1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

Die Hinrichtung verlief nach Berichten von Augenzeugen schnell und ruhig

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von danilatore, 30. Dezember 2006.

  1. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Böse Zungen behaupten ja, dass die schnelle Hinrichtung und Präsident Bushs, des bekennenden Christen, ausdrückliche Freude darüber vor allem darin begründet sind, dass dadurch eine weitere Aufarbeitung der Taten Saddams verhindert und ein Zusammenhang mit gewissen Saubermannstaaten nicht mehr aufgedeckt werden kann. :teufel:
     
  2. maiden

    maiden Lever duat us slav

    da hast du erwartungsgemäß etwas völlig falsch verstanden. Und das obwohl ich den Hinweis in meinem Post gleich mit dazu geschrieben habe. Aber Lesen ist auch nicht mehr jedermanns Sache, heutzutage.

    Aber wenn dir an meinen Sätzen etwas nicht gefällt, steht es dir frei, sie zu widerlegen. Manchmal, aber nur manchmal, falle ich noch dem optimistischen Irrglauben anheim, die Freunde der Gutmenschformulierung mögen nach dem Hinweis auf die Naziterminologie ihr Geschwafel überdenken.

    Ich probiere es aber mal anders:

    "Häufig benutzt die politische Rechte den Begriff, um den politischen Gegner zu diskreditieren: Indem sie linke Ideale als Gutmenschentum abwertet, unterstreicht sie den Anspruch, selbst realistisch und auf der Sachebene zu argumentieren, während den als Gutmenschen Bezeichneten damit Realitätsverlust, mangelndes Reflexionsvermögen, ein unrealistisch hoher moralischer Anspruch oder utopische Vorstellungen unterstellt werden.

    Die so Angegriffenen sehen darin einen rhetorischen Kunstgriff, der ihre Bestrebungen nach Humanität, Solidarität und sozialer Gerechtigkeit ins Lächerliche ziehen soll. Durch die Einordnung des Gegenübers als Gutmensch werde die Diskussion auf eine persönliche und emotionale Ebene gezogen, um so einer inhaltlichen Auseinandersetzung auszuweichen.

    Sehr häufig wird der Begriff aber als aggressive Abwehrstrategie gegenüber Kritik an den eigenen Positionen verwendet. Potenzielle Kritik an (tatsächlichen oder vermeintlichen) rassistischen, homophoben, antisemtischen oder sexistischen Tabuverletzungen soll durch die Abwertung der Person mittels dieser rhetorischen Strategie entkräftet werden.

    Verwendung des Begiffs als ideologischer Code [Bearbeiten]

    Unter der Chiffre "pc", für die häufig so genannte "Gutmenschen" verantwortlich gemacht werden, werden, speziell in der rechten Szene Themen benannt, über die man angeblich nicht mehr laut und öffentlich reden könne, ohne dem "Terror der Gutmenschen" zum Opfer zu fallen. Die so ausgemachten "Gutmenschen" werden dabei bildhaft oft als Keulen schwingend dargestellt. Die Rede ist von "Moralkeule", "Rassismuskeule", "Faschismuskeule", "Auschwitzkeule" etc. Generiert wird so eine Feindbild- und eine Tabusituation, in der insbesondere frauenfeindliche, rassistische und antisemitische Äußerungen als rebellisch und tabubrechend erscheinen. Der Begriff "Gutmensch" wirkt hier als Code, um in diesem Denkmuster sprechen zu können und verstanden zu werden, ohne die eigene Gesinnung deutlich formulieren zu müssen. Zuhörer, die sich gar nicht als z.B. Antisemiten verstehen, können diesen Reden bedenkenloser zustimmen. Ein bekanntes Beispiel ist es, in antisemitischen Reden das Wort "Jude" durch das Wort "Gutmensch" zu ersetzen.

