1. Liebe Forumsgemeinde,

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Fischers Verteidigung

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Macziege, 27. Februar 2005.

  1. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Immerhin scheinen sich deine Schmerzen gelohnt zu haben.

    Ich habe bis jetzt nicht verstanden, was hier eigentlich diskutiert wird:

    - Fischers Verfehlungen?
    - die Wiedervereinigung?
    - Russlanddeutsche?
    - Managergehälter?
    - der Untergang Deutschlands?

    Wie auch immer. Fischer darf gar nicht zurücktreten, selbst wenn er es wollte. Es wäre das Ende der Rotgrünen Koalition und ein Weggang Fischers von der Partei liesse erkennen, dass die Grünen ohne Joschka auch nicht mehr Bedeutung haben als der Freundeskreis des deutschen Hausrinds. Und falls es jemand gelingt, die Wiedervereinigung rückgängig zu machen, vergesst nicht Lafontaine "Bescheid" zu sagen. Er wartet.
     
  2. SteSu

    SteSu New Member

    Ein Grund mehr ganz, ganz leise zu chatten. Nicht, dass er etwas mitbekommt und hier auch noch mitmachen will!
     
  3. Macci

    Macci ausgewandert.

    Das kannst du jetzt so aber auch nicht sagen. Das müssen wir nochmal ausdiskutieren. Ich find das total unfair, wie du über Minderheiten urteilst, du.
    Ehrlich, ey...

    :klimper:
     
  4. simsalabim

    simsalabim Gast

    *unterschreib*
    *unterschreib*
    *unterschreib*
    *unterschreib*
    *aaahhhrggggg*
    Was spricht gegen Lafontaine?

    Kurzfassung für Unwissende gebeten :klimper:

    Thx. Simsalabim
     
  5. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Ich hätte präzisieren müssen, indem ich das Wort „rein“ vor altruistische gestellt hätte. Es gab Wahl-Statistiken, die die Rußlanddeutschen zu einem hohen Prozentsatz (60% und mehr habe ich in Erinnerung) als treue CDU-Wähler auswiesen, ob wirklich aus Dankbarkeit oder einfach, weil sie konservativ sind, entzieht sich meiner Kenntnis, es würde mich nur interessieren, ob das heute noch so ist.

    Glaubt Ihr Kohl hätte sie weiter nach Deutschland geholt, wenn ein Großteil von ihnen SPD gewählt hätte? Und unter Kohl sind sie massenhaft geholt worden, zum Schaden der deutschen Sozialsysteme. Aber damals war noch genügend Geld vorhanden, so daß sich niemand aufregte! Ich weiß leider nicht mehr den Namen des Bundestagsabgeordneten und Staatssekretärs, der hauptverantwortlich dafür war. War es Waffenschmidt?
     
  6. Macziege

    Macziege New Member

    Die Regierung Kohl hat diesen Menschen, mit Einverständnis aller Parteien, ermöglicht nach Deutschland einzureisen, weil sie zum Teil in Russland unterdrückt wurden. In erster Linie also ein Akt der Menschlichkeit. Davon abzuleiten, dass es aus wahltaktischen Gründen geschehen ist, ist schon abenteuerlich.
    Die Wahlen in Deutschland sind noch immer frei und nicht an Bedingungen gebunden. Man darf wählen, muss aber nicht und wenn man wählt, hat man die freie Wahl unter allen zugelassenen Parteien. Das gilt auch für die Russlanddeutschen. Ich denke sogar, dass diese, neu in Deutschland eingetroffenen, mit den Begriffen und Namen unserer Parteien gar nichts anfangen konnten. Ob sie überhaupt wählen gingen, ist doch fraglich.

    Um wie viel Menschen handelt es sich überhaupt?
     
  7. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Die Vorfahren dieser Menschen sind im 18. Jahrhundert ausgewandert! Viele ehemalige Landsleute von mir (Hessen) waren dabei. Nach wieviel hundert Jahren erlischt die Pflicht eines Landes, die Nachfahren, wenn es denen mal schlecht ergehen sollte, zurückzuholen?
    Es waren viele Hunderttausend! Darunter sehr viele Ältere, die hier sofort Rente bekamen. Daß die sich gegenüber den Schleusern als dankbar erwiesen, ist doch wohl klar.

    Mir geht es nur darum aufzuzeigen, daß auch die CDU dicke Fehler in dieser Beziehung gemacht hat, zu gewaltigen Lasten unserer Sozialsysteme. Ich will damit nicht Fischer reinwaschen. Aber erzählen sollte man solche Geschichten eben auch einmal.
     
  8. SC50

    SC50 New Member

    Mehr als 1,8 Millonen seit 1987.
    Aber die CDU hat sie nicht geholt, sondern nach dem deutschen Staatsbürgerrecht sind sie als deutsche Staatsbürger zu betrachten und haben somit ein Recht auf Einwanderung, wovon sie aus verständlichen gründen sehr rege Gebrauch gemacht haben. Der CDU ist anzulasten, daß sie sich aus Angst vor Verlusten von Wählerstimmen am rechten Rand gegen eine Reformation des Staatsbürgerrechts gesperrt hat.
     
