbieten, (vom "Entsorgungspark" bis zur "Freistellung") ist mit Vorsicht zu genießen. Daß sie uns aber mit solchen Euphemismen versorgen, ist Beleg genug für meine These, daß Sprache auch unser Denken beeinflußt!
     

Diese Seite empfehlen