1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

Volksverdummung Hartz Kommission

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Harlequin, 16. August 2002.

  1. Risk

    Risk New Member

    >Na ja, wo macixus und Harlequin draufsteht, ist halt auch stets macixus und Harlequin drin ;-)<

    Ich weiß ja,bei euch darf ich nicht mitspielen.

    Auch wo risk draufsteht ist ein risk drin.

    *schmoll*

    :))
     
  2. ughugh

    ughugh New Member

    "Wir alle sind gefordert"

    Mehr gibt es dazu eigentlich nicht mehr zu sagen, denn schon immer wurden solche Sätze mit Wonne genutzt um letztendlich einseitige Vorstellungen umzusetzen.

    Hartz und Co - (wie macixus richtig feststellte, sowieso zu spät) haben sich darauf verlegt (was bei der Zusammensetzung der Kommission nicht wirklich überraschend war) einseitig die Stammtischvorstellung "jeder der Arbeit will, bekommt sie auch" in 300+ Seiten zu packen. Schon alleine daß diese Kommission die Idee aufbrachte, Steuerhinterziehern Straffreiheit zu gewähren - für was auch immer - zeigt, wo der Schwerpunkt der Vorstellungen lag, und welch Geistes Kind das Endergebniss ist.

    Neue Statistiktricks, Umverteilung der Gruppierungen in den Sozialkassen, die "Ich-AG", stärkere Zumutbarkeit ect. Es ist, als würde man den Wunschkatalog der Arbeitgeberverbände lesen. Aber all das täuscht im Grunde nur über eine Tatsache hinweg - wo keine Arbeit ist, kann auch nicht gearbeitet werden. Klar kann man sich selbstständig machen - aber wo die Arbeit für Angestellte schon nicht reicht, braucht man auch keine Freiberufler - ausser um Angestellte zu entlassen. Die weiteren Vorschläge der Kommission sorgen dann für eine Verstärkung des Trends Richtung Billigarbeit, Zerstöhrung weiterer sozialer Struckturen und subventionierter Arbeit als weitere Einsparungsmöglichkeit für die Industrie.

    Es wurde zwar "wir" gesagt, im Grunde aber "Ihr" gemeint, denn der Beitrag von Politik und Wirtschaft (oder, um genauer zu sein, dem was Harlequin als "Großkapital" bezeichnen würde), den vermißt man. Alles in allem ein schönes Stück Lobbyarbeit - in dieser Form nur möglich unter einem "Genossen der Bosse", der sich im Grunde nur durch populistischen Aktionismus und Personenkult auszeichnete.

    Es wäre enttäuschend, wenn man tatsächlich sinnvolle Vorschläge erwartet hätte.

    Aber möge mir doch in diesem Zusammenhang noch jemand erklären, wodrin Merkel den Unterschied sieht zwischen "blindem Aktionismus der Regierung" und dem "Sofortprogramm im Falle eines Wahlsieges".
     
  3. RaMa

    RaMa New Member

    es gibt immer solche und solche...

    die story mit dem busfahrer kenn ich so ähnlich auch, allerdings kenn ich auch die andere seite von denen die einfach nicht arbeiten wollen... zb. geht alle monate zwei wochen arbeiten und dann kündigt er wieder, nur damit er das geld weiter bekommt und nichts arbeiten muß...

    und für die zweiteren sehe ich diese maßnahmen gerechtfertigt, für die die arbeiten wollen aber einfach keine bekommen sehe ich darin eine chance etwas zu tun, womit sie vielleicht nicht glücklich sind aber sie haben wenigstens eine aufgabe...

    allerdings drohungen von seiten der regierung sind denoch unzumutbar...

    >>Das werden so einige Personen, deren Hauptproblem darin zu bestehen scheint, ob sie nun den Dual Giga und 'ne neue ixus oder lieber doch gleich den Dual 1,25 GHz und die ixus erst nächsten Monat nehmen sollen, nicht mehr so ganz nachvollziehen können

    was hat das damit zu tun..???
    man darf sich wohl noch über sowas auch gedanken machen? oder ist das nun moralisch verwerflich??

    ra.ma.
     
  4. Harlequin

    Harlequin Gast

    Nein, das ist natuerlich nicht moralisch verwerflich.
    Gemeint ist hier aber wohl, dass viele derer, die (noch) keine soziale Not kennen, oftmals nicht nachvollziehen koennen, um welche Probleme es eigentlich geht und nicht ueber den eigenen Horizont hinaus zu blicken in der Lage sind.

