1. Liebe Forumsgemeinde,

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Des (Ex-)Kanzlers Sprüche

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Napfekarl, 19. September 2005.

  1. xl

    xl Pixelschubser

    Gegen eine kompakte, simple Steuererklärung, bei der man nicht ständig aus reiner Unwissenheit mit einem halben Bein im Knast steht, dürften weder linke noch rechte, noch sonst wer was haben.
    Das ironische an der Sache, war doch das der Merz genau wusste, daß er sowas nie im Leben wird machen können. Dafür gibts in der eigenen Partei und beim potentiellen Koalitionspartner einfach zu viele Steuerberater und Anwälte. Daher wohl der gehäufte Spot über den Bierdeckel Spruch...
     
  2. MacBelwinds

    MacBelwinds New Member

    Schade, schade. Da ist so vieles so denkbar falsch gelaufen, dass man heute die Folgen kaum abschätzen kann. War das womöglich schon unsere letzte Chance, die deutsche Misere zu beenden? Guckt euch nur mal die internationalen Pressestimmen (etwa bei ARD oder ZDF) an.

    Die Botschaft des Wahlergebnisses lautet doch wohl: so wie es war kann es nicht weitergehen, aber es soll sich auch bitte nichts verändern. Aber so geht das nicht.
     
  3. laser

    laser New Member

    Komisch nur, wer alles es nicht erfahren zu haben scheint, aber sich dennoch genötigt fühlte, es alle zu machen. Und ja, ich ganz persönlich wäre durchaus bereit, die Hälfte meiner Ersparnis (an Zeit gleich Geld) in eine in Summa höhere Steuersumme zu investieren. Insofern war das ein durchaus freudiges Versprechen. (Aber sei beruhigt, angesichts unserer 3 Kinder hätten auch wir von dieser Reform direkt profitiert, nicht nur per Zeitersparnis).

    Und was mir immer noch keiner erklären konnte: inwieweit ist es unsozial, wenn eine Krankenschwester am Monatsende 80 € mehr im Geldbeutel hat? (Oder ist die seitens der SPD so gerne zitierte Krankenschwester, wenn sie als CDU-Beispiel dient, plötzlich Bonze :confused: ?)

    Thomas
     
  4. bus

    bus New Member

    Nichts gegen Einfachheit. Die vorangetriebene/vorgesehene Rentenprivatisierung von Riester und Kirchhof macht das letzte Modell jedoch suspekt. Geld von heute in die Zukunft zu überweisen verwehrt es zukünftigen Arbeitnehmern, heute oder demnächst die Produktivität zu entwickeln, die sie zu ihrer Zeit brauchen werden, um je zwei Rentner zu ernähren. Erschwerend wird der Kapitalüberhang der künftigen Rentnergeneration für jenen Arbeitnehmer ins Spiel kommen, um dann produktiv genug zu werdén für seine vorgesehene Aufgabe. Da fange ich an, mir auch um künftige Rentner Sorgen zu machen.

    Und wenn ihr wissen wollt, warum wieder mal jeder die Wahl verloren hat, lest heute http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20961/1.html
     
  5. Napfekarl

    Napfekarl Napfkuchen-Erfinder

    Aber ausgerechnet die doch eher links orientierte Zeitschrift "Spiegel" (Ausgabe vom 30.08.05) zollt dem geplanten Steuer-Modell Respekt. Auch die von unserem (Ex-)Kanzler gerne bemitleidete Krankenschwester kommt dabei mit plus 1000 EUR pro Jahr weg.

    Den Bierdeckel brachte ein anderer ins Spiel. Aber das weisst Du. Willst auch nur Verwirrung stiften, indem Du 3 verschiedene Modelle zusammenwirfst, wie das auch der (Ex-)Kanzler praktizierte.
     
  6. Napfekarl

    Napfekarl Napfkuchen-Erfinder

    Und heisst man Eichel, passiert beides gleichzeitig... Aber einen ehem. Lehrer für Deutsch und Geschichte auf Staats-Finanzen loszulassen, kann nicht gutgehen.
     
  7. Napfekarl

    Napfekarl Napfkuchen-Erfinder

    Dass bei "Steuer-Vereinfachung" immer jeder gleich an sich und seinen eigenen Bierdeckel denken muss...

    Schon mal überlegt, dass viele Kontrollen nicht mehr notwendig wären? Dass die Finanzbeamten massiv Zeit (und damit Geld!) sparen? Dass Firmen bei der Gehaltsabrechnung nicht jeden Monat neue Regelungen berücksichtigen müssen? Dass dadurch insgesamt die Transparenz steigt, für alle Beteiligten?
     
  8. donald105

    donald105 New Member

    Meine güte, wir haben zwischendurch mal einen spaß gemacht…
    Trotzdem: natürlich denke ich dabei zunächst an meine steuererklärung. Da hätte ich auch gern ein bisschen mehr transparenz und nicht das gefühl, dass jemand, der die schlupflöcher besser kennt, >besser< weg kommt.
    Dass so mancher steuerberater eine vereinfachung nach dem bierdeckel-modell nicht so gut fände, hab ich übrigens auch mal bedacht. Auch, dass mancher finanzbeamter gar nicht mehr gebraucht würde.
    Aber letztere kriegen ja eine staatspension.
    :eek:)
     
  9. Napfekarl

    Napfekarl Napfkuchen-Erfinder

    Ich habe mal meinen Steuerberater darauf angesprochen, der hätte nichts dagegen. Erstens hat er genug zu tun mit Selbständigen/Freiberuflern/Unternehmen. Zweitens springen immer mehr Steuerberater/Wirtschaftsprüfer auf den Benchmark-Zug auf, was anscheinend auch viel Umsatz bereitet. Drittens muss er sich, wie er sagte, nicht mehr mit Fragen wie "Kann ich das Bügeleisen auch noch von der Steuer absetzen?" herumärgern.
     
