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Habemus papam - Zurück ins Mittelalter

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von nanoloop, 19. April 2005.

  1. laser

    laser New Member

    Bin leider jetzt erst eingestiegen, aber ich finde das o.g. super:

    Es wird davon ausgegangen, dass ca. 80 (!!) Evangelien zu Jesu Lebzeiten geschrieben wurden. Die meisten wurden rechtzeitig eingesammelt und verbrannten – was 'n Ärger aber auch !?! – damals in Alexandria (beim großen Bibliothekenbrand).

    Durch die Kirchenväter ausgewählt wurden ausschließlich welche, die Christus als medizinisch gestorbenen und leibhaftig wiederauferstandenen Heiland beschreiben, und die die Rolle von Maria Magdalena als reumütige Sünderin, die gerade mal seine Füße salben darf, beschreiben (und nix davon sagen, dass sie, die Schwester von Josef von Arimathäa – eines der engsten Vertrauten Christi, in dessen Haus vermutlich auch das letzte Abendmahl stattfand – wahrscheinlich die Frau Jesu war).

    Die heutige katholische Amtskirche verdankt ihre Macht, ihre Daseinsberechtigung und große Teile ihrer Riten der Tatsache, dass sie (unter Konstantin, wenn ich nicht irre) mit der damals im Abstieg befindlichen, aber immer noch sehr starken römische Staatsreligion des "Sol Invictus" verschmolzen wurde (das war notwendig, um A) die Christenverfolgungen seitens der Sol-Invictus-Anhänger zu stoppen, andererseits ebendiese auch nicht zu sehr zu vergrätzen). Daraus gehen so kleine Gesten wie die Verlegung des "7. Tages" (der bis dahin immer noch am jüdischen Sabbat begangen wurde) auf den "Sonn"-tag (sic!!) und so große wie die Verbannung der Frau aus allen Priester- und Priesteränlichen Ämtern hervor – alles, um die "Sonnenanbeter" milde zu stimmen und ihnen eine Tolerierung oder gar Unterstützung des neuen Staats-Christuskultes schmackhaft zu machen.

    Der Zölibat geht auf das Konzil von Nicäa zurück, wo der Spruch aus einem der Petrusbriefe (sinngemäß: jeder Prediger und somit Nachfolger Christi möge das doch halten, wie er es mit seinem Amt am besten meint, vereinbaren zu können – er, Petrus hingegen, habe sich für seine Person freiwillig für die Ehelosigkeit entschieden) zum bibelverankerten und somit durch Gott vorgegebenen Dogma mutierte.

    Quintessenz: entgegen aller Behauptungen der Amtskirche ist diese eben nicht "die Kirche Gottes" und seines Sohnes (oder was außer einem großartigen Menschen und würdigen Religionsstifter er auch immer war) Jesus Christus, sondern die Kirche der passend zur Fusion mit den Sol-Anhängern ausgewählten nachgeschriebenen und redigierten Evangelien und Pseudoevangelien. Dadurch und deswegen betrachte ich mich als Christ, und arbeite, (weil ja die Grundausagen und Folgerungen zum Leben Christi in den biblischen Evangelien durchaus richtig sind) auch ganz am Rande bei den lokalen Kirchengemeinden mit. Es ist ja der gleiche Gott (oder wie immer amn ihn nennen mag), nur die "Randerscheinungen" sind – naja, sagen wir mal fragwürdig …

    Gruß

    Thomas

    (Und hoffen wir, dass die Erkenntnis das Dogma aufweicht!)
     
  2. maiden

    maiden Lever duat us slav

    wer behauptet das?
     
  3. Kay-Uwe

    Kay-Uwe New Member

    ... das tue ich als "Lutheraner" auch nicht. :cool:

    Dieser Passus im "Vater Unser" in der katholischen Abteilung ... da schüttelt es mich auch jedesmal.
     
  4. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Achso. Na, wenn es die in anderen Bereichen auch gibt – dann ist es ja in der katholischen Kirche nicht so schlimm. Das nennt man dann wohl volksnah.
     