    Aehnlich ist es mit dem globalen Oekologie Desaster. Erst wenn die eigene Huette im Schlamm versunken ist, beginnen viele nachzudenken.
    Dann ist es fuer diese aber schon zu spaet.

    .
     
  5. ughugh

    ughugh New Member

    >> zb. geht alle monate zwei wochen arbeiten und dann kündigt er wieder, nur damit er das geld weiter bekommt und nichts arbeiten muß...
    <<

    Das mag in Österreich funktionieren, hier in Deutschland nützt Dir das nichts. Erst recht nicht, wenn Du kündigst - dann bist Du eh erstmal gesperrt. Mußt Dir schon kündigen lassen.

    >>und für die zweiteren sehe ich diese maßnahmen gerechtfertigt, für die die arbeiten wollen aber einfach keine bekommen sehe ich darin eine chance etwas zu tun, womit sie vielleicht nicht glücklich sind aber sie haben wenigstens eine aufgabe...<<

    Wenn sie arbeiten wollen, aber keine Arbeit bekommen, was soll es dann bringen, den Druck auf sie weiter zu erhöhen - dadurch werden sie nicht arbeitswilliger (sie sind es ja schon) - es wird nur eine Lohnspirale nach unten in Gang gesetzt, weil sich Deine Arbeitslosenzahlung an den letzten Gehältern orientiert - du nimmst einen schlechter bezahlten Job an, wirst wieder Arbeitslos (das Risiko besteht ja immer), nimmst dann einen noch schlechter bezahlten Job an (mußt annehmen), weil der plötzlich aufgrund Deines letzten Gehaltes "zumutbar" wird usw.

    Und was davon zu halten ist, Leuten eine Arbeit zuzuweisen, die sie nicht ernährt, nur damit sie "beschäftigt" sind - dafür aber "unglücklich" ... nunja - daß damit einer anderen Person, die sicherlich diesen Job gerne machen würde, welchselbiger weggenommen wird, sei mal dahingestellt.

    >>was hat das damit zu tun..???<<
    Tatsächlich eine ganze Menge - jetzt nur sehr indirekt auf das Forum bezogen, sondern mehr auf "die Gesellschaft" allgemein.
     
  6. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    @Harlekin

    in fact hast Du recht.

    Dem ungeübten Leser wird Deine Macht der Worte unvertraut sein,paßt sie doch besser in http://www.fau.org
    http://www.fau.org/og/berlin/
    http://www.fau.org/neu/htm/fau/fau002.html

    In anderen Worten ausgedrückt,sind die "Hartz-Kommissionspapiere" die "alternativen Späthdoktrin"sowie alle Vorgänger dessen in den letzten 50 Jahren
    immer nur das "rumkurieren an den Symptomen",deren Ursache in der Tat in der Profitmaximierung liegt.

    perfide ist der derzeitige ges. Konsens,das alle vom Prod.prozeß Ausgeschlossenen,zu einer in der Tat existierenden Subkultur zuzuordnen sind.

    Meines Erachtens sind sämtliche Papiere dieser Art zum Scheitern verurteilt,da diese zwar das alte System verändern wollen,um dieses den gesell. Verhältnissen anzupassen aber keinen Ausweg,sprich eine generelle Veränderung herbeiführen.

    Es gilt die unausgesprochenen Spielregel zuverändern,die da heißt:Wirtschaft geht vor Gesellschaft.
    Die These,das eine florierende Ökonomie den "Rest" der Gesellschaft "mitträgt"und das nur der "Tatendrang des Einzelnen gefordert ist" um Ihn aus seiner persönlichen Miesere in eine gesellschaftl. annerkannte Position zu bringen,ist real gesehen schlicht Unsinn.
    Die Mehrheit in dieser Gesellschaft ist abhängig von Staatsbürokratie und Finanzherrschaft global organisierter Privatunternehmen,welche die Geldflüße der Welt lenken obwohl sie in einem erbitterten Kampf gegeneinander stehen.

    Beide Säulen sind die Nutznießer der gesellschaftlichen Verhältnisse,ohne das sie Risiken eingehen müssen,die vom Arbeiter bis zum lokalen Unternehmer getragen werden müssen.

