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Für Volk, Freiheit und Demokratie

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von maceddy, 19. Mai 2007.

  1. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Sorry aber diese Forderungen gab es schon bevor der erste deutsche Soldat seien Fuß auf afghanischen Boden gesetzt hat. Und diese Forderungen wurden seitdem -zigmal wiederholt und jedesmal ähnlich abgekanzelt...
    Sowas, aus traurigem aktuellem Anlass, erneut auf den Tisch zu bringen ist m.E. völlig in Ordnung.
     
  2. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Ich bin übrigens ebenfalls der Meinung man sollte die Soldaten schnellstmöglich aus A. abziehen. Ich glaube das der Einsatz schlichtweg sinnlos ist da sich das Land durch derartige Mittel nicht befrieden lassen wird, egal ob die Besatzung nun noch 5, 10 oder 50 Jahre dauert.
    Es ist alarmierend genung das es uns mehr oder weniger egal ist wenn sich unser Verteidigungsminister die niederschmetternde Bilanz des Kriegseinsatzes und der "Friedenszeit" seither zurechtlügt. Die Tendenz zeigt steil nach unten, er ruft "Weiter so", der BT applaudiert und dem Volk ist es egal.

    Solange uns keine unmittelbare (!) Bedrohung aus der Regierung dieses Landes erwächst können wir sie doch wirklich sich selbst überlassen. Das würde den Afghanis m.E. mehr Respekt erweisen als eine aufgezwungene und lächerliche Demokratie die dort niemand will und die niemals funktionieren wird.
     
  3. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

  4. batrat

    batrat Wolpertinger

    Gemeint waren nur diejenigen , die einem Einsatz erst zugestimmt haben ( Politiker und Bevölkerung ) und die jetzt auf einmal zurück rudern , obwohl doch "nur" eingetreten ist , was von Anfang an zu befürchten war. :nicken:

    Wer von Anfang an dagegen war ist wenigstens konsequent. :nicken:
    Was ich von diesen Leuten vermisse , ist aber ein Alternative bezogen auf die jetzige Situation , die nun mal so ist ,wie sie ist. :meckert:
     
  5. Holloid

    Holloid New Member

    eine Alternative wäre gewesen,nach den Anschlägen in den USA nicht mit Gewalt zu antworten,sondern die Allgemeine Stimmung für die Amerikaner zu nutzen.Nicht ein Terrorakt als Auslöser für Kriege zu benutzen,sondern als kriminelle Handlungen von Terroristen anzusehen ....und gegen diese vorzugehen....zu spät..
     
  6. batrat

    batrat Wolpertinger


    ich schrieb : "ein Alternative bezogen auf die jetzige Situation , die nun mal so ist ,wie sie ist. "
    :meckert: :meckert:
     
  7. Holloid

    Holloid New Member

    ja das ist immer das gleiche..die einen fahren die karre in Dreck,und dann wird gefragt was man "jetzt" machen kann.Vielleicht sollte man mal vorher den Kopf anschalten.Was kann man jetzt noch machen.?.Letztens waren es ein paar Tornados ,bald braucht man mehr Soldaten und Panzer.Wie haben uns in den Krieg mit reinziehen lassen und haben zur gegebenen Zeit keine Alternativvorschläge gemacht.Keine Ahnung was man jetzt noch machen kann....Vielleicht sollte unsere Regierung erstmal zugeben das dort Krieg ist,und keine Wiederaufbaumission,dann würden die nächsten toten nicht so überraschen.
     
  8. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte


    Eine Alternative, bitte sehr:

    Der sofortige Abzug aller ausländischen Truppen. Wenn die Taliban stark genug sind ihren Gottesstaat ein zweites Mal zu errichten lassen wir sie. Da wir die Freiheit auf unsere Fahnen geschrieben haben sollten wir es akzeptieren wenn jemand diese Freiheit benutzt um sich selbst zu maßregeln.

    Was die Unterdrückung des gemäßigt-religiösen afghanischen Volkes durch eine neue Taliban-regierung angeht: Hier sollten wir vielleicht darübernachdenken ob dies nicht Sache der Afghaner ist. Vielleicht werden eines Tages die Unterdrückten ihre Unterdrücker aus eigenen Kräften überwinden können?
    Tatsache ist das auch die von der Unterdrückung bedrohten die Hilfestellung aus dem Westen nicht wünschen, bzw. diese erst gar nicht als Hilfe erkennen. Mit militärischen Mitteln von außen sind die Taliban, sowohl als militärische wie auch als geistige Kraft nicht aufzuhalten (Ganz im Gegeteil da der anhaltende Krieg den "Freiheitskämpfern Sympathien erwachsen lässt).

    Die Sicherheit des Westens wird in den nächsten Jahren von Afghanistan aus nicht gefährdet werden, da dieses Land sich nach dem anhaltenden Krieg erst wieder aus der Steinzeit erheben müsste und die Volksgruppen in sich zu zerissen sind um sich auf etwas anderes als sich selbst zu konzentrieren.

