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Ich scheiß auf den Krieg

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von colonel panic, 12. Februar 2003.

  1. colonel panic

    colonel panic New Member

  2. colonel panic

    colonel panic New Member

    >>... gute Behandlungsmethoden, ist alles nur eine Frage des Geldes.<<

    Na da hat sich ja in 5000 Jahren menschliche Zivilisation nicht viel geändert ;-)
    Demnächst wird man den finanziellen Status einer Person schon am Status Quo des Gebisses erkennen können.

    (Ja, wie es maiden dabei geht, würde mich auch interessieren. Er klingt irgendwie sauer. Was ich aber durchaus nachvollziehen kann)
     
  3. macNick

    macNick Rückkehrer

    Einspruch ;-)
    Noch ist es nicht so weit, dass Du nicht mit geringem Aufwand und ohne finanzielle Probleme in den "Genuß" einer vernünftigen psychiatrischen Behandlung kämst.

    Du mußt sie aber auch in Anspruch nehmen, und glaub mir, es lohnt sich. Antriebslosigkeit und Weltuntergangsstimmung (bis hin zur Suizidalität) sind keine Dinge, mit denen man sich abfinden muss!

    Mittlerweile kannst Du davon ausgehen, dass neuere Medikamente Deine Depression nicht einfach "plattbügeln", sondern Dir helfen, aus dem Loch herauszukommen.

    Ich würde Dir dringend zu einer entsprechenden Behandlung beim Facharzt raten, und das hat keinesfalls was mit Klapsmühle und Gummizelle zu tun...
     
  4. pogo

    pogo New Member

    der mensch an sich ist paradiesunfähig. und in dem moment wo ihr die welt beklagt haut ihr auf euer umfeld ein. wir selbst sind es. lassen uns den ganzen lieben tag schikanieren, und schickanieren andere.

    krieg und gewalt, egal in welcher form, ist der normalzustand, und das seitdem die einzelle sich zum ersten mal geteilt hat. es ist ein überlebensprinzip sich gegen andere und anderes zur wehr zu setzen. und sie sitzen an allen ecken, unsere feinde. seht euch die gesichter morgens in der u-bahn an. wölfe auf den weg ihre gegner zu zerreißen. es geht ums überleben. um die beste ausgangsposition. wer verliert hat verloren.

    man kann nur für sich selbst entscheiden ob man sich diesem system hingibt oder aber die konsequenzen für sich selbst daraus ableitet.

    ich für mich versuche durch entkonsumieren dem kreislauf zu entrinnen. und, es scheint zu klappen. stelle mir die frage: was ist "wirklich" wichtig für mich. habe viel gelassen, und gewonnen. zeit, meine liebe, essen, die gitarre, ein dach, freunde. das wars. ich lerne auch dem kleinen was gutes abzugewinnen, und erhasche zufriedenheit. dies ist mein prinzip und morgen stellt sich die frage: worauf kann ich noch verzichten? was muß ich nicht unbedingt haben? mein fitnessstudio ist dem srungseil gewichen. ich gehe in den park, und springe. völlig außer atem denke ich, geil. ich steh hier im park. nur mit einem seil, das mich mehr fordert als alle fitnesstunden dieser welt. es ist nur ein seil. noch bin ich online, aber wer weiß. noch habe ich ein paar kleine verpflichtungen die mich knebbeln, aber auch diese will ich abnibbeln. frei werden. ich spüre ich werde frei. ich befrei mich auch von menschen die mir nicht wirklich gut tun. für jeden ist die tür offen, aber ich will menschen um mich die auch noch menschlich geblieben sind. die sich noch ihr herz, ihre aufmerksamkeit, ihre sensibilität erhalten haben. ich baue an meinem system. ich will nicht weiter untertan eines irrgeleiteten, menschenunwürdigen systems sein. ich werde meine eigenen, körperlichen "waffen" - also mich, nicht mehr gegen andere richten.

    ich bin weder religiös, in keiner religion, noch orientiere ich mich an einer partei, einer sekte, oder sonst einer "sozialen" institution. kein politiker, keine tageszeitung und kein radio- oder fernsehsender wird mir sagen was oder wen ich als gut oder böse, richtig oder unrichtig zu bewerten habe. ich will mich nicht mehr zu populistischen zwecken manipilieren lassen.

    dies ist mein verständnis vom menschenwürdigen leben. nicht mehr und nicht weniger, und gar nichts besonderes.

    ich erwarte besuch. und werde mir zeit nehmen auf ein langes gespräch, mit einer lieben person, und einem liebevoll angerichteten kaffeetisch. das ist purer luxus. enspannend und billig noch dazu.


