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Mal was anderes

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von noah666, 24. November 2002.

  1. noah666

    noah666 New Member

    Wenn ich sehe, was auf den Universitäten so rumläuft, dann zweifle ich ernsthaft daran, dass hier wirklich gesiebt wird.

    Darüber hinaus halte ich es für ein "Naturgesetz", dass ein Land welches es nicht versteht seine Bevölkerung am Staatsgeschehen zu beteiligen und seine Jugend zu fördern, vor die Hunde geht.

    Um beim hier schon oft zitierten Preußischen Beispiel zu bleiben:
    Als die Schlachten in Jena und Auerstedt verlohren wurden hat das im Preußischen Reich niemanden interessiert. Ihr Land wurde von Napoleon überrannt, und was machen die Preußen? Sie gingen ins Theater, so als ob nichts gewesen wäre.

    Im Moment nehme ich das gleiche in bezug auf unseren Staat war. Politikverdrossenheit (was bei unserer Politik auch kein Wunder ist. Ich kann im Gegenteil jeden verstehen, der nur noch "Raus aus Deutschland will", ich selbst bilde da keine Ausnahme), Arbeitslosigkeit, Staatbankrott (noch nicht, aber Schröder gibt sich wirklich alles Mühe das noch innerhalb des nächsten Jahres zu erreichen), zerstörtes Sozialsystem und ein ungebildetes, abgestumpftes Volk.

    Leider gibt es um uns herum aber niemanden der uns in einer kleinen Invasion mal wieder wach rütteln könnte.

    Nicht, dass ich hier falsch verstanden werde, ich bin eigentlich gegen Krieg. Aber irgendwie muss der Stillstand in Deutschland (und in allen westlichen Industrienationen) beseitigt werden. Und wenn die nur durch ein kleines Gemetzel vollbracht werden kann, dann sei es so.
    Kriege und Naturkatastrophen sind schrecklich und kosten leider sehr viele Menschenleben, aber die rütteln die Menschen wach, geben ihnen eine Aufgabe, geben ihnen den Ansporn ihr bestes zu geben.

    Übrigens, dass deine Lehrer nicht mehr von PISA wissen wollen ist ja schon fast trivial. Ich bin sicher Hans Eichel kann auch das Wort "Staatverschuldung" nicht mehr hören, das ändert aber nichts an der Tatsache, das dieses Problem existiert und etwas unternommen werden muss.
    Ich war im Frühjahr/Sommer 2001 auch Abiturient. Ich fand es auch schwer. Ich habe auch gemotzt weil jeder gesagt hat das Gymnasium wäre zu leicht und das Abitur wäre nichts mehr wert.
    Und weißt du was ? Diese Leute hatten vollkommen Recht.
    Ich habe für mein Abitur im Endeffekt etwa 2 Wochen gelernt. Es war schon fast Lachhaft wie wenig Wissen abgefragt wurde und wie viele Abitur gemacht haben (2 Leute sind durch die Prüfung gefallen, 2 von 96...).
    Wenn du dich nebenher noch bildest, egal auf welchen Gebiet, wenn du früh genug erkennst, dass du viel zu lernen hast, dann Besteht viel Hoffnung für dich.

    Aber jeder der heute noch glaubt, dass ein Abitur ihn zu geistigen Elite machen würde, der zeigt damit, wie wenig er eigentlich begriffen hat.

    Ich persöhnlich bedaure es, dass ich mein Abitur auf diese Weise bekommen habe. Wäre es eine Herausforderung gewesen, dann hätte ich mich wenigstens über meinen Erfolg (wenn ich denn erfolg gehabt hätte) freuen können.

    mfg Noah
     
  2. noah666

    noah666 New Member

    >>>> Ich würd so gern mal dreinschlagen in diese Bürokratie. »Jedem seinen Weg« wäre mein Ansatzpunkt und dann losgelaufen <<<<

    Ja, so eine Kleine Revolution wäre nicht verkehrt. Sag mir wenn es losgeht, ich bin dabei.
    Allerdings sind ja heute die Menschen so aufgeschlossen, dass sie nicht mehr zu schocken sind. Die sagen nur "ihr habt ja recht..." und gehen weiter als wenn nichts gewesen wäre.

    mfg Noah
     
  3. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    >Nicht, dass ich hier falsch verstanden werde, ich bin eigentlich gegen Krieg. Aber irgendwie muss der Stillstand in Deutschland (und in allen westlichen Industrienationen) beseitigt werden. Und wenn die nur durch ein kleines Gemetzel vollbracht werden kann, dann sei es so.<

    Nanana, da bist du wohl beim Engagement für die Sache Bildung über das Ziel arg hinausgeprescht...Unsere Staatsform lässt schon noch ander Wirkungsmöglichkeiten zu, als ein bisschen rumzumetzeln.

    By the way: wenn du den Threadtitel ändern würdest, würden vielleicht noch ein paar einsteigen. Wie wär's mit "Bildungsgemetzel"? Sowas findet gewiss mehr Leser und Redner ;-)
     
  4. noah666

    noah666 New Member

    Och Mensch.... jetzt wollte ich hier mal die Diskussion etwas anfeuern, und jetzt musst du gleich wieder mit der versöhnlichen Tour kommen.