    Gegen die Förderung oder Bildung von Terrorzellen dürfte eine verstärkte nachrichtendienstliche Überwachung weitaus effektiver sein als der derzeit stattfindende Feldzug. Bei offensichtlichem Bedrohungsszenario (z.B. Aufbau von Ausbildungslagern zur Förderung des Terrorismus) bleibt imer noch die Möglichkiet von gezielten zeitlich begrenzte Interventionen.

    Alles in allem dürfte eine massive Überwachung des Landes den "Westen" finanziell weitaus weniger belasten als der andauernde und ergebnislose Feldzug. Ebenso würde die afghanische Zivilbevölkerung weitaus weniger in Mitleidenschaft gezogen.

    Grüßle
    S

    PS: Wenn jetzt die EU anfangen würde kontrolliert Opium anzubauen und ebenso kontrolliert an die europäischen Süchtigen abzugeben hätte man 30 andere Probleme, unter anderem die Finanzstärke der afghanischen Warlords, auf einen Schlag beseitigt...
     
  9. batrat

    batrat Wolpertinger

    Habe Zitat gekürzt , kann ja jeder nachlesen.


    Zur Sache :

    Ich glaube , ich muss mal klarstellen , dass mir angesichts des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan auch unwohl ist. :frown:

    Du hast eine Alternative genannt ( das mit dem Mohnanbau ignoriere ich jetzt mal :crazy: ) und das ist o.k. :)

    Aber die ganzen Schlaumeier in der Politik , die lautstark einen Abzug fordern , werden regelmässig still , wenn es um die Folgen des Abzugs geht bzw. um die Frage : "Was tun , wenn Al Kaida wieder zu Gast bei den Taliban ist" .

    Im übrigen kann Deutschland nicht im Alleingang handeln.
     
  10. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Es ist interessant, dass immer wieder Politiker auftreten die sagen, Al Quaida sei in Afghanistan, oder im Irak, oder im Jemen, oder in Pakistan oder...

    Wenn wir mal bedenken, wie lange die Amis die Person Osama Bin Laden schon in Afghanistan suchen und einfach nicht finden können, wenn wir in Betracht ziehen, dass Bekenner-Videos von Al Quaida-Gruppen aus dem Irak oder sonstwo kommen, dann könnte man doch endlich mal die Auffassung ernst nehmen, die besagt, dass es sich hier um ein Netzwerk handelt, offenbar um ein sehr gut organisiertes, dezentrales Netzwerk, das allem Anschein nach weltweit operiert und überall da auftaucht und aktiv wird, wo man es nicht erwartet. Die Folgen davon sind weltweit zu spüren, nehmen wir bloß mal den Flugverkehr, oder den Schäuble mit seinen orwellschen Visionen.

    Was für einen Sinn hat es also, die Al Quaida in Afghanistan zu bekämpfen? Kann mir das mal jemand so erklären, dass ichs verstehe? Oder ist das möglicherweise auch so ein Windei wie die Massenvernichtungswaffen im Irak?
     
  11. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Es geht eher darum die mittelalterlich fundamentalistischen Taliban an einer erneuten Machtergreifung zu hindern. Diese haben (wahrscheinlich) im großen Stil die Rekrutierung und Ausbildung des Personals des AlQuaida- oder wie-auchimmer Terrorismus unterstützt.
    Nebenbei gibt man noch vor die Taliban aufgrund ihrer Menschrechtsverachtenden Politk bzw. Lebensweise zu bekämpfen, angesichts der seit Jahrzehnten tolerierten Genozide in Afrika eine recht fadenscheinige Begründung. Die Amerikaner finden Afghanistan sicher auch rein strategisch als Nachbar des zum Fundamentalismus tendierenden Pakistan interessant...

    Eigentlich alles ganz schöne Absichten. Nur stellt sich eben heraus das der Westen trotz aller Bemühungen, nachwie auf der Verliererstraße zu sein scheint. Wir befinden uns m.E. in der Phase in der die Verantwortlichen schon längst erkannt haben wie schlecht die Lage ist, aber auf Teufel-komm-raus versuchen den Gesichtsverlust noch möglichst lange hinauszuzögern.
     
  12. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Wenn die Kinder eines Bauern von einer Amerikanischen Bombe zerfetzt wurden wird dieser (völlig zurecht) die Amerikaner dafür verantwortlich machen, egal wieviele Taliban sich vorher in seinem Stall versteckt hielten.

    Nur weil die Taliban derartige Kriegstaktiken anwenden ist das keine Entschuldigung die Ermordung von Zivilisten schulterzuckend in Kauf zu nehmen. Schon gar nicht wenn man diesen Zivilisten den Heilsbringer vorgaukeln will.
     