  5. schnitz

    schnitz Member

    Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.
    Immanuel Kant, 1784



    Traut euch:
    http://www.kirchenaustritt.de/
     
  6. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Jetzt hast Du mich aber verwirrt:

    Bin ich jetzt unmündig, wenn ich nicht austrete, oder bin ich unmündig, wenn ich mich unter Leitung eines anderen (in diesem Falle Kant und diese bunte Website) zum Austritt bewegen lassen?

    ciao, Maximilian
     
  7. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Schön, dass diese unübertreffliche Definition von Aufklärung nicht nur Christen ansprechen soll, sondern auch für Sozialisten gelten muss - auch die haben so ihre Pfahlheiligen und ihr Opium.

    Jetzt wäre es schön, über Ratzingers Wort von der "Diktatur des Relativismus" zu diskutieren - auch die gilt ja eben nicht für Katholiken, sondern für jene, die ohne Glauben sind.

    Und wer schwere Kost nicht scheut, kann sich ja mal den Artikel über die Diskussion Ratzingers mit Habermas reinziehen. Trägt zur Aufklärung nicht unerheblich bei.

    http://www.zeit.de/2004/05/Ratzinger_2fHaberm
     
  8. applestrudel

    applestrudel New Member

    Also dieser Aussage möchte ich wiedersprechen. Den zum Katholischen Glauben gehört ja wohl auch die Sünde, denn ohne Sünde keine Reue und ohne Reue keine Vergebung.
    Ohne dieses Prinzip selber erfahren zu haben, kann man wohl kaum den katholischen Glauben erfasst haben oder ihn ausleben.
    Nun, ich ginge zuweit, wenn ich behaupten würde, dass der Katholische Glauben einen Freipass zum Sündigen in sich verankert hat. Die Schwierigkeit dürfte nähmlich sein, im Fall der Sünde echte Reue zu empfinden, gerade wenn man daran glaubt, der liebe Gott sei fähig, gar das schlimmste Verbrechen zu verzeihen.

    Ich glaube beim Kondomverbot geht es in erster Linie um den Grundsatz, der Schöpfung/Befruchtung nicht im Wege zu stehen.
    Ich meine, der Coitus Interuptus ist nach wie vor ein ungelöstes Problem in der Wertevorstellung der katholischen Kirche.
    Ach ja und dann gibt es noch die sogenannt katholische Verhütung: Das Liebesspiel von Frau und Mann während der Menstruation.

    applestrudel, konfessionslos seit 1995
    (Falls mal wieder zurück, dann natürlich katholisch, the real thing)
     
  9. upwise

    upwise New Member

    hab gestern nen neuen antrag abgegeben.
    muss ich jetzt B.eten oder B.eichten?

    B.=Bibel?
     
  10. laser

    laser New Member

    Zu diesem Thema fand ich gestern eine Äußerung von Pater von Gemmingen(dutschsprachiges Programm Radio Vatikan) sehr interessant, der meinte, dass man (nach dem Verfall der Sitten und Werte, u.A. durch die westlichen, weißen Missionare und Ausbeuter) den Leuten in der dritten Welt "beibringen" sollte, die Probs ließen sich lösen, wenn man einfach mal (sinngemäß, aber genauso gemeint) 10 oder auch 20 Jahre einem Partner treu wäre: ohne Seitensprung kein AIDS, und von lebenslang war explizit nicht die Rede (zumindest nicht im Bezug auf insbesondere das südliche Afrika).

    Ob der wohl demnächst Ärger mit seinem Boss kriegt?

    Thomas
     
  11. p.i.t.

    p.i.t. Ural-Silber

    zur ganzen kondomdiskussion möchte ich auch noch meinen beitrag leisten.

    1. war es nicht die katholische kirche (J.P.II), die behauptet hat, dass kondome gegen hiv-viren nichts nützen? dass die viren viel zu klein seien und durch irgendwelche löcher im gummi durchschlüpfen könnten? und war das nicht sogar vor verhältnismässig kurzer zeit – einzwei jahre oder so?

