Arme Heide S.

Hallo,

dies ist wieder mal so ein unrühmliches Beispiel von Primitivität für die Gattung Mensch.

Tiere einer Art bekämpfen sich auch oft mit allen Mitteln um die Vorherrschaft aber sie treten sich offen gegenüber und Heckenschützen sind praktisch unbekannt.
Wenn dann noch Geld im Spiel ist, gerät der Mensch auf unterstes Niveau.
Und sowas nennt sich die Krone der Schöpfung und die Protagonisten des schändlichen Spiels als Vertreter des gemeinen Volkes halten sich nochmal für was Besseres.
Als ob wir keine anderen Probleme hätten.

Waahnsinn!

Gruß
Pahe

 

Das was hier passiert, ist ein ganz normaler parlamentarischer, demokratischer Vorgang. Von Heimtücke oder Verrat zu sprechen, ist genau so abwegig, wie die Forderung, der oder diejenige habe sich zu outen! Warten wir's doch einfach ab, wie es weiter geht.

Vielleicht wäre die Lage ja nicht so dramatisch, hätte sich Frau Simone nicht in der gewissen Talkshow so entlarvend geäußert.

 

Vielleicht hat da jemand sein persönliches Gewissen - soll`s ja hin und wieder noch geben - über die Parteiraison gestellt - schlimm?

 

Nein, nicht schlimm!

 

Na, aber dann hätte er/Sie es in den Probeabstimmungen kundtun müssen (und dann eben die Konsequenzen dafür tragen müssen!) Die Enthaltung erst im Wahlgang "zu ofenbaren" ist niederträchtig und bösartig, da sie auf die ganz persönliche Demontage, Erniedrigung und den politischen "Mord" der "Chefin" abzielt.

Unterm Strich wäre es toll wenn die Nordlichter jetzt das bekommen was sie gewählt haben (Die große Koalition, wäre von Anfang an näher am Wählerwillen gewesen). Trotzdem tut mir der Mensch Simonis leid. Eine derartige Tortur und öffentliche Zurschaustellung ist schon ein starkes Stück. (Und, bei allem Verständnis über die Freude der sich aufgtuenden Chancen, über das wahrlich grausame politische Schicksal einer Kollegin zu feixen als wär Karneval zeugt auch nicht gerade von guten Manieren seitens der CDU-Leute...)


Grüßle,
S

 

Bei einer letztlich geheimen Wahl "muss" keiner irgendwas "offenbaren", auch nicht bei einer Probeabstimmung.

Du kennst bereits das Motiv? Interessant.

 

Tut mir leid, aber da kann ich dir nicht folgen. Die Misere war absehbar und Frau Simonis hat sich in ihrer Machtbesessenheit selbst in diese Lage gebracht.

Allein die Antwort auf die Frage Beckmanns bezüglich einer großen Koalition "Und was wird dann aus mir?", ist entlarvend und mit Verlaub, egoistisch und nicht an dem Ernst der Aufgabe, ein Bundesland zu regieren, orientiert. Der oder die Abweichler/in hat sich korrekt verhalten. Nirgendwo steht es geschrieben, dass man sich in eine solchen Situation anders zu verhalten hat. Hätte er oder sie sich geoutet, wäre das ein politischer Selbstmord gewesen. Eine Zumutung, an der du doch im Ernst nicht selbst glauben kannst.

 

Da muß ich unbedingt zustimmen. Wenn ich gegen die Simonis bin, und außer neuen Hüten kam ja nicht mehr viel, dann sollte dieser Vogel gefälligst aus der Deckung kommen und sagen, die ist für mich nicht tragbar. Das könnte aber vielleicht den Listenplatz kosten und die so notwendige Altersversorgung.

Opi

 

in einer demokratie und bei einer geheimen wahl ist es nicht üblich und zwingend seine entscheidung öffentlich zu machen. in anderen regierungsformen zwangsweise schon.