    Außerdem dachte ich, dass ich mit einem mehrsilbigen Threattitel vielleicht den einen oder anderen Leser abschrecken würde :-D

    mfg Noah
     
  5. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Nix versöhnliche Tour. Wer sein Fett braucht, kriegt es auch unverblümt. Aber jeder hat bei mir "einen Wurf frei"...;-) (gilt selbstverständlich auch umgekehrt)

    Und zwischen anfeuern und niedermetzeln ist ja doch noch ein klitzekleiner Unterschied.
     
  6. CChristian

    CChristian New Member

    Außerschulische Sprachkursangebote für ausländische Schüler (nur, wenn nötig), die an Real-, Hauptschulen und Gymnasien vermittelt werden. Ohne Sprachkompetenz ist die Aussicht auf einen ansatzweise produktiven Unterricht schlecht.

    Die Gesamtschule verfügt soweit ich die Kenntnis darüber habe über eine Splittung in Grund- und Leistungsschienen der jeweiligen Fächer, sodass jeder Schüler zumindest eine Alternative hat, wenn eine Schiene nicht seinen Bedürfnissen entspricht. Was ist so schlecht an der Gesamtschule?

    Gruß
    CChristian

    PS: Ich weiß, keine Lösung, aber zwei Ansätze...
     
  7. noah666

    noah666 New Member

    Deine Ansätze sind bestimmt die eine oder andere Überlegung wert.

    >>> Was ist so schlecht an der Gesamtschule? <<<
    Nur, darüber kann ich natürlich kein Pauschalurteil abgeben. Aus Erfahrung jedoch weis ich, dass die Form der Gesammtschule für viele Schüler eine ganz schlecht Lösung ist.

    Ein Junge aus meiner Verwandtschaft hatte nach der Grundschule auf die Gedammtschule gewechselt. Bis zur 9. Klasse gab es da Kurse verschiedener Leisungsstufen. Die Schuler konnte nicht sitzen bleibe, sondern wurden bei schlechten Zensuren im nächsten Halbjahr in den nächst schlechteren Kurs verfrachtet. A-Kurs war dabei der beste (schwierigste), E-Kurs der schlechteste (leichteste).
    Um einen Abschluss nach der 9. Klasse zu bekommen musste man in einer gewissen Zahl von Fächern mindestens einen C Kurs besuchen und abschließen.
    Die Schüler im E Kurs wurden allerdings von Jahr zu Jahr mitgeschleppt ohne wirklich gefördert und gefordert zu werden.
    Resultat:
    von 31 Schüler bekamen 5 keinen Hauptschulabschluss (und mussten diesen in einer Sonderschule nachholen, das ist jetzt kein Witz !!!).
    Weitere 10 bekamen keinen Realschulabschluss und verließen die Schule mit einem Hauptschulabschluss mit dem Notendurchschnitt 3,9.
    Nur ein einziger Schüler machte nach dem Realschulabschluss weiter und musste, Mangels Teilnehmerzahl, auf ein wirkliches Gymnasium weckseln, das er dann nach 1 Jahr total überfordert abgebrochen hat.

    In den Gesammtschulen sehe ich folgendes Problem:
    Die Schüler fangen mit 10 Jahren an und erkennen ziemlich schnell, das sie sowieso in die nächste Klasse kommen, auch wenn sie nichts lernen. Die Folge ist, das nur die allerwenigsten wirklich lernen.
    Ich bin absolut kein Freund "preußischer Erziehung", aber in einem gewissen Alter wissen Kinder noch nicht, was gut für sie ist. Man müss sie manchmal zwingen etwas zu lernen, auch wenn sie nicht wissen und verstehen warum man die macht.

    Das Konzept der Gesammtschule ist sicherlich nicht schlecht, aber es müsste ein etwas größerer Druck auf den Schülern lasten, der sie "zwingt" sich anzustrengen und zu lernen.

    mfg Noah
     
  8. CChristian

    CChristian New Member

    Das hieße, dass einem mehrstufigen Lehrsystem innerhalb einer Schulform nichts entgegenzusetzen wäre, solange in allen Stufen die Noten versetzungsrelevant wären?
     
  9. noah666

    noah666 New Member

    Das würde es ziemlich genau treffen. Ich z.B. hätte wohl nie etwas für die Schule gelernt (eigentlich habe ich auch nie viel gelernt, sondern mich eher durchgemogelt), wenn nicht meine Eltern in den ersten Jahren mit mir Zusammen Hausaufgaben gemacht hätten, Vokalbeln abgefragt hätten, und wenn ich nicht so eine "Angst" vorm Sitzenbleiben gehabt hätte (Ich hatte komischerweise in der Zeit ziemlich Probleme neue Kontakte zu knüpfen, und wollte deshalb nicht in eine neue Klasse)
    Nur aus diesen Gründen habe ich mich zumindest soweit abgestrengt, dass ich immer in die nächste Klasse versetzt wurde.
    Erst ab der 10. oder 11. Klasse habe ich dann wirklich begriffen, dass ich viel mehr erreichen kann, wenn ich mich etwas anstrenge. Allerdings habe ich zu der Zeit auch schon gelernt, wie man sich gut durchmogelt, und am Ende hat dann doch die Faulheit gesiegt, was meinen Abischnitt von 3.0 erklärt.

    mfg Noah
     

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