    Nach einer von WDR-Journalist Jürgen Hoppe gestützten Auffassung ist das Wort „Gutmensch“ 1941 von Joseph Goebbels erfunden worden. Demnach leiteten die Nationalsozialisten das Wort aus dem jiddischen „a gutt Mensch“ ab. Adolf Hitler benutzt in Mein Kampf in tendenziellem Sinne zahlreiche Gut-Wörter, so etwa die Wendung „gläubiges Gemüt“ gegenüber Politikern, die gutmütig daran glaubten, „mit dem Mittel westlicher Demokratie der jüdischen Welteroberung entgegentreten zu können.“ Gutmütigkeit und Menschenfreundlichkeit wird hier Naivität unterstellt, die eine Gefahr darstelle, weil sie allem "Deutschfeindlichen", vor allem "Juden" und "Marxisten" in die Hände spiele: „Wenn dann diese oft seelenguten braven Menschen in ihrer politischen Betätigung dennoch in die Reihen der Todfeinde unseres Volkstums eintraten und diese so schließen halfen, dann lag dies daran, daß sie ja die Niedertracht der neuen Lehre weder verstanden noch verstehen konnten.“


    Undsoweiter
    Wikipedia

    Guten Rutsch
     
  3. maiden

    maiden Lever duat us slav


    Für die ganz Vergesslichen kann man sogar die Untaten amerikanischer Politik, bis hin zu Unterstützung des Massenmörders Hussein, nachlesen. Aber da scheint weniger das Vergessen das Problem zu sein, als vielmehr das konsequente Ausblenden und Ignorieren.
     
  4. MK-P66

    MK-P66 Waschechter Applefan

    Abgesehen von der Wirkung der Todesstrafe auf andere potentielle Täter und ihre eher barbarische Herkunft: Ich finde, die Todesstrafe ist in ihrem Prinzip absolut UNLOGISCH:

    "Töten ist nicht richtig und um das klarzumachen töten wir dich" :confused:

    Die Fehlerquote bei Urteilen mal ganz unberücksichtigt.

    Michael
     
  5. Macziege

    Macziege New Member

    Offensichtlich hast Du das Prinzip der Todesstrafe, "wenn wir den Mörder töten, kann er nicht nochmal töten" nicht verstanden.
     
  6. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Das Prinzip der Todesstrafe ist billige reaktionäre Rache auf Kindergartenniveau. Eines Staates nicht würdig. Aber wer Diktatoren mit Waffen und Geld versorgt – der fällt auch Todesurteile. Da wächst zusammen was zusammen gehört.
     
  7. maiden

    maiden Lever duat us slav

    angesichts der Tatsache der Endgültigkeit der Todesstrafe und vieler ganz sicher unschuldig hingerichteter und unschuldig einsitzender Todeskandidaten in amerikanischen Gefängnissen eine wahrhaft unschlagbare Logik.
     
  8. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Ein Toter kann niemanden mehr töten. Außer vielleicht als Gammelfleisch im Putendöner.
     
  9. Macziege

    Macziege New Member

    Ich habe ja nicht gesagt, dass ich mich diesem Prinzip anschließe, meine Meinung dazu habe ich bereits vorher geäußert.
     
  10. remosa

    remosa New Member


    errare humanum est – quot erat demonstrandum...
    felix annum novum :nicken:
     
  11. MK-P66

    MK-P66 Waschechter Applefan

    Das wäre dann eventuell logisch wenn

    1. überhaupt die Wahrscheinlichkeit besteht, dass er es ein 2. Mal täte (nicht jeder Mörder ist ein mehrfacher Mörder) und
    2. Der Hingerichtete mit dem tatsächlichen Mörder übereinstimmt.

    Daher auch mein Nachsatz. Die Konsequenz -> wenn 2. nicht der Wahrheit entspricht, macht das Ganze an sich schon, sagen wir mal, inakzeptabel.

    Michael
     
  12. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Du schreibst also a:

    Und wenn ich dann festhalte, dass dieses prinzip kein Prinzip ist – sondern eine billige Ausrede für plump reaktionäre Rache schreibst du plötzlich:

    Und das ist mir doch wurst! Das Prinzip der Todesstrafe ist eben nicht das verhindern künftiger Straftaten, sondern Vergeltung. Mir scheint, du bist da auf einen alten Propagandatrick hereingefallen.
     
  13. BigBoogie

    BigBoogie Gast

    Lieber Convi,

    DU scheinst derjenige zu sein, der einer Gehirnwäsche unterzogen wurde.
    Ein großer Teil von Gewaltverbrechern wird rückfällig. (Am häufigsten
    übrigens Sexualstraftäter)

    Ein Mörder kann nicht rückfällig werden, wenn er nicht mehr lebt. Das kann niemand
    ernsthaft widerlegen wollen.

    AUSSERDEM haben die Opfer (so sie denn überleben) und die Angehörigen
    der Opfer ein Recht auf Rache. Vielen Hinterbliebenen erleichtert es den
    Rest des Lebens, wenn sie beispielsweise dem Tod des Mörders ihres
    Kindes beiwohnen dürfen.
    Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie man das Recht der Opfer und
    deren Angehöriger unter die Rechte eines Verbrechers stellt.

