1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

kurzer zwischenbericht...

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von p.i.t., 3. März 2005.

  1. Opa01

    Opa01 New Member

    Hallo zusammen,
    wenn jemand meint, sich von seiner Frau oder ihrem Mann trennen zu müssen, ist das natürlich Privatsache. Ich habe aber manchmal den Eindruck, heute geht das einfach zu schnell und keiner will sich die Mühe machen, nach den Gründen für das Auseinanderleben zu suchen und das evtl. zu ändern.
    Ich bin im nächsten Jahr 50 Jahre verheiratet (also uralt), aber bei uns gab es mit Sicherheit die gleichen Probleme wie bei Euch. Wir haben uns aber zusammengesetzt und überlegt, woran es liegt und dann mußte halt einer oder Beide mal ein wenig zurückstecken. Geht das nicht mehr?
    Nichts für ungut, ich will hier nicht den Eheberater spielen, aber ich kann es wirklich nicht verstehen.
    Opi
     
  2. RSC

    RSC ahnungslose

    Meine Schwiegermutter in Spee hat mir auch mal gesagt:
    "damals, vor vielen Jahren wollte ich auch sein Vater verlassen. Aber wohin alleine mit drei Kindern und ohne Job? So bin ich bei ihm geblieben, habe Vieles weg gesteckt und am Ende war mir auch Vieles egal".

    Ich will nicht, dass mir "egal" wird. Die Zeiten haben sich geändert. Frauen sind bewusster und selbständiger geworden. Die müssen nicht mehr "Vieles" weg stecken.
    Und nicht alle Männer kommen damit klar...
     
  3. SteSu

    SteSu New Member

    Lieber Pit,

    Du hast mein ganzes Mitgefühl!

    Meine Frau und ich sind seit 21 Jahren zusammen und wir haben drei Kinder. Seit ca. 5 Jahren geht es bei uns steil bergab. Ich verstehe gar nicht richtig warum. Wir haben alles erreicht was wir wollten: beide gute Jobs, tolle Kinder, materielle Absicherung und und und.
    Jahre lang waren wir die Vorzeigefamilie, die jeder beneidet hat. Nur irgendwie bekommen wir das mit dem Glücklichsein nicht hin. Nun, beruflich etabliert, klaffen unsere Welten immer weiter auseinander.

    Wir lassen uns z.Zt. von einem Profi helfen, eine Erfahrung die ich nur weiterempfehlen kann. Auch gerade weil der erste Gedanke daran sehr gewöhnungsbedürftig ist. Ein Außenstehender kann sehr gut Klarheit in die vielen kleinen und großen Brandherde bringen. Zudem gilt einem sein Wort und Urteil sehr viel mehr als von Freunden oder Familienmitgliedern eingebrachte Einschätzungen. Auch wenn diese identisch sind! Eine solche Beratung kann auch schnell eine Unvereinbarkeit Eurer Wünsche und Zukunftspläne zu Tage bringen. Dies ist sicher etwas, wovor man Angst hat, aber es würde ein schnelles und eindeutiges Ende bringen.

    Lass den Kopf nicht hängen und mach keine Dummheiten. Wenn Du gar nicht mehr weiter weißt, chat mit uns. Wir sind für Dich da!
    :nick:
     
  4. Opa01

    Opa01 New Member

    Es sind ja nicht nur die Frauen, die zurückstecken, früher war das mit Sicherheit mehr als heute, aber mit jemandem zusammenzuleben bringt nun mal gewisse Einschränkungen mit sich.
    Opi
     
  5. p.i.t.

    p.i.t. Ural-Silber

    tja.. soviele meinungen wie menschen.

    ja, ich hab ihr meine bereitschaft kundgetan. dass ich mir wünsche, etwas neues zu gestalten. immer wieder. aber auch, dass ich nicht nur der kinderhüter/geldgeber/etc sein will, sondern halt auch etwas von der beziehung mit ihr haben möchte. gewissermassen erwartungen, bedingungen, die ich an eine partnerschaft stelle. das empfindet sie als druck, als drängeln. man solle keine erwartungen stellen und bedingungen knüpfen an jemanden den man liebt...

    ja, ich habe auch fehler gemacht. und auch viel darüber nachgedacht. der grösste fehler war, dass ich diese unausgewogene situation (alleinernährer, zuviel verantwortung fürs kind übernommen, die eigentlich nicht meine ist, zuwenig auf meine bedürfnisse geachtet) zu lange hingenommen hab, ohne mich zu wehren. aber wenn man jemanden liebt, hofft man, dass es von selber besser wird. und dann, nach langer zeit, staut sich alles auf, und es platzt. ich hab angefangen ungeduldig zu werden (wann suchst du dir endlich ne arbeit? wann nimmst du dir endlich mal zeit für mich?) und sie dabei ganz klar in die flucht getrieben. weil ihre situation mit arbeitslosigkeit und kind sicher auch nicht einfach war/ist. aber statt ihr mit vertrauen und wohlwollen zu begegnen, hab ich angefangen zu drängeln.