  10. maiden

    maiden Lever duat us slav

    oh, daß der Spiegel links orientiert wäre, ist mir neu. Das war vielleicht mal und ist schon ne ganze Weile her. Der Leitende für das Politikressort ist im Übrigen bekennender Neoliberaler und CDU-Freund und hat über die noch amtierende Bundesregierung nicht nur einmal Artikel geschrieben, die oft auch verfälschende und sinnentstellende Aussagen enthalten. Zuletzt in der englischen online-Ausgabe über Trittin, wo Wahrheiten bewußt ausgelassen und Aussagen Trittins bewußt und absichtlich verdreht und entstellt wurden um beim Publikum in den USA einen Sturm der Entrüstung zu entfachen. Daß ein solches Blatt dem Unions-Rezept Beifall zollt muß nicht verwundern. Ich wollte mit meiner Aussage auch überhaupt nicht werten, welches Steuermodell denn nun das heilbringende ist, sondern lediglich mal darauf hinweisen, daß sonst eher der CDU zugewandte Blätter wie Handelsblatt oder FT sich eben anders zum Kirchhofschen Modell äußern und man deshalb durchaus andere Ansichten dazu haben kann. Und in deren Redaktionen kann man sicherlich genau so gut rechnen wie beim Spiegel. Außerdem weiß ja nicht wirklich jemand, was im Detail im Kirchhofschen Modell enthalten ist. Darüber hat sich die Union ja bewußt ausgeschwiegen. Und wer den Leuten etwas verkaufen will, sollte sich in die Karten gucken lassen. Sonst ist er unglaubwürdig. Außerdem hatte die Union lange genug Zeit, ihre schönen Modelle und Erleichterungen zu verwirklichen. Sie tat es nicht. Warum sollte man ihr diesen Willen also jetzt abnehmen? Und wer meint, es sei so einfach und locker, mal eben seine Steuererklärung auf nem Bierdeckel zu machen oder auf einem A4-Papier, der vergißt erstens, daß die Steuererklärung für die meisten bereits heute auf ein Blatt Papier paßt und für andere, die mehr ausfüllen müssen, auch in Zukunft nicht auf einen Bierdeckel passen wird.
     
  11. hapu

    hapu New Member

    Sagt mal, ihr "Streithanseln" ... kam wenigstens im Wahlkampf ein Mac vor?














    Is ja wohl so, dass es unterschiedliche Meinungen zu allem und jedem gibt, oder? Seid doch froh darüber!
     
  12. donald105

    donald105 New Member

    Ich bin selbstständig / freiberuflich. Meinst du jetzt, die bierdeckelmethode und vereinfachung sollte nur für angestellte eingeführt werden?
    So wie ich das verstanden habe, war eine vereinfachung für alle angestrebt.
     
  13. hkraack

    hkraack New Member

    :shake:
    Bei jeder Statistik wurde unten das Microschrott Logo eingeblendet. Also nix Mac :angry:
     
  14. donald105

    donald105 New Member

    Ja.
    Und gestern früh gab es eine statistik, bei der die anteile von frauen und männern mit 46% und 53% angegeben wurde.
    Konstatiere: bei kleinweich gibt es ein drittes geschlecht. Ist aber mit 1% eher unterrepräsentiert. :eek:)
     
  15. maiden

    maiden Lever duat us slav

    bin ich ja auch. Jeder kann tun und lassen was ich will.
     
  16. Napfekarl

    Napfekarl Napfkuchen-Erfinder

    Ja sicher muss die Vereinfachung für alle gelten. Aber ich gehe davon aus, dass Selbständige lieber Geld verdienen (wenn möglich) oder die Zeit in Aquise stecken, die der Steuerberater für die Buchhaltung (die wird sicher nicht wegfallen), Steuererklärung, EÜ-Rechnung oder Bilanzierung braucht. Konzentration auf die Kernkompetenzen, sozusagen.
     
  17. maiden

    maiden Lever duat us slav

    man sollte nicht immer so tun, als ob die angekündigten Vereinfachungen auch die realisierten Vereinfachungen geworden wären. Versprochen wird immer mehr als gehalten. Und an solche Vereinfachungen hat die Mehrheit nun mal nicht geglaubt. Kein Wunder nach allen Erfahrungen mit allen Regierungen.
     
  18. Napfekarl

    Napfekarl Napfkuchen-Erfinder

    So gesehen sind "Kirchhofs Visionen" ja gar nicht so schlimm für die Kritiker, wird ja eh' abgeschwächt...
     
  19. maiden

    maiden Lever duat us slav

    das schlimme an Kirchhofs Visionen ist, daß die Union einfach nicht mit Details rausrücken wollte. Deshalb sind die Leute skeptisch und haben sich gefragt, warum einem so viel schönes vorenthalten wird. Wo es doch so schön ist.
     
  20. donald105

    donald105 New Member

    Zwischendurch nen bierdeckel ausfüllen könnte ich schon noch.
    Wenns geld spart? Zum beispiel das für die steuererklärung… :eek:)

    btw, ohne besserwisserisch sein zu wollen: akquise, akquirieren.
    Hat nix mit wasser zu tun. ;)
     

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