1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

Was steht denn da im Stern ???

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von TOCAMAC, 24. Juni 2005.

  1. Borbarad

    Borbarad New Member

    Aus Spiegelonline - kein Kommentar:

    --------
    Hat der Kapitalismus das verdient? Die maßlosen Gewerkschaftsforderungen nach mehr Lohn hat er gerade noch verkraftet, mit dem Kündigungsschutz muss er leben, den Angestellten gar bezahlten Urlaub gewähren. Doch jetzt holt die Katholische Universität Eichstätt zum wohl finalen Schlag gegen das weltweit beliebteste Wirtschaftssystem aus. Sie führt den ersten Master-Studiengang für "mehr Ethik" in der Ökonomie ein: "Werteorientierte Personalführung und Organisationsentwicklung".

    Und das im Land der Ackermanns und Essers, dieser erfolgreichen Konzernkapitäne! Aber nein, es gebe angeblich "Plausibilitätsverluste für Führungspersönlichkeiten", meint der Dekan der Fakultät für Religionspädagogik, Professor Uto Meier.

    Hallo? Ethik? Wo taucht die denn in einer Unternehmensbilanz auf? Gibt's dafür überhaupt eine Kostenstelle? Firmen brauchen Profit, am besten mehr Profit, nicht mehr Ethik, dafür kann sich in Zeiten der Globalisierung keiner etwas kaufen. Und darum geht es im Kapitalismus: Kaufen und verkaufen - mit Profit, nicht mit Ethik, Herr Meier!

    Wer Firmen Ethik verordnen will, käme wahrscheinlich auch auf die Idee, Heuschreckenschwärmen das Fressen zu verbieten. Ethik ist in der Wirtschaft so nützlich wie ein Skilift in Ostfriesland. Wer schon unbedingt schlaumeiern will, worauf es bei visionärer Unternehmensführung ankommt, sollte sich um die Kunst der Symbolik kümmern. Als Dozent dringend zu empfehlen ist Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann - der mit dem Victory-Zeichen.
    --------

    B
     
  2. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Das Einzige was uns zu bleiben scheint ist bitterer Sarkasmus. Und vielleicht, daß wir nicht auch noch die MetzgerIn selbst wählen.

    Hier vermisse ich Antworten von macixus/macziege und anderen, denen das alles noch nicht weit genug geht. Die zwar selbst nicht davon partizipieren, die aber irgendein masochistischer Reflex dies aus noch verteidigen läßt.

    :frown:
     
  3. macKnall

    macKnall Halbtagsphilosoph

    Das hätte uns noch gefehlt!! Bleibt uns bloss weg!
    Die teutonischen