    2. es gibt auch noch andere szenarien als "sich durch fremdgehen mit hiv anzustecken". eine bekannte von mir reist regelmässig nach afrika. vor 2 jahren hatte sie dort hohes fieber und wurde mit malariaverdacht ins krankenhaus gebracht. dort jagte man ihr mit irgendeiner nicht sterilen spritze irgendein fiebersenkendes mittel rein. nun ist sie hepatitis c infisziert. wenn sie nun gläubige katholikin wäre (ist sie aber nicht), müsste sie nun mit ihrem mann entweder nie mehr schlafen oder ihn ganz bewusst der gefahr einer ansteckung aussetzen...

    kondome sind nicht einfach irgendein spass, den sich die nichtkatholische welt ausgedacht hat. sie sind ein in der heutigen realität ein nicht mehr wegzudenkender schutz. wer diesen schutz nun einfach verbietet, kann meines erachtens heute nicht mehr ernst genommen werden.
     
  12. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Ja, gelesen. Im Westen nichts Neues. Aber die Zeit der Aufklärung ist vorbei. »Opium to the people« ist angesagt.
     
  13. upwise

    upwise New Member

    Ach ja und dann gibt es noch die sogenannt katholische Verhütung: Das Liebesspiel von Frau und Mann während der Menstruation.

    ja, echt katholisch - wieviel blut ist schon geflossen

    um dieses menschen(frauen)verachtendene

    gesabber weltweit zu verbraten!
     
  14. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Soviel zur Diktatur des Relativismus. :bart:
     
  15. hfeldkamp

    hfeldkamp Member

    ich akzeptiere die Frauenfeindlichkeit weder in der kath. Kirche noch in sonst irgendwelcher Form!!!
    Habe mich nun hoffentlich verständlich ausgedrückt. Nur wenn die Katholiken wegen dieses Themas schon an die Wand gestellt werden, dann bitte die anderen auch.
    :angry:
     
  16. Macmacfriend

    Macmacfriend Active Member

    Da kenn` ich hier jüngere, die ihren ideologischen Ballast im Kreuz haben und nicht loswerden (wollen). :cool:
     
  17. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Hier, ich!
    *hüpf*
     
  18. hfeldkamp

    hfeldkamp Member

    mein reden
    :nick: :nick: :nick:
     
  19. applestrudel

    applestrudel New Member

    Ach ja, und hier noch was zu Papst Benedikt, US-Priestern und Pädophilie in der Kirche:

    Die US-Bischofskonferenz sicherte dem neuen Papst derweil ihre "Unterstützung, Ehrlichkeit und Liebe" zu. Ratzinger habe in der Vergangenheit immer ein offenes Ohr gehabt und sei feinfühlig an die Situation der katholischen Kirche in den USA herangegangen, sagte der Präsident der Bischofskonferenz William Skylstad.

    Er bezog sich mit seinen Äusserungen offensichtlich auf den Missbrauchskandal, der die katholische Kirche in den USA in den vergangenen Jahren erschüttert hat. Eine US-Interessenvertretung junger Missbrauchsopfer katholischer Priester forderte Papst Benedikt XVI. auf, eine Politik der "Nulltoleranz" zu verfolgen.

    Auch die Bischöfe, welche die Priester gedeckt hätten, müssten bestraft werden, hiess es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung der Vorsitzenden der Vereinigung SNAP (The Survivors Network of those Abused by Priests), Mary Grant.

    Die Vereinigung warf Ratzinger vor, in der Vergangenheit eine Untersuchung des Vatikan über den mutmasslichen sexuellen Missbrauch von mindestens neun Jungen unterbunden zu haben. SNAP forderte ihn auf, diese Untersuchung wieder aufzunehmen.

    Quelle: www.swissinfo.org
    http://www.swissinfo.org/sde/swissinfo.html?siteSect=143&sid=5701192&cKey=1113953770000
     
  20. Macmacfriend

    Macmacfriend Active Member

    AHA!!! Jetzt kapier` ich auch endlich deine tolle Avatar-Tolle: alles ideologischer Überbau! ;)
     

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