AKTUELL: TerrorFlieger Frankfurt/Main

Ihr solltet langsam mal aufhören, so aufeinander einzudreschen. Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen allen Argumenten und Meinungen.

Die Definition von Terror haben wir gelesen. Man kann sie auch für diesen Fall als zutreffend betrachten, solange man nichts anderes weiß. Gleichwohl ist es aber so, daß durch dieses Fliegerchen kein allzu großer Schaden angerichtet worden wäre. Zwar hätte man auch nicht "nur" den Verlust einiger Fenster zu beklagen gehabt, aber sicher kann man davon ausgehen, daß nicht hunderte zu Tode gekommen wären. Auf der anderen Seite steht, daß man nicht wußte, was in diesem Flugzeug mitgeführt wurde. Nur 50 Liter Sprit, oder etwa Sprengstoff? Man weiß es vorher nicht. Also ist höchste Vorsicht geboten.
Auf der anderen Seite steht wiederum, daß die Sache ein glimpfliches Ende nahm. Ein geistig Verwirrter - eine normale Landung - eine Verhaftung. Wäre der 11. September nicht gewesen, hätte es um diese Geschichte hier sicher nicht diese Aufregung gegeben.
Wir leben aber in einer Zeit, wo in den Medien ein ständiger Krieg stattfindet. In unseren Köpfen, in unserem Empfinden. Wir übersteigern Dinge in ihrer Bedeutung, weil wir durch die inflationäre Beschallung und Bebilderung unseres Alltags mit einem stetig sich steigernden Kriegsgehabe in den Medien, in Film, Musik, Werbung in unserer Fähigkeit, zu unterscheiden und Wahrzunehmen betäubt werden. Sensationen gibt es nicht mehr. Wir schaffen sie in unseren Köpfen. Jeder anders.
Nehmt, was heute passiert ist, als das, was es ist: ein Verwirrter kapert ein Leichtflugzeug, spielt verrückt, besinnt sich und landet.
Morgen pisst die Katze in unser Bett und die Aufregung darüber ist viel größer.

 

@ maiden

Das Problem beim Terror ist aber, daß er ohne viel Aufwand abgeht und praktisch überall schnell zur Hand ist. Mit ein paar Kumpels ein Verkehrsflugzeug kapern und ab ins WTC, ein Transporter mit Sprengstoff vor das Gotteshaus mit Touristen drin, eine kleine portable Flugabwehrrakete im Busch hinter der Startbahn. Das können auch halb Verwirrte.

Insofern ist es doch nur logisch (und gewollt, natürlich), daß auch Kleinkram zu Aufruhr führt, weil eben auch Kleinkram saugefährlich werden kann.

 

warum antwortest du dann darauf ?

 

@ maiden

Ich sehe gar keine Veranlassung aufeinander einzudreschen.
Eigenartiger Weise befassen sich 3/4 der Beitraege in diesem Thread mit der Definition des Begriffs "Terror" (sofern sie ueberhaupt einen Inhalt haben). Warum ist mir schleierhaft, denn der Begriff laest sich in jedem Duden und Fremdwoerterlexikon nachschlagen.
Mit dem Thread hatte ich auch keine Diskussion ueber Terror oder gar politische Themen begonnen, sondern lediglich, nach einem Anruf meiner betroffenen Mutter, auf ein aktuelles Ereignis hingewiesen.
Zu einem Zeitpunkt, als noch gar nicht klar war, wie die Sache ausgehen wuerde.
Warum dann einige so aufgeregt und verbissen reagiert haben, vermag ich nicht nachzuvollziehen.

Harlequin

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die Sache mit dem WTC ist eine logistische Meisterleistung gewesen.

Ohne irgendetwas beschönigen zu wollen.

So einfach ist es also nicht.

 

es hat was mit Wahnehmung zu tun. Wir unterliegen alle einer Veränderung der Wahrnehmung.
Empfehle: "Entsichert" von Tom Holert und Mark Terkessidis. Kiepenheuer & Witsch.
Buchtip auf http://www.macES.de - schöner leben.

 

Wenn ich ein Theater plane und das Ding hat in den ersten Skizzen die Form einer Tennishalle, dann sollte ich mir Gedanken darüber machen, ob ich solche Assoziationen bei einem Theater für vertretbar halte; hat das (vielleicht innovative) Konzept des Theatergebäudes die Kraft, diese "vorbelastete" Form zu rechtfertigen oder sind die entstehenden Suggestionen durch die Wahl einer anderen Form verlustfrei vermeidbar?

Ich meine, dass einen andere Überschrift als "AKTUELL: TerrorFlieger Frankfurt/Main" den Zweck einer Überschrift erfüllt hätte, ohne den Bogen zum "Elften September" zu schlagen.