    Sollte allerdings Lebenslang wirklich lebenslang bedeuten, könnte ich mich
    vielleicht damit anfreunden. Allerdings nur, wenn der Verbrecher für die
    Kosten der Staatspension aufkommt -> Zwangsarbeit.
    (jaja, ich weiß, die Gutmenschen werden jetzt wieder die Nazikeule schwingen,
    aber gegen diese Argumentationsleere bin ich inzwischen immun...)

    Mit Gruß, BB
     
  14. MK-P66

    MK-P66 Waschechter Applefan

    Dann also auch die Todesstrafe für Sexualtäter? Für den Fall der Fälle?
    Also Todesstrafe als Prophylaxe?

    Und nochmal: Fehlurteile sind nicht rückgängig zu machen.

    Recht auf Rache? Das Triumpfgefühl ist bei weitem nicht so erhebend, wie man sich das vorstellt. Es bleibt ein schaler mauer Abklatsch. Und: der Staat ist nicht dazu da, die persönlichen Rachegefühle von einzelnen Personen zu befriedigen. Die können nämlich sehr weit differieren. Der Staat sollte eigentlich dazu da sein, eine vereinbarte Ordnung aufrecht zu erhalten.

    Michael
     
  15. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Lass dass! Ich bin viel – fülle sicher an die tausend Rollen aus – aber niemals dein »Lieber Convi«.
     
  16. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Das stimmt schon, aber kann er auch wieder lebendig gemacht werden, wenn er es gar nicht war?
    • Ist es dann nicht so, dass die Henker, die Justiz, die Politiker und letztlich auch jeder persönlich dafür verantwortlich ist, dass ein Unschuldiger "im Namen der Gerechtigkeit" ermordet wurde? Jeder, der die Todesstrafe befürwortet, lädt diese Schuld auf sich.

    • Was ist mit den so genannten Unfällen, wie man erst kürzlich erfahren musste, wo das "Hinrichtungspersonal" gepfuscht hat, so dass qualvolle Todeskämpfe die Folge waren? Nur Sadisten oder gefühlsgestörte Menschen können dem gleichgültig oder gar zustimmend gegenüberstehen.

    Wo leitet sich das ab?
    • Im Alten Testament, auf das sich konservative und bekennende Christen wie Georg Dabbeljuh (auch Terminator Arnold) in solchen Zusammenhängen gerne beziehen, heißt es zwar, "...Auge um Auge...", aber das fünfte der zehn Gebote sagt eindeutig: "Du sollst nicht töten!"

    • In der Scharia, dem Gesetzeswerk auf der Grundlage des Koran, ist dieses Recht auf Rache festgelegt. Wenn zum Beispiel eine Frau des Ehebruchs überführt wurde, kann sie gesteinigt werden. In konservativen Auslegungen ist es dann allerdings so, dass die Angehörigen der geschädigten Familie den ersten Stein werfen müssen, um Leichtfertigkeit auszuschließen.
     
  17. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Den Befürwortern der Todesstrafe empfehle ich sich einmal den Film „Dead Man Walking“ mit Susan Sarandon und Jean Penn anzuschauen.

    8% der Hingerichteten sind laut Statistiken unschuldig.
     
  18. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Bis man dieses erkannt hat, muss man aber erst erwachsen werden. Das Einzige was einen stützt und hält, das Einzige, was auch dem größten Übel zu wehren weiß, ist die Vergebung.

    Nein, ich bin kein Christ. Und doch geprägt von ähnlicher Überzeugung, die auch in so manchem Christenherzen wohnt. Nur schläft kein Gott in meiner Milz. Nur das eine oder andere Pils.
     
  19. BigBoogie

    BigBoogie Gast

    Bist ja so zickig heute. Lässt Dich Deine Olle nich' 'ran?

    *kicher*

    Ist ja niedlich. Deine Meinung über die Todesstrafe leitet sich ab aus einem
    Hollywoodfilm und ominösen "Statistiken".
    Ganz ehrlich, das lässt mich völlig kalt...

    Grüße an Euch Beide, aber besonders an meinen lieben Convi, BB
     
  20. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Ich bin mir ziemlich sicher, es ist die Leber, aber der Reim ist gut! :biggrin:
     

Diese Seite empfehlen