    ich weiss auch nicht ob ichs viel anders hätte machen können. noch mehr geduld haben, noch mehr meine eigenen bedürfnisse zurückstellen? irgendwann vergleugne ich mich vollständig.


    ja, wir waren auch schon in der paarberatung. das hat kurzfristig auch immer geholfen, aber die grundursachen (eben diese muster, in denen wir verstrickt sind) liegen viel viel tiefer und lassen sich nicht über ein paar gespräche lösen...

    diese themen "warum lasse ich mich so lange ausnützen? warum habe ich mühe meinen bedürfnissen ausdruck zu verleihen? kenne ich die überhaupt?" oder auf der anderen seite "warum fällt es mir schwer, eine arbeit zu suchen und mein kind jemand anderem zu übergeben? warum begebe ich mich in eine existenzielle abhängigkeit?" und zusammen "warum sucht man sich einen partner/eine partnerin, der genau diese themen wiederspiegelt?" sind ja sehr sehr tief verankert, haben ihren ursprung vermutlich irgendwo in der kindheit und brauchen sehr lange, um durchschaut und aufgelöst zu werden. diese zeit muss ich mir jetzt wirklich geben, egal wies rauskommt...
     
  6. petervogel

    petervogel Active Member

    keine regeln ohne ausnahmen, aber ich kann dir aus eigener erfahrung eines sagen und habe das auch von vielen anderen männern bestätigt bekommen: wenn sich frauen trennen, dann haben sie sich innerlich oft schon viel mehr mit der sache befasst als männer und sind dadurch auch schon viel weiter. sie hat die ganze sache für sich vielleicht schon abgeschlossen und du bist jetzt an dem punkt, an dem sie vor wochen schon war.
    muss nicht so sein, kann aber.
    lass dich nicht hinhalten, sag ihr klipp und klar, dass du klare verhältnisse brauchst, denn sonst gehst du innerlich langsam zu grunde und kommst dadurch auch nicht weiter.
    die hoffnung stirbt leider immer zuletzt......
     
  7. SteSu

    SteSu New Member

    ... aber auch sehr viele Vorteile. Ich denke es gilt diese gegeneinander abzuwägen. Beide müssen (beziehungslang) Kompromisse (keine faulen) eingehen und bekommen durch die Partnerschaft Dinge die man als Singel nicht erlebt (durchaus auch nicht erleben will).

    Heute ist die Abhängigkeit (i.d.R.) der Frau vom PartnerIn sehr viel geringer als in der letzten Generation. Diese Freiheit macht allerdings auch vieles schwieriger und sie muß sich oftmals mit vielen Wunden hart erkämpft werden.
    Zudem sind die heutigen Tätigkeitsfelder beider Partner viel größer, das Spektrum viel breiter, so das man sich in dem ganzen Trubel sehr viel eher verlieren kann als noch vor 40 Jahren.
     
  8. p.i.t.

    p.i.t. Ural-Silber

    @stesu
    ich seh das ähnlich. es für mich sehr erstrebenswert, in einer partnerschaft eine gewisse ausgewogenheit zu haben. beide kümmern sich um die existenziellen anschaffungen, beide um die kinderbetreuung... so ist die abhängigheit am kleinsten, oder zumindest nicht nur einseitig. von beiden seiten müssen dadurch aber kompromisse eingegangen werden. frauen habens heute vielleicht schwerer, wenns drum geht, beruf und kind (v.a. in den ersten paar jahren, wenns klein ist) auf die reihe zu bringen. aber andersrum auch leichter, weil sie mehr selbstverwirklichungpotential haben als die generationen davor. auf der anderen seite müssen männer ihre rolle neu definieren. nur noch geld verdienen und sich zuhause aufs sofa zu schmeissen ist nicht mehr. ich find das aber spannend und bereichernd. wenn ich kinder haben will, will ich was von denen haben, nicht nur abends nach hause kommen wenn sie schon im bett sind. dafür bin ich auch bereit, auf eine steile karriere zu verzichten.

    unter dem strich ist es eine angleichung der geschlechter. was sich aber als sehr schwierig gestaltet, weil diese "gewissen" unterschiede halt doch da sind...
     