 

Stimmt, zwingend ist es nicht, öffentlich muß man seine Entscheidung auch nicht machen. Alles richtig, aber HS so vor die Wand laufen zu lassen ist menschlich gesehen eine Sauerei und intern in der Partei kann man seine Meinung ja äußern, aber wie gesagt, es könnte ja den Listenplatz kosten.

Opi

 

selten hat eine person so machtversessen an Ihren pfründen geklebt. noch nie wurde dreister der polititische wille ignoriert.
noch nie wurden 4, VIER! wahlgänge in der Geschichte der bundesrepublik gefordert. noch nie erbat sich eine politische person nach dieser gewissenlosen unverschämtheit auch noch bedenkzeit. eine politikerin mit anstand oder zumindest einem rest von selbstachtung hätte spätestens nach der 2. wahlniederlage ihren rücktritt erklärt.

das heruntergewirtschaftete schleswig holstein braucht solche typen nicht. schleswig holstein braucht eine neuwahl, dann wird der wähler quittungen verteilen und für ein noch eindeutigeres wahlergebnis sorgen.

 

Die Diskussion um den ehrenhaften, nur seinem Gewissen unterworfenen Abgeordneten, der die eigene Ministerpräsidentin nicht wählt, atmet den politisch unreifen Dampf unzähliger, end- und letztlich nutzloser Studentenparlaments-Sitzungen.

Wer ein Land (oder auch Gemeinde, Landkreis etc.) regieren will, muß vor allem eins sein: arbeitsfähig. Man stelle sich mühsam vorbereitete Entschlüsse, Gesetzesvorlagen etc. vor, die dann nicht umgesetzt werden können, weil irgendein Kasper in der eigenen Fraktion glaubt, querschießen zu müssen. Da kann man das Regieren gleich sein lassen. . .

Um diese beiden Punkte - den Gewissensentscheid und die Arbeitsfähigkeit - unter einen Hut zu bringen, wurde das Instrument der Probeabstimmung erfunden.
Gewissenszweifel können so diskutiert und evtl. ausgeräumt werden, bevor man eine krachende Niederlage einfährt, die einen zum öffentlichen Gespött macht.

Jedoch in der Probeabstimmung anders zu votieren als im Parlament ist politisches Pubertieren - vornehm ausgedrückt.

Gruß,
Florian

 

Schon. Nur: Wenn ich mich auf einer Landesliste zur Landtagswahl für eine Partei aufstellen lasse, dann weiß ich im Zweifel, wer ganz vorne steht. Und wenn mir die Person nicht passt, dann stelle ich mich halt nicht auf der Liste zur Verfügung.

Oder? Daher kann man das Verhalten schon als Verrat, Verarsche, Schweinerei etc. bezeichnen.

 

Die Frage hat doch nichts damit zu tun ob nun die Simonis Machtgeil, nett oder blöd ist. Realität ist aber, das jemand in einer vorhergenden Sitzung bei einer Probeabstimmung die Freunde(?) und Partei-Kollegen, mit denen er vermutlich sehr lange Seite an Seite für ein Ziel gearbeitet und gekämpft hat hntergangen und, ja, in aller Deutlichkeit, betrogen hat!

Freilich, hat derjenige sich vor dem Gesetz "legal" verhalten. Moralisch hingegen ist das unter aller Kanone und zutiefst verwerflich. Professionell zu arbeiten und gesteckte Ziele (ob die nun so erstrebenswert sind oder nicht) zu erreichen erfordert eben zuweilen auch ein Zurückhalten von persönlichen Befindlichkeiten, alles andere ist "politisches Pubertieren" (-> Sehr treffende Formulierung).

Hinzu kommt das Ausnutzen, ja Zelebrieren der Situation. Hätte sich der Abweichler im Vorraus gemeldet, wäre der politische Schaden für die Simonis nicht kleiner gewesen, nur wäre ihr die unermessliche persönliche Schmach und Demütigung erspart geblieben. Dieses wissentlich jemanden anzutun zeugt auch nichtgerade von Barmherzigkeit...(auch wenn sie es durch ihre Eitelkeit noch so herausgefordert hat!)