    Arbeitsplätze schaffen - und damit sind keine "Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen " gemeint,die nur den Zweck haben Menschen in der Früh aus dem Haus zu schicken und sie dann am Abend wieder nach Hause zu entlassen,damit selbige für sich einen Lebenssinn erkennen können.

    Arbeitsplätze können meines Erachtens nur durch den Umsatz von Ideen/Visionen/Phantasien geschaffen werden.
    Dieses sind für mich die einzigen Lokomotiven um echte neue Produkte zu erschaffen,neue Berufsbilder erwachsen zu lassen,neue Technologien zu entwickeln usw.

    Die andere Lokomotive (Kriegsrüstung) ist indisskutabel,da sie ges. Werte vernichtet.Ethisch u. moralisch nicht diskutierbar.
     
  7. Harlequin

    Harlequin Gast

    Das Problem sehe ich auch darin, dass selbiges nicht im nationalen Masstab geloest werden kann.
    Denn auch der sog. Mittelstand, potenzieller Hauptschaffer neuer qualifizierter Arbeitsplaetze, ist abhaengig vom international organisierten Kapital, im Zweifelsfall der HausBank.
    Wenn das Kapital investiert, dann natuerlich nach Kapitalverwertungsprinzipien und nicht nach den Beduerfnissen der Menschen.
    Wuerde es sich ethisch verhalten und damit seine Kapitalmacht schwaechen, wird es durch die Konkurrenz anderer Kapitalakkumulatoren uebernommen.
    Investiert das Kapital, dann mit dem Ziel so weit als moeglich menschliche Arbeit als Kostenfaktor zu eliminieren.
    Das Ueberleben des ueberfluessigen Arbeiterheeres aber wird nicht aus den Gewinnen von Produktion und Warentausch finanziert, sondern diese Kosten der Klasse der Lohnabhaengigen auch noch aufgebuerdet.
    Die Verwaltung dieses Vorgangs obliegt unseren nationalen Parlamenten, unsere "Demokratie" beschraenkt sich darauf, die Verteilung des Mangels untereinander regeln zu duerfen, waehrend die Lenkung der grundlegenden Kapitalstroeme sich dem Zugriff durch die "demokratischen" Parlamente entzieht.

    Hier noch ein Link mit Infos zum Thema:
    http://www.attac-netzwerk.de/149/

    Harlequin

    .
     
  8. Harlequin

    Harlequin Gast

  9. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    Genau darin ,in der internt. Lösung,liegt das Problem,da internationaler Konsens immer mit Kompromissen erreicht wird ,welche zu dem führen,was wir immer wieder real erleben dürfen.
     
  10. Risk

    Risk New Member

    >"Demokratie" beschraenkt sich darauf, die Verteilung des Mangels untereinander regeln zu duerfen, waehrend die Lenkung der grundlegenden Kapitalstroeme sich dem Zugriff durch die "demokratischen" Parlamente entzieht.<

    Schlimmer noch,denn die demokratischen Parlamente partizipieren noch von den Kapitalströmen.
     
  11. RaMa

    RaMa New Member

    du magst ja vielleicht recht haben, allerdings stellen sich da zwei fragen:

    >>dafür aber "unglücklich" ... nunja - daß damit einer anderen Person, die sicherlich diesen Job gerne machen würde,

    die jobs um dies hier geht sind keine hochdotierten managerposten... und von denen gibs jede menge,..

    es geht nicht darum jemanden die jobs wegzunehmen, nur vermute ich kein mensch reißt sich um einen schlechtbezahlten job was wiederum dazu führt das es jemanden gibt der diese jobs gerne macht... klar derjenige wird sie machen alleine schon aus dem grund das er einen job hat und ein halbwegs geregeltes leben...darum geht es schlußendlich (der der gerne arbeitet)

    >> nimmst dann einen noch schlechter bezahlten Job an (mußt annehmen), weil der plötzlich aufgrund Deines letzten Gehaltes "zumutbar" wird usw.

    diese spirale endet, es gibt zumindest bei uns ein mindesteinkommen, weiß nicht wies be euch ist, aber weiter runter gehts nicht...

    >>Tatsächlich eine ganze Menge - jetzt nur sehr indirekt auf das Forum bezogen, sondern mehr auf "die Gesellschaft" allgemein.

    wollen wir jetzt leuten ankreiden das es ihnen besser geht als anderen?? so ist es nunmal in einer klassengesellschaft, und auch wenn die ober und mittelschicht nicht aktiv für die untereschicht was macht, passiv jedoch ne menge...
    (und bitte jetzt wegen der ausage keine tiefrote flagge schwenken ;-)))))

    ra.ma.
     