  9. petervogel

    petervogel Active Member

    ich kann dir gerne sagen, wie das nach 11 jahren mit zwei kiddies ist: du fällst in ein grosses abgrundtiefes loch und denkst, dass du da nie wieder heraus kommen wirst. du siehst keinen sinn mehr im leben und machst nur weiter, weil du zwei kinder hast, die du über alles liebst und für die du da sein musst, egal wie du dich selber fühlst und egal wie aussichtslos dir alles vorkommt.
    tja, bei mir ist es fast zwei jahre her und ich habe immer noch tage an denen es mir richtig schlecht geht und ich mir gehörig in den hintern treten muss, um etwas auf die reihe zu kriegen.
    mit kindern hat man eben die schwierige situation, dass man den ex-partner immer wieder sehen muss. am anfang ist das nicht gerade leicht, wenn noch so viele emotionen dabei sind, jetzt können wir aber wieder ganz gut miteinander kommunizieren, zwar nur auf sachlicher ebene, aber es gibt genug andere, die noch nicht mal das hinbekommen.
    well, life goes on and life is a beautiful beach, you just have to find it ;)
     
  10. Dr.Mabuse

    Dr.Mabuse Olivenölimporteur

    Sehr schön gesagt:nick:
     
  11. TOCAMAC

    TOCAMAC Alles wird gut.

    Fehler sind zumeist etwas, daß andere an einem sehen.
    Denk daran, ehe Du Dich weiter verbiegen läßt.
     
  12. SteSu

    SteSu New Member

    ... zum großen Glück! Angleichung der Geschlechter ist ein gutes Stichwort: Das darf einfach nicht zu weit gehen. Wir haben hier bei uns ein Maß an Gleichberechtigung bei dem ich manchmal nachschauen muss, wo mein Ufer ist. Das ist meines Erachtens zu viel. Es gibt Unterschiede und diese müssen auch gelebt werden. Man geht sonst unter in Gleichmacherei. Die enorme Freiheit die wir haben selbst mit das Zusammenleben erträglich machenden Regeln zu füllen, ist eine sehr schwer lösbare Aufgabe. Viele kommen damit nicht klar. Dies ist m.E. ein wesentlicher Grund der von opa01 angesprochenen Problematik unserer Generation.
     
  13. p.i.t.

    p.i.t. Ural-Silber

    nö. fehler machen alle. sie sind da und real. aber sie sind menschlich und dazu da, angeschaut und verbessert zu werden. ohne fehler (oder ohne sie anzuschauen) kommst du nicht vorwärts.

    meine meinung.
     
  14. TOCAMAC

    TOCAMAC Alles wird gut.

    Solche Fehler meine ich auch garnicht. Ich meine die, die Dein Partner vielleicht an Dir sieht und die Du Dir dann zu eigen machst.

    Ein vielleicht blödes Beispiel:

    Wenn Du am Abend ein Bier trinkst und Dein Partner Dich jedesmal merken läßt, daß er Dich für einen Säufer hält, glaubst Du´s vielleicht irgendwann.

    In etwa sowas meine ich...
     
  15. TOCAMAC

    TOCAMAC Alles wird gut.

    Nochmal zum besseren Verständnis:

    Ich unterscheide sehr genau zwischen Fehlern, die man macht und Fehlern die man angeblich hat...
     
  16. SchwarzesAuge

    SchwarzesAuge New Member

    geschrieben hat über die Unterschied zwischen Männern und Frauen was Trennungen angeht, kann ich aus meinem Umkreis sowie der eigenen Erfahrung nur bestätigen.
    Bis Männer mal kapieren was los ist, haben Frauen schon längst damit abgeschlossen. Und meist ist es so daß Frauen mehr ertragen aber wenn sie sich entscheiden einen Schlußstrich zu ziehen, ist dieser auch endgültig.

    Ich denke aber wenn man mit jemanden zusammen ist, sollte man ihn irgendwann auch richtig in sein Leben mit aufnehmen. Wenn sie das nicht tut und nicht will daß du zum Beispiel richtig für ihren Sohn da bist, dann hat sie vielleicht auch niccht die gleichen Gefühle.
    Das ist jedoch nur allgemeines blödes BlaBla denn was wirklich in einem Menschen vorgeht, weiß keiner.
     
  17. SteSu

    SteSu New Member

    Dies zu trennen ist eine echte Lebensaufgabe!
     
  18. p.i.t.

    p.i.t. Ural-Silber

    ja da hast du recht. wobei es ja immer darum geht, herauszufinden, warum einen dieser "fehler" am anderen so stört. möcht man zB – um bei deinem beispiel zu bleiben – eigentlich selber auch mal ein bier trinken gehen (ist also neid der grund – das gefühl, selber zu kurz zu kommen)? meist hat es ja mit einem selber zu tun...
     
  19. TOCAMAC

    TOCAMAC Alles wird gut.

    Hält aber die Beziehung zusammen.
     
  20. Macmacfriend

    Macmacfriend Active Member

    Ist doch alles bloß ein biochemischer Cocktail aus Testosteron, Oxytocin, Vasopressin, Dopamin, Noradrenalin und Serotonin, der einem Herz und Köpfchen zum Narren verdreht.

    Manche nennen es auch ... Liebe. :eek:

    Zur Lektüre empfohlen: „Der liebende Affe“, DER SPIEGEL, Nr. 9/2005
     

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