 

Aber ich möchte doch so gerne in den Landtag, wegen Diäten und Altersversorgung und dann, ungeachtet dessen, daß ich ja eigentlich meinen MP unterstützen sollte, spiele ich halt Brutus. Thats life

Opi

 

40,2 zu 38, 7? Was meinst du mit "NOCH" eindeutiger?

Die Leute wollen offensichtlich die große Koalition und die sollten Sie m.E auch bekommen. Das würde dem Volkeswillen am nächsten kommen. Und nur weil bei der MinisPräs-Wahl ein korrupter (Ich habe jetzt für mich beschlossen, solange es nicht aufgedeckt wird, an eine solide Bestechungsaktion zu glauben! ) Abgeordneter mit bei sitzt, Neuwahlen auszurufen finden auch nicht wirklich adäquat.

aber auch eine interessante Frage: Was ist verwerflicher? zu bestechen, oder sich bestechen zu lassen?

 

blödsinn.
wer hat denn 4 wahlvorgänge verlangt? wer hat denn sich auch noch bedenkzeit erbeten? wer hat denn den wählerwillen missachtet? wer klebt denn machtgeil am sessel?

wohl doch nicht der "abweichler".

 

Du arbeitest auch eher alleine, oder? Schon mal was von teamfähigkeit gehört?.

Ich persönlich würde mir wünschen das die Parteien ihre ganz persönlichen Kleingeistigkeiten doch bitte intern austragen. Nach außen hin sollen sie sich doch bitte bemühen zielführend (!!!) zu arbeiten, und sich nicht wie ein Kindergarten zu benehmen!

Grüßle,

S

 

Was mich wirklich erschreckt ist, daß so viele hier dies für einen völlig normalen Vorgang halten. Für mich ist es einfach eine bodenlose Schweinerei. Solche Charakterschweine sind eigentlich nicht zu verteidigen. Jetzt lacht die CDU noch darüber, wir sprechen uns aber wieder, wenn einst ein solches Schwein in ihren Reihen sitzt.

Wie zuvor schon gepostet, hätte der/diejenige sich zuvor geoutet und seine/ihre Gewissensnöte erläutert, hätte ich keine Probleme damit. Aber dieses Outen hätte für ihn/sie Nachteile bedeutet und die wollte er/sie sich nicht antun.

Erinnert Euch der 5 SPD-Abgeordneten, die vor einiger Zeit gegen die Partei antraten. Das fand ich moralisch in Ordnung. Sie taten es öffentlich und hatten recht damit, ging es doch darum, auf zuvor im Wahlkampf Versprochenes zu bestehen und nicht Gegensätzliches zu tun. Die wurden vom Zuchtmeister der SPD gnadenlos unter Druck gesetzt. Das war ebenfalls eine Schweinerei, aber von Münte!

Und nochmal: Welcher deutsche Ministerpräsident, egal welcher Partei, hätte in dieser Situation auf seinen Job verzichtet, auch mit dem Hintergrund, daß man im Bundestag immer mehr ins Hintertreffen gerät?

 

Jetzt muss ich aber doch nochmal relativieren:

Freilich gebe ichmich nicht der Illusion hin alle Menschen (und vor allem Politiker) würden ständig edel und gut handeln.

Die Realtität sieht halt anders aus. Nur ist mir halt nicht wohl bei dem gedanken, das da irgendwo ein sog. Volksvertreter sitzt, der sich gerade als dermaßen linke und falsche Sau geoutet hat (leider ohne seinen Namen zu nennen). Noch weniger wohl ist mir, das der da jetzt auchsitzen bleibt, gutemIne zum bösen Spiel macht und nächste Woche im goldenen Blatt den Verfall der Sitten anprangert.

Von solchen Leuten möchte ich nicht vertreten werden, weder in der Regierung, noch in der Opposition!