     
  5. maiden

    maiden Lever duat us slav

    ich habe mich von alledem entfernt. Da sie mir egal sein muß, wird sie mir langsam immer mehr egal. Helfen kann ich nicht. Der Anwalt verbot mir ja sogar den Umgang und Kontakt. Da sie unterschrieben hat, solls auch so sein. Außerdem wohne ich jetzt wieder 700 Kilometer entfernt. Besuche hatten immer etwas extrem Belastendes und würden es auch immer haben.
    Zwischenzeitlich hat sie über mich auch überall herumerzählt, was für ein schlechter Mensch ich sei. Das ging soweit, daß ich ihrem Anwalt geschrieben habe, daß er ihr in der gebotenen Deutlichkeit klarmachen soll, daß zivil- und strafrechtliche Konsequenzen drohen, sollte sie mit ihren Verleumdungen nicht aufhören. Anders kann man sich da nicht mehr behelfen. Manchmal denke ich an sie und sie tut mir dann nur leid.

    Hinzu kommt, daß bei ihr wirklich Hopfen und Malz verloren sind. In jüngeren Jahren kann man noch helfen, medizinisch, aber bei dem Alter..
    Da kommen gleich mehrere Faktoren zusammen. Nach einer beschissenen Kindheit mit einer Rabenmutter und einem hilflosen Vater kam sie in der Ehe vom Regen in die Traufe. Vielleicht war mein Vater der Sache auch schon nicht mehr gewachsen und hat sich nur helfen können, indem er sie zusammenscheißt damit sie den Mund hält. Da hatte sie es auch nicht einfach. Als die krankheit dann erkannt wurde, wars wohl zu spät. Heute ist sie etwa 80 Jahre alt, mit den für dieses Alter typischen altersbedingten Begleiterscheinungen. Durch den geistigen Verfall ist der körperliche bedingt. Durch ihre Erkrankung fehlen alle Kontakte. Einsame Menschen, das weiß man heute, verdummen regelrecht und vereinsamen noch mehr.

    Der Medikamentencocktail, den sie jeden Tag schlucken muß, reicht um ein Pferd umzubringen, aber bei vielen Medikamenten scheint die Wirkung nachzulassen. Dann wird die Dosierung erhöht. gegen die Osteoporose, gegen die Depression, gegen die Wirkungen der Medikamente auf den empfindlich gewordenen Magen, gegen alles muß sie was einnehmen. Es ist ein Drama.

    Einige MAle war sie in Kliniken für schwere Fälle. Danach kam sie etwas besser zurück, aber halt in den alten Trott. Und mein Vater hat nie verstanden, daß auch sein Verhalten die Krankheit verschlimmert.
     
  6. colonel panic

    colonel panic New Member

    traurig, traurig

    Bei mir gibt es auch Fälle, wo ich den Kontakt zu Leuten meide, da es einfach leichter ist (für beide Parteien). Und es ist trotzdem schmerzhaft.
    Und das schlimme ist, dass man diese ganzen unausgegorenen, ungelösten Spannungsfelder immer mit sich trägt und dabei auch noch im Alltag funktionieren muss.
    Es spricht für Dich, dass Du trotzdem noch Mitleid haben kannst. (Mir geht es übrigens genauso. Ich habe sogar zuviel Mitleid. Ich wünschte, ich könnte mal jemand aufrichtig hassen)
     
  7. maiden

    maiden Lever duat us slav

    es gibt Tage, da muß man auch so etwas wie hassen dürfen und sich über einen solchen Menschen aufregen und ärgern. Irgendwo muß man mit seiner Wut und mit der Hilflosigkeit ja auch bleiben. Aber man darf nie aus den Augen verlieren, daß der Kranke im Grunde völlig unschuldig ist und auch mal ein ganz anderer Mensch war, als er noch gesund war.
    Das traurige und schwierige dabei ist, gerade wenn es um Angehörige geht, daß man Abschied von einem Menschen nehmen muß, der noch lebt, vielleicht nur um die Ecke wohnt, und daß man beim Unverständnis der Umwelt sich dafür ständig rechtfertigen muß. Da hilft dann nur noch der offene Dialog ohne Verschweigen. Die meisten haben dann Verständnis.

    Wenn ich solche GEschichten, wie weiter oben, erzähle, glaubt man mir oft nicht und denkt ich dichte da was zusammen. Aber wer dann doch glaubt und den Einblick erhalten hat, ist meist blank entsetzt, daß es so was gibt.
     

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