Gruß
CChristian

 

Diese Ueberschrift hat sachlich in aller Kuerze den Inhalt der Meldung wiedergegeben.
Sah aus wie eine Tennishalle und war auch eine, voellig verlustfrei.
Irrefuehrende Assoziationsmuster sind in diesem Falle sozialisationsbedingt.
Da ich mangels entsprechendem Konsum nicht in der Lage bin wie ein Boulevard- Leser Bilder zu assoziieren, bleibt mir dieser Reflex verborgen.
Ist aber auch nicht mein Problem.

Harlequin

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@ maiden

Der 11.09. ist sicher eine logistische Meisterleistung gewesen. Aber wenn ich mit ein paar Kumpels, von denen einer eine Boeing in etwa bedienen kann, und vielleicht ein paar Küchenmessern ins Flugzeug steige, läuft das Ding schon. Konzertiert 4 Flugzeuge etc., das ist natürlich komplexer.

Aber, und das ist der Knackpunkt: Sowas sieht weder komplex aus, noch ist es im Vorwege gut erkennbar. Die Bedrohung durch die Rote Armee war doch wesentlich faßbarer, vorhersagbarer, einschätzbarer.

Das muß die Wahrnehmung ändern, und auch wenn es eine Überreaktion ist, und auch wenn die Gefahr nicht so virulent ist wie sie gefühlt wird, ist die Richtung der Änderung folgerichtig. Und ggfs. sogar hilfreich.

 

Was´n hier los ? Kaum zu glauben was für´n Terror ?

>>das muß die Wahrnehmung ändern<<

Ja Du hast schon Recht. Es hat sich sicherlich die Wahrnehmung für manche Meldungen geändert, auch wenn das nicht jeder zugeben will.

Oder meinst Du die veränderte Wahrnehmung wegen dem schimmligen Käse ? ;-)

 

An Käse-Alarm hab ich mich immer noch nicht gewöhnt. Die Bedrohung ist aber auch real.

 

@ ugh

FAZ von heute:

"Er lenkte das Flugzeug in Richtung Frankfurter Innenstadt und begann um kurz nach 15 Uhr, über dem Bankenviertel zu kreisen. Er drohte damit, das Flugzeug in das Gebäude der Europäischen Zentralbank in der Frankfurter Innenstadt stürzen zu lassen.

Da zunächst unklar, ob es sich um eine terroristische Bedrohung oder nur um die Tat eines Verwirrten handelt, herrschen Befürchtungen vor - schließlich stufen Geheimdienste Frankfurt mit seinen Hochhäusern und dem Flughafen als - neben Berlin - am stärksten gefährdete Stadt in Deutschland ein.

Um kurz nach halb vier sah eine Mitarbeiterin der Europäischen Zentralbank, die sich in ihrem Büro im 19. Stock aufhielt, das Sportflugzeug auf Augenhöhe. Es soll sich zu diesem Zeitpunkt etwa 50 bis 100 Meter von der EZB entfernt befunden haben. Der Sicherheitsdienst ließ das Gebäude räumen und wies alle Mitarbeiter mit einer Durchsage an, das Hochhaus zu verlassen."

Harlequin

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Ja, FAZ heute - lesen kann ich selbst.

Ändert aber nichts am gestrigen Vorgang, der mich tatsächlich im bezug auf Dich enttäuscht hat - weil ich gerade von Dir anderes erwarte.

 

Wie sich zeigte, waren meine Angaben natuerlich richtig.
Kein Wunder, wenn man einen Augenzeugen vor Ort hat.
Als recht peinlich haben sich ja nun die Kommentare einiger hier herausgestellt, aber das war ja auch nicht anders zu erwarten.

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aha augenzeuge...
hat der augenzeuge auch gesehen was im flugzeug war, was der spinner vorhatte?

war der augenzeuge ein medium oder superman?

ra.ma.

 

Hast Du den EingangsThread nicht gelesen, weisst Du nicht worum es hier ueberhaupt geht?

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>> Irrefuehrende Assoziationsmuster sind in diesem Falle sozialisationsbedingt. <<
Sind sie das nicht immer?

>> ...wie ein Boulevard- Leser Bilder zu assoziieren... <<
Da ich ein solcher auch nicht bin, glaube ich nicht daran, das dies eine Voraussetzung wäre, um meine Sichtweise nachvollziehen zu können.

Gruß
CChristian

 

eingangsthread ???
äh? wieviele threads gibts es in einem thread?
oder meinst du das posting?? etwas gründlicher formulieren bitte, ja...danke

doch allerdings bezweifle ich das ein augenzeuge mehr sieht als ein flugzeug das am himmel kreist welches von zwei tornados verfolgt wird...

 

Lass mal, aus der Nummer kommst Du eh nicht mehr raus . . .

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"Nach seinem bedrohlichen Flug zwischen Frankfurter Wolkenkratzern muss der Entführer eines Kleinflugzeugs in die Psychiatrie. In einem ersten Verhör räumte der Student die Tat weitgehend ein."

© SPIEGEL ONLINE 2003