Wut auf die Verbrecher von Rostock

Ich glaube, hier werden zwei Sachen verwechselt: die Berechtigung von Demonstrationen bezüglich der Armut und Ausbeutung in der Welt - gegen die niemand etwas hat. Und dann die Randale, für die es nachvollziehbare und behebbare Ursachen eigentlich nicht gibt.

Krawallmacher haben - übrigens darin ihren "großen Brüdern", den Terroristen sehr ähnlich - keine konkreten, realiserbaren Ziele mehr, sondern sind Fanatiker, die einfach nur gegen Andersdenkende vorgehen und das als solches für gerechtfertigt halten.

Ich habe schon in den 80er und 90er Jahren die "Autonome Szene" an meiner Uni erleben dürfen. Da wurde ohne nachvollziehbare Gründe randaliert, zerstört, geprügelt, eingeschüchtert und diffamiert. Jeder, der diese Leute kritisierte (vom SPD-Mann bis hin zum Konservativen) galt denen als "Faschist". Das war für mich der Anlass, für den RCDS im Studentenparlament zu kandidieren, um als Student klar zu stellen, dass so etwas aus den Reihen von gebildeten Menschen inakzeptabel ist und wir Studenten uns davon distanzieren.

Der Begriff "Autonom" passt da übrigens sehr gut: diese Leute machen sich selbst (gr. autos) zum "Gesetz" (gr. nomos). Allgemeine Spielregeln oder Vereinbarungen mit anderen Gruppen der Gesellschaft werden vorsätzlich ignoriert und außer Kraft gesetzt.

 

dazu passt das hier..

http://www.sueddeutsche.de/,tt1m9/deutschland/artikel/2/116885/

es ist zum kotzen.

 

Zitat: "Wichert: Meine Utopie ist eine gewaltfreie Gesellschaft. Aber auf dem Weg dahin geht es eben nicht ohne Gewalt. "

Ist das jetzt ein Grund zum :biggrin: , :angry: oder doch nur :kotz:

 

Warum fragt man Putin nicht ob er helfen will, die haben doch Einheiten zur Friedensstiftung.

maceddy

 

Gut dass wir noch den bösen Putin haben!

 

der ist nicht „Böse", er geht nur einen anderen Weg.

maceddy

 

Hallo!

Ja schon. Aber würde deswegen auch nur ein einziger von den Randalierern nicht randalieren?

Grüße, Maximilian

 

Weißt du's? Wär's nicht mal einen Versuch wert?

 

Der würde scheitern! Hundertprozentig! Leider!

 

Es nützt nichts.Man muss wohl mit den Gewaltbereiten Menschen Leben.
Die Frage ist doch,was ist man bereit an Freiheiten zu Opfern,um eine scheinbare Sicherheit zu haben??
Wenn ich heute Morgen lese das gefordert wird,das vor der Demonstration verdächtige festgenommen werden sollen.....Dann sind wir bald so weit das die Information die Herr Schäuble bei der Durchsuchung meines Computers findet,eine frühzeitige Festnahme vor einer Demonstration Rechtfertigt,und das weil ich hier im Forum mich positiv zu Attac geäußert habe..

 

Was auf jeden Fall scheitert, wissen wir schon: immer noch mehr Polizei, immer noch mehr Überwachung. Stellen wir uns doch mal folgendes Szenario vor: die 16000 Polizisten mit ihren Hubschraubern und Waserwerfern, mit ihren Stacheldrähten und Tränengasgeschossen reichen nicht, also erhöhen wir den Einsatz. Wir schicken hin, was geht, jeder Demonstrant, jeder, der auch nur irgendwie verdächtig, fremd oder ausländisch aussieht, bekommt einen persönlichen Polizeibetreuer, der bei ihm bleibt, bis G8 vorbei ist. Außerdem dürfen Gummigeschosse eingesetzt und Vorbeugehaft zur Anwendung gebracht werden. Untermalt wird das ganze durch ein deutlich aggressiveres Vorgehen der Polizei samt Videoerfassung des gesamten Demostrationsgeschehens.
Wenn ich jetzt der schwarze Block wäre, würde ich mir ins Fäustchen lachen. Das hätte dann schon mal geklappt. Der Rechtsstaat muss sein "wahres Gesicht" zeigen, weil ich es so will. Dann würde ich in der Nähe des überwachten Einsatzgebietes, da, wo die Polizei nicht sofort hinkommt, ordentlich Randale machen und durch große Transparente meine Parolen deutlich sichtbar für die Medien platzieren. Wenn dann die Polizei endlich kommt, wären die Kameras und Fotoapparate der Medien schon längst da und würden mir die gewünschte Aufmerksamkeit verschaffen. Dann würde ich noch ordentlich Steine werfen und schauen, dass ich fortkomme, bis zum nächsten Mal, irgendwo anders.
Wir sollten nicht vergessen, dass die Autonomen letztlich doch linke, das heißt sozialistische oder kommunistische Wurzeln haben und ihre Aktionen entzünden sich an weltweiten Missständen, die durch die reichen Länder verursacht werden. Einfach nur zu sagen, "die wollen halt Randale um jeden Preis", wäre mir zu einfach. Bei rechten Glatzen, die auf Fußballplätzen mit Bierflaschen nach Schiedsrichtern werfen könnte ich das eher so sehen.

 

nun soll nach dem Willen einiger Unionsdeppen sogar die GSG 9 zum Einsatz kommen

 

und bald ist wieder die Bundeswehr dran...nur schade das die alle woanders sind..aber das ist Globalisierung....

 

... ach ja, und falls wir alle die Kriegsmilliarden, die von den G8-Staaten weltweit sinnlos verpulvert werden, in Hilfsprojekte in der Dritten Welt stecken und auch dafür sorgen, dass sie bei den Bedürftigen ankommen und nicht bei korrupten Politikern, dann freuen sich auf jeden Fall die armen und hungernden, die kranken und nach Bildung lechzenden Menschen dieser Welt - wäre das nicht ein grandioser Sieg, selbst wenn der militante schwarze Block weiter randaliert? Auf jeden Fall wäre diesen Idioten ein Stück ihres Argumentationsteppichs unter den Füßen weggezogen.
Guck mal hier:
Gipfel der Armen in Mali

 

Die FAZ urteilt m.E. zurecht, Polizisten in einer Deeskalationsstrategie wiederholt und vorhersehbar schweren Verletzungen auszusetzen, sei ein beamtenrechtliches Dienstvergehen des Landes MV! So darf man seine schutzbefohlenen Mitarbeiter nicht verheizen. Stattdessen: Null Toleranz! :nicken:

 

Ach, Maiden. "Er kapiert's net, er kapiert's net..." :shake:

 

warum sprichst du von dir in der dritten Person?

 

Und dann? Kannst du irgend ein Beispiel aus der Geschichte nennen, wo sowas zufriedenstellend funktioniert hat?

 

Von Linken erwarte ich, daß sie über ihre Aktionen nachdenken, fähig sind zu erkennen, wie die Außenwirkung ist. Und die ist nicht erst seit Rostock katastrophal. Also gehe ich davon aus, daß das gewollt ist. Man möchte das Bild einer brutalen Polizei vermitteln, was aber nicht so recht klappt, weil eben zu oft Bilder gezeigt werden, die aufzeigen wer der Aggressor ist. Man macht mit dieser Vorgehensweise die Rechten wie Schäuble zu Gewinnern. Und hofft, daß die Polizei – wie früher oft – überreagiert und auch auf friedliche Demonstranten einschlägt. Ich weiß wovon ich rede, habe Ende der 60er an den großen Vietnam-Demonstrationen in Frankfurt teilgenommen und mußte, als friedlicher Demonstrant, mehr als einmal vor Polizeibrutalität flüchten bzw. mich wehren. Ich habe mich damals auch mit Freunden vor Polizisten die in Zivil agierten aber enttarnt wurden, gestellt und verhindert, daß diese zusammengeschlagen wurden. Obwohl ich damals sehr wenig von der Polizei hielt, weil ich mitbekam wie selbst auf ältere Bürger, die gerade aus einem Kaufhaus kamen und in die Demo gerieten, eingeprügelt wurde.

Der Normalbürger (ich hoffe maceddy ist keiner) wendet sich mit Grausen. Wann kommt vom Schwarzen Block irgendetwas Vernünftiges, was wirklich weiterhilft? Seit Jahren schaden sie einer Bewegung, die ernsthaft bemüht ist, die Macher und die Folgen einer üblen Globalisierung zu bekämpfen.

 

Bei all den vielen Fakten sollte man die Frage nicht vergessen: Wer kommt durch diese widerrechtlichen Aktionen seinen Zielen näher. Man sollte auch mal in den Geschichtsbüchern nach Paralelen suchen. Am leichtesten sind Leute mit geringem Wissen zu lenken, das wusste schon Cäsar.

MfG
G.Auer