  13. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Das mag sein, ich meine aber gehört zu haben, dass Al Quaida nicht auf Afghanistan angewiesen ist, sondern überall Rekruten findet, weil es frustrierte Islam-Fundis überall im hinteren und vorderen Orient sowie in Afrika gibt. Afghanistan war vielleicht zeitweilig eine günstige Ausbildungsbasis für Terroristen, die es nicht erwarten können, endlich im Paradies von 99 oder wer weiß, wie vielen Huri sexuell oder sonstwie beglückt zu werden. Aber es gibt ja noch andere Weltgegenden, z.B. den Jemen oder den Irak. Sogar good old Germany hat schon als Ausbildungsbasis gedient.
     
  14. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Ja, mein Reden. Eine großorganisierte Ausbildung von Terrorpersonal hat man in A. mit der Entmachtung der Taliban schon lange unterbunden, dieses Ziel ist erreicht. Vielleicht sollte man sich einfach darauf beschränken statt weiterhin die Saat zu sähen die die Rekrutierer der Terrororganisationen später nur zu ernten brauchen...
     
  15. maiden

    maiden Lever duat us slav

    wollen sie ihn denn überhaupt finden? Steht er auf irgendwelchen Fahnungslisten der USA? Mir scheint eher, daß es den Amis ganz Recht ist, wenn sie stets ein schönes Feindbild präsentieren können, daß die Durchwinkung von immer höheren Rüstungsetats bei den amerikanischen Entscheidungsgremien für immer neuere und fürchterlichere Waffen garantiert.
     
  16. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Das ist zwar offtopic, aber gibt es auch nur ein vernünftiges Argument GEGEN staatlich kontrollierte Herstellung und Abgabe (an Schwerstabhängige) von harten Drogen?
    Einer ganzen kriminellen Industrie würde der Boden unter den Füßen weggezogen, die Junkies würden entkriminalisiert, das Risiko schlechten Stoffs wird ausgeschlossen, usw...

    Man muss nach der tausendjährigen Geschichte des Drogenmißbrauchs mal einsehen das jemand der Stoff braucht, ihn auch bekommt – immer, wann und wo er will!
    Hat man das mal akzeptiert ist der Schritt zum Heroin auf Rezept nur noch recht klein...
     
  17. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Ich habe mich schon gefragt, ob es ihn überhaut gibt. Das Terror-Netzwerk allerdings existiert wirklich und ich bezweifle, dass man es in Afghanistan bekämpfen kann. Ich würde eher dahin tendieren, die Rüstungsindustrie oder Dick Cheneys alte Firma Halliburton und ähnlich machtvolle Lobbyisten hinter diesen Machenschaften zu vermuten.
     
  18. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Da stimme ich dir zu, auch wenn es nicht zum Thema gehört. Mit Interesse habe ich heute im Reutlinger Generalanzeiger gelesen, dass das Heroinprojekt in Karlsruhe fortgeführt werden soll, das ja kurz vor der Kippe stand. Es sollen sogar weitere schwerstabhängige Junkies in das Projekt aufgenommen werden.
     
  19. batrat

    batrat Wolpertinger

    Na ja , die staatlich kontrollierte Herstellung und Abgabe von der Drogen Alkohol und Nikotin klappt ja hervorragend , nicht wahr.
    :augenring :augenring
     
  20. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Was meinst du? Während der Prohibition in den USA waren die Leute genauso besoffen wie sonst auch, nur waren sie zu dieser Zeit gleichzeitig Kriminelle. Das menschliche Bedürfnis nach Rausch ist ein elementares – das wird so schnell nicht weggehen. Ein vernünftiger Umgang mit diesem Bedürfnis ist allemal klüger als ein nutz- und sinnloses Leugnen oder Verdrängen.
    Ein "vernünftiger" Umgang schließt harte Drogen m.E. grundsätzlich aus, deswegen müssen wir aber trotzdem mit der Tatsache leben das es immer Extreme geben wird die an sowas hängen bleiben.

    Bei einer kontrollierten Abgabe geht es nicht darum großzügig Drogen unters Volk zu streuen. Es geht darum Suchtkranken ein besseres Leben zu ermöglichen, die Gesellschaft vor der Beschaffungskriminalität der Suchtkranken zu schützen und dabei gleichzeitig den lukrativsten Zweig der organisierten Kriminalität in weiten Teilen trocken zu legen.

    Und um wieder aufs Thema zu kommen: Auch 5 Jahre Aufbau haben den Opiumanbau in Afghanistan nicht verhindern können – solange provinzielle Kriegsfürsten den Bauer für Opium mehr Geld geben als für Hirse oder sonst was werden die Bauern Opium anbauen, und die Kriegsfürsten reicher werden, und geordnete oder zumindest stabile Verhältnisse in A. ein Traum bleiben...
     

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