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Die Hinrichtung verlief nach Berichten von Augenzeugen schnell und ruhig

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von danilatore, 30. Dezember 2006.

  1. pewe2000

    pewe2000 New Member

  2. BigBoogie

    BigBoogie Gast

    Wenn ich noch ein Kind wäre, würden mir diese Spielsachen einen Mords-
    Spaß machen... ;-)

    Leider habe ich selbst noch keine Kinder, aber dafür jede Menge Neffen und Nichten
    (im Alter von 0,5 bis 8 Jahren). Muss deren Eltern gleich mal Deine Links schicken,
    vielleicht wäre das was für's nächste Weihnachten?

    Mit Gruß, BB
     
  3. BigBoogie

    BigBoogie Gast

    Gerade gefunden:

    Ein komplettes Video von Saddams Hinrichtung (man sieht ihn 'runterfallen
    als die Klappe geöffnet wird. Außerdem sieht man sein Gesicht wenn er
    baumelt. Lustige Randbemerkung: Die Klappe wird in der Sekunde geöffnet,
    als Saddam das Wort Mohammed ausspricht...)

    Der zweite Link führt zu einem Heise Artikel über das Video.

    Saddams Hinrichtung Video komplett:
    LINK: http://www.youtube.com/watch?v=qQ4TH2SfZHE

    Heise Artikel zum Video:
    LINK: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24344/1.html

    Mit Gruß, BB
     
  4. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Kannst du mir mal sagen, was daran lustig ist?
    Ich kann mich dunkel erinnern, dass im Collosseum im alten Rom sowie bei öffentlichen Hinrichtungen im Mittelalter und auch während der Französischen Revolution das Sterben von Menschen als Volksbelustigung oder Massenunterhaltung aufgefasst wurde. Dieses Video von Saddams Tod ist kein Film, er stirbt wirklich...
     
  5. BigBoogie

    BigBoogie Gast

    Teilweise richtig. Saddam stirbt wirklich. Und erfreulicherweise für ihn stirbt
    er sehr schnell. Allerdings ist das was wir sehen sehr wohl ein Film.
    Oder war es Deiner Meinung nach eine Radioübertragung?
     
  6. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    In Wikipedia gibt's einen interessanten Beitrag zur Todesstrafe, speziell zur Rache:

    "... Hier wird deutlich, dass sowohl Befürworter wie Gegner der Todesstrafe von einer Gerechtigkeitsidee ausgehen, die nicht allein empirisch begründbar ist. Ferner berühren alle Debatten um die Todesstrafe einen sozialpsychologischen Aspekt. Befragungen von Opferangehörigen in den USA, die der Hinrichtung des Mörders beiwohnten, stellen die These von der „Befriedigung“ des Gerechtigkeitsgefühls durch die Beseitigung des Täters jedoch in Frage. So gibt es auch Vereine von Mordopfer-Angehörigen, die die Todesstrafe bewusst ablehnen und andere Formen der Verarbeitung der Tat suchen."

    Link Wikipedia Todesstrafe
     
  7. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    • Du hast meine Frage nicht beantwortet: Was ist daran lustig?

    • Da du jedoch mit dem Verstehen Probleme zu haben scheinst, sag ich's nochmal mit einfachen Worten. Dieses Video hat dokumentarischen Charakter und zeigt den Mord an einem Menschen, der sich zum Zeitpunkt der Aufnahme tatsächlich ereignet hat. Snuff Video nennt man sowas, glaube ich. Es gibt Menschen, die an sowas ihre Freude haben und sich daran aufgeilen. In einem anderen Forum hat sich jemand darüber amüsiert, dass Saddam im Augenblick des Todes die Hosen nass gemacht hat. Kein Wunder, denn der Schließmuskel funktioniert dann nicht mehr.

    • In Action-Filmen wie Terminator, Lethal Weapon etc. sieht man auch Menschen sterben, aber es geschieht nicht wirklich. War das einfach genug?

    • Nur weil du fragst: ich kenne den Unterschied zwischen Film und Audio. :)
     
  8. BigBoogie

    BigBoogie Gast

    Na gut, dann werde ich Deinen Post in aller Ruhe beantworten:

    Erstens: Ich habe nicht gesagt, dass die Hinrichtung lustig ist. Ich finde aber,
    dass es nicht einer gewissen Ironie entbehrt, dass Saddam genau während
    er das Wort "Mohammed" sagt, den Abgang macht.

    Zweitens: Mir ist klar, dass der Protagonist des Videos stirbt. Mir ist auch
    die Bedeutung des Wortes "Snuff" bekannt. Allerdings wurde noch nie in
    der Geschichte ein echter Snuff-Film veröffentlicht, daher darf bestritten
    werden, dass es soetwas überhaupt gibt.
    Ich lehne aber weiterhin die Bezeichnung "Mord" für eine Hinrichtung ab.
    Der Unterschied zwischen Mord und Hinrichtung ist mit Sicherheit in der
    Wikipedia dokumentiert, aber ich bin jetzt zu faul um zu suchen.

    Drittens: Richtig, in "erdachten" Filmen wird der Tod von Menschen mitunter
    als lustig dargestellt. Ich persönlich kann herzlich über Filme wie "Bad Taste"
    oder "Braindead" lachen. Wenn Du Film-Fan bist, wirst Du diese Filme kennen.

    Viertens: Das beruhigt mich, ich dachte nämlich schon... ;-)

    Mit Gruß, BB
     
  9. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    "Lustige Randbemerkung: Die Klappe wird in der Sekunde geöffnet,
    als Saddam das Wort Mohammed ausspricht..."


    Das waren deine genauen Worte. Ich kann das nicht mal als Randbemerkung lustig finden.

    Zum Unterschied Mord - Hinrichtung: Verstehe ich dich richtig, dass du einen Unterschied darin siehst, ob jemand im Auftrag des Staates oder des Gesetzes tötet oder nur als einfacher Bürger des Staates? Im einen Fall wäre es eine Hinrichtung, im anderen Mord, meinst du es so?
     
  10. BigBoogie

    BigBoogie Gast

    Verdammt, jetzt muss ich mich doch noch mit dem Unterschied zwischen Mord
    und Todesstrafe auseinandersetzen.

    Aber der Reihe nach:

    Das Wort "lustige" war von mir schlecht gewählt, es entsteht der Eindruck,
    dass der gesamte Vorgang lustig sein könnte.
    Ich ersetze das Wort "lustige" hiermit durch "bemerkenswerte" (-Randbemerkung).

    Und nun zum Unterschied zwischen Mord und Hinrichtung:
    Auch Saddam hat unzählige Menschen "hingerichtet". Allerdings würde ich
    das was er gemacht hat nicht Hinrichtung sondern Mord nennen.

    Die Gründe:

    -Saddam hat Menschen als Richter eingesetzt, die keine juristische Aus-
    bildung hatten. Das gäbe es in einem Rechtsstaat nicht.
    -Saddam hat zugelassen, dass diese "Richter" die Gesetze so gebeugt haben,
    wie es ihnen passte. So etwas würde in einem echten Rechtsstaat nicht
    passieren.

    Daraus folgt, dass eine Tötung im Staatsauftrag sich nicht zwangsläufig darauf
    berufen kann, eine Hinrichtung zu sein. Es kommt darauf an, ob der Staat
    (und damit seine Beamten) unbestechlich und BUCHSTÄBLICH gesetzestreu
    sind. In den USA ist das nach meinem Dafürhalten der Fall. (Wenn man von
    CIA-Problemknästen außerhalb der USA mal absieht.)

    Ich gehe davon aus, dass Du mir jetzt Beispiele dafür nennen wirst, weshalb
    auch eine hundertprozentig gesetzestreue Tötung (von Staats wegen)
    Mord ist. Ich freue mich darauf und verbleibe

    mit Gruß, BB
     
  11. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Da kommen wir der Sache schon näher. Aber dass du ausgerechnet die USA als leuchtendes Beispiel hinstellst! Es ist doch nichts Neues, dass Schwarze viel häufiger für die gleichen Verbrechen zum Tode verurteilt werden als Weiße.
    Wenn ich das recht sehe, verabschieden sich immer mehr Rechtsstaaten von der Todesstrafe, weil sie sie als unmenschlich erkannt haben. Dem, der den Tod erleiden muss, ist es gleich, ob ihn ein Mörder, der Henker eines "Rechtsstaates" oder der Henker eines Unrechtsstaates tötet.

    "Gesetzestreue Tötung" - gruselige Wortschöpfung! :augenring :kotz: Ich wünsch dir einen guten Rutsch.
     
  12. BigBoogie

    BigBoogie Gast

    EDIT: Wo kann ich im Internet Zahlen über dieses Hinrichtungs-Missverhältnis nachlesen?
    :EDIT ENDE

    Ich weiß nicht ob es so ist, dass Schwarze für die gleichen Verbrechen härter
    bestraft werden als Weiße. Aber da Schwarze und Weiße in den USA sehr
    verschiedene Mentalitäten haben, halte ich es für nicht ausgeschlossen, dass
    eine unterschiedliche Qualität der Taten vorliegt.
    Als Beispiel: Menschen werden vermutlich andere Menschen mit ein und der-
    selben Schusswaffe besonders schnell und schmerzlos, oder besonders
    grausam und sadistisch töten können. Beides kann im Einzelfall ein
    "Mord" sein, trotzdem ist es nicht das Selbe.

    Dass es dem der getötet wird nicht sehr wichtig sein wird, ob die Tötung
    einwandfrei gesetzeskonform oder rechtswidrig stattfindet, ist sicherlich
    nicht falsch. Aber es ist vollkommen egal. Ein waschechter Mörder kümmert
    sich mit großer Wahrscheinlichkeit Zeit seines Lebens nicht um das Recht
    der Anderen auf Leben. Ein Staat der tötet, tötet nur unter ganz bestimmten
    Umständen. Jeder Mensch kann herausfinden welche Umstände das sind.
    Bei einem Mörder ist es aber nicht möglich, dass sich seine Opfer vorher über
    ihn informieren, um einer Ermordung dadurch zu entgehen. Aber der Mörder
    weiß sehr wohl, dass auf gewisse Verbrechen gewisse Strafen stehen.

    Das heißt mit einem Wort: In einem Staat in dem es die Todesstrafe gibt, wusste
    jeder Kriminelle vor seiner Straftat, ob er für diese Straftat getötet werden kann
    oder nicht.

    btw: "gesetzestreue Tötung" ist ein anderes Wort für "Hinrichtung".
    Beides bedeutet ein und das Selbe. Diesen Begriff als gruselig zu bezeichnen
    riecht a bisserl nach "Moralapostel".

    Der Tag ist nahe an dem man Moralapostel "ewig Gestrige" nennen wird.
    (glaube ich)

    Abschließend sei gesagt: frohes neues Jahr

    BB
     
  13. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Reaktionär, Chauvinist – und wirklich sehr finster im Geist. Darauf bist du bestimmt noch stolz.
     
  14. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Wenn es dich wirklich interessiert, musst du doch mal ins Wikipedia schauen oder bei Google "Todesstrafe" eingeben, da wirst du fündig - ein gutes Neues! :)
     
  15. BigBoogie

    BigBoogie Gast

    Wer die deutschsprachige (und vermutlich auch die internationale) Foren-Szene
    kennt, der weiß, wieso Poster mit Niveau, anstelle von Beschimpfungen und
    Mutmaßungen, Beitrage mit Substanz schreiben.

    Ein Beitrag mit Substanz ist ein Beitrag der Fakten liefert, und auf Argumente
    mit Gegenargumenten eingeht.
    (Gute Argumente werden sinnvollerweise bestätigt, wohingegen schlechte
    Argumente entkräftet werden)

    Aber vielleicht willst Du ja nur aus Jux eine Flame-Parade starten?
    (Dazu bin ich leider schon zu müde, vielleicht ja morgen...)

    Wie dem auch sei, da wir gerade Neujahr haben, wünsche ich sogar Dir ein
    akzeptables ebensolches.

    man liest sich, BB
     
  16. Macziege

    Macziege New Member

    Solche Ansichten, wie hier geäußert, machen jedes Rechtsystem obsolet. Fragt sich nur, was man dann tuen müsste. Oder glaubst Du, man könnte darauf verzichten.

    Warum sollte man z.B. einen Dieb nicht angemessen bestrafen, weil man ja nicht weiss, ob er wieder einen Diebstahl begeht?

    Die Möglichkeit der Fehlurteile lässt sich ja leider nicht ausschließen.
     
  17. macullli

    macullli New Member

    Sorry, das ist jetzt aber nicht ganz logisch:
    Demnach wäre es für die Statistik egal, ob es die Todesstrafe gibt oder nicht, da ja meistens im Affekt gehandelt wird und man sich im Moment der Tat keine Gedanken um die Konsequenzen macht. Ein signifikanter Unterschied zwischen Ländern mit und ohne Todesstrafe gäbe es kaum.
     
  18. macullli

    macullli New Member

    Es gibt Dinge, die muss man nicht sehen.
     
  19. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Zuerst lässt du widerliche Details fallen – und dann wunderst du dich, wenn jemand deine Dunghaufen zu einem Gesamtbild zusammenscharrt.
     
  20. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Ein wesentliches Argument der Todesstrafenbefürworter ist die Abschreckung. Aber das greift nicht wirklich, wie die Statistiken zeigen. :)

    Vergeltung und Abschreckung sind die Hauptargumente für die Todesstrafe. Als drittes wird gerne die Kostenersparnis angeführt. Wenn man genauer hinschaut, erkennt man, dass die Zahl der Gewaltverbrechen nicht durch das Vorhandensein der Todesstrafe eingeschränkt wird, sondern viel eher durch die Veränderung der gesellschaftlichen Zustände. Deshalb nimmt in den USA die Zahl der Gewaltverbrechen zu, während bei uns bisher eher rückläufige Tendenzen zu beobachten waren. Auch ist in den USA das Verhältnis der Morde zur Bevölkerungszahl wesentlich höher als bei uns.

    Todesfälle durch Schusswaffen
    USA: 30.000 im Jahr 2000 (ca. 11 von 100.000)
    Deutschland: 1200 im Jahr 2000 (ca. 1,5 von 100.000)
    Quelle: Todesfälle durch Schusswaffen

    Ich empfehle die Lektüre des Artikels in Wikipedia, auch was die "Gerechtigkeitsfrage" betrifft:

    Todesstrafe Wikipedia
    und vor allem
    Todesstrafe in den USA Wikipedia

    Hier ein Auszug:

    ... Verfahrensmängel bei Todesurteilen in den USA

    Große Kontroversen ergeben sich aus einem durch viele Studien belegten Missverhältnis im Rassen-, Opfer- und Tätermix, das zu überproportionalen Zahlen für verurteilte/hingerichtete Angehörige von Minderheiten (im Wesentlichen schwarze und hispanische Täter) führt. 2004 betrug der Prozentsatz Schwarzer an den zum Tode Verurteilten 42 Prozent, während ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nur knapp 13 Prozent ausmacht. Befürworter der Todesstrafe wenden dagegen ein, dass dies nicht durch rassistische Motive begründet sei, sondern durch die höhere Kriminalitätsrate in ärmeren Bevölkerungsschichten verursacht werde.

    Ein wesentlicher Kritikpunkt ist die häufig unzureichende Vertretung unterprivilegierter Straftäter durch Pflichtverteidiger. 1996 gab es in Georgia einen Fall, bei dem ein zum Tode Verurteilter mit unterdurchschnittlichem Intelligenzquotienten in einem Berufungsverfahren überhaupt keinen Rechtsbeistand hatte. Die Anwaltsvereinigung American Bar Association veröffentlichte erstmals 1989 Richtlinien für angemessene anwaltliche Vertretung in Todesstrafenverfahren und vermittelt Anwälte, die ohne Bezahlung solche Fälle übernehmen. Professor James S. Liebman von der Columbia University veröffentlichte im Juni 2000 unter dem Titel A broken system [4] eine Langzeitstudie über den Ausgang von Berufungsverfahren zwischen 1973 und 1995, nach der in 68 Prozent der Fälle Todesurteile durch eine höhere Instanz zu Gunsten des Angeklagten korrigiert wurden.

    Ein weiterer Verfahrensmangel ist die bei der Auswahl der Jury zuweilen festzustellende Rassendiskriminierung, die darin besteht, dass die Staatsanwaltschaft, die eine Reihe potenzieller Geschworener ohne Begründung ablehnen kann, bei der Ablehnung offensichtlich sach- und rechtswidrig die Übereinstimmung der Hautfarbe der Geschworenen mit der des (schwarzen) Angeklagten zum Kriterium macht. Dies wurde vom US Supreme Court mehrfach beanstandet und mit der Aufhebung von Todesurteilen vor allem texanischer Gerichte sanktioniert, zuletzt (Juni*2005) im Verfahren Miller-El v. Dretke, No. 03-9659, in dem 10 von 11 schwarzen Jury-Kandidaten von der Staatsanwaltschaft abgelehnt worden waren.
     

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