  12. Napfekarl

    Napfekarl Napfkuchen-Erfinder

    Dazu sage ich nur eins:
    Wenn es einer teuren Komission bedarf um festzustellen, dass man Jobs besser vermitteln muß anstatt neue Arbeitsplätze zu SCHAFFEN, dann gute Nacht Deutschland.
     
  13. thd

    thd New Member

    >>"Jeder hätte mehr Geld in der Tasche und würde auch mehr ausgeben. Der Binnenmarkt würde explodieren."

    ich komm zwar aus eher minderbegüterten verhältnissen aber: ich konsumiere, die müllberge türmen sich hier langsam, ich lass den ganzen tag das licht brennen, fahr mit der karre umher....wo soll ich denn u noch alles geld ausgeben? noch mehr einweg, umverpackungen....mehr hubraum? zweite ixus? dritte platte? hmm...hab alles was ich brauch....eher zuviel.....

    thd
     
  14. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

  15. Risk

    Risk New Member

    Guten Morgen macixus,

    ich lehne das Macup Forum ab und möchte nicht per Link in dieses verwiesen werden.

    Danke.

    ;-)
     
  16. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Risk, überleg dir das noch mal. Dort könntest du viel besser mitspielen - wesentlich mehr Platz da (und eine Rutsche und eine Schaukel und ein Karussell zum Selberdrehen und der Sand im Sandkasten ist kaum benutzt :))
     
  17. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    @thd

    es geht darum,das auch ca. 4 Millionen Menschen ,genau den gleichen Anteil an Arbeitsmöglichkeiten haben sollen,der deinen Wohlstand ausmacht.
    Erst wenn ich in der Lage bin selbst zu entscheiden was,wieviel und wo ich konsumiere bin ich unabhängig von staatlichen Sanktionen.

    Die Tatsache,das viele Arbeitsplätze nur bestehen,weil sie teilweise Gesellschaftssanktioniert sind,allein ist schon eine Katastrophe.

    Das die Gesellschaft in Form des Staates dieses tun muß ist ein Zeichen,das Wirtschaft allein dieses nicht schafft,welches ja das Lieblingsargument der neoliberalen Marktwirtschaft ist.

    Keynes hat schon recht.
    Und ausgerechnet die Bush-Admin praktiziert (Staat reguliert Wirtschaft) dieses ja in ausgiebiger Weise in allen Bereichen.
     
  18. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    @macixus
    Das wird dort enden,das wir uns zwar in der Sache fetzen,aber doch respektieren und tolerieren.
     
  19. Harlequin

    Harlequin Gast

    Was muss ich da heute Mittag aus dem Macup Forum vernehmen, der Kollege Chefredakteur (Macup) Martin Stein himself "bittet" darum kuenftig von politischen Diskussionen Abstand zu nehmen, auch im "Off Topic" Forum.

    Unser aufmerksamer macixus hat sich bewundernswerter Weise ja umgehend zum Vorgang geaeussert und es ist so, wie auch gratefulmac sagt.
    Wir brauchen doch keine Nachhilfe darueber, worueber wir in "unseren" Foren (mit hoechst unterschiedlichen Meinungen und das ist auch gut so) streiten wollen.

    Fuer wie unmuendig haellt man Mac User und Medien Arbeiter bei der Macup?
    Aber natuerlich darf die Macup selbst darueber bestimmen, wie langweilig sie ihr Forum ausrichten moechte, die zu Tage gelegte Kleingeistigkeit hat allerdings ueberrascht.
    Herr Stein, Ihr Wunsch ist mir Befehl!
    Es gibt auch entspanntere Mac Magazine, quasi fuer Erwachsene . . .

    Harlequin

    .
     
  20. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    @Harlekin

    Ist bemerkenswert,wenn sich Forumsadmins(oä.) nicht in Fragen wie:"Wie kill ich im Spielprogramm XYZ die meisten Gegner?" einmischen,aber zu Fragen,die nun wirklich Jeden angehen pikiert reagieren.

    Wo keine Streitgespräche zugelassen werden,kann auch nichts fruchtbares zukunftsorientiertes herauskommen.

    gr
     

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