  9. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Hier aus dem Posting vom Durchblicker kenny77

    >Da steht nämlich in Art. 116:
    Deutscher im Sinne dieses Grundgesetzes ist vorbehaltlich anderweitiger gesetzlicher Regelung, wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder als Flüchtling oder Vertriebener deutscher Volkszugehörigkeit oder als dessen Ehegatte oder Abkömmling in dem Gebiete des Deutschen Reiches nach dem Stande vom 31.Dezember 1937 Aufnahme gefunden hat.<


    Ich weiß nicht ob dieser Art. das hergibt, daß die Nachkommen vor mehr als 200 Jahren ausgewanderter Deutscher jederzeit das Recht haben, nach Deutschland zurückzukehren. Und wenn es denn so wäre, warum sind die erst ab 1987 massenhaft gekommen? Die Bedingungen in Rußland waren auch zuvor nicht gut. Oder hat es mit dem Ende der Eiszeit und des Kalten Krieges zu tun? Verhandlungen Gorbatschow – Kohl standen sicher am Anfang. Ich glaube Waffenschmidt war damals Staatssekretär und äußerst engagiert.
     
  10. SC50

    SC50 New Member

    1986 hat Polen die Regelungen für Besuchervisa gelockert, 1988 die UdSSR.
     
  11. Macziege

    Macziege New Member

    Diese Pflicht dauert so lange, wie diese Menschen dort als Fremde angesehen werden und deshalb diskriminiert werden.

    Schleuser sind Menschen, die die Not anderer ausnutzen, um sie gegen Geld in ein anderes Land illegal einzuschleusen. Es sind also Kriminelle. Der Vergleich in diesem Zusammenhang ist ungehörig und unsachlich.

    Mit der Übernahme der Pflicht, anderen Deutsche die Möglichkeit zu geben, in ihr angestammtes Heimatland zurückzukehren kann man nicht von Fehlern sprechen. Das man die Finanzierung dieser Heimholung zu Lasten der Sozialsysteme geleistet hat, sehe ich auch als Fehler.
     
  12. pewe2000

    pewe2000 New Member

    >Diese Pflicht dauert so lange, wie diese Menschen dort als Fremde angesehen werden und deshalb diskriminiert werden.<

    Eben nicht! Außerdem waren sie lange Zeit dort willkommen, sie wurden ja sogar eingeladen. Denk’ bitte auch an die nicht erlaubten 2 Staatsangehörigkeiten.
    http://www.sw.fh-koeln.de/Lernwerkstatt/geschichte/geschichte.htm
    Wer kann sich als Russe darauf berufen? Wie weit in die Vergangenheit geht es Deiner Meinung nach zurück?



    >Schleuser sind Menschen, die die Not anderer ausnutzen, um sie gegen Geld in ein anderes Land illegal einzuschleusen. Es sind also Kriminelle. Der Vergleich in diesem Zusammenhang ist ungehörig und unsachlich.<

    Ich glaube nicht, daß der Begriff Schleuser so einseitig negativ behaftet ist, wie Du das siehst. Lies mal unter Schleuser:
    http://www.gavagai.de/deutsch/HHD44.htm



    >Mit der Übernahme der Pflicht, anderen Deutsche die Möglichkeit zu geben, in ihr angestammtes Heimatland zurückzukehren kann man nicht von Fehlern sprechen. Das man die Finanzierung dieser Heimholung zu Lasten der Sozialsysteme geleistet hat, sehe ich auch als Fehler.<

    Zum ersten Teil siehe oben. Beim 2. sind wir uns ausnahmsweise mal einig.
     
  13. SC50

    SC50 New Member

    Die Pflicht dauert solange, wie das Staatsbürgerrecht dieses gestattet. Was damals aus verständlichen Gründen im Grundgesetz verankert wurde (Recht durch Abstammung) ist heute sinnfrei. Erst das neue Zuwanderungsgesetz verabschiedet sich vom alleine geltenden "Jus Sanguinis" und kombiniert es mit dem im Rest der Welt meist üblichen "Jus Solis". Eines fernen Tages wird man vielleicht auch noch die Erweiterung des "Jus Sanguinis" auf das Vorkriegsgebiet entfernen und nurnoch das heutige Gebiet der BRD zugrunde legen..


    Wie hätte man es anders lösen können?
    Diese Menschen sind vom Grundgesetz her deutsche Staatsbürger, haben also auch gleiche Rechte.
     
  14. SC50

    SC50 New Member

    Ähmm, es geht aber nicht um die Zeiten des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, sondern um Grenzen Stand 1937.
    Im Grundgesetz wurde dies damals eingebaut um den aus den Menschen aus den deutschen Ostgebieten (deren Annektierung durch das Deutsche Reich sicherlich unrechtmäßig war, aber das ist eine andere Geschichte) zu sagen, ihr seid und bleibt auch in der Vertreibung deutsche Staatsbürger. Und diese Menschen hatten unter Stalin sicherlich nicht viel zu lachen. Das später Menschen aus Rußland einwandern, die in ihrem Stammbaum eine deutsche UrUrGroßmutter gefunden hatten, aber sonst keinen Bezug zu Deutschland haben, war sicherlich vom Anfang her nicht so gewünscht, aber das Grundgesetz hat eben keine Unterscheidung gemacht. Als das Ende der 80er Jahre interessant wurde konnte und wollte die CDU dem nicht entgegen wirken, da sie den Verlust von Wählerstimmen aus dem Lager der (damals noch recht mächtigen) Vertriebenverbände und den restlichen rechten Lagern fürchtete.
     
  15. Macziege

    Macziege New Member

    Ich habe meine persönliche Meinung geäußert, dass die mit der reinen Gesetzeslage nicht hundertprozentig übereinstimmt, ist mir schon klar.


    Man hätte auch einen Steuerfond bilden können, der diese Kosten für die Sozialsysteme ausgeglichen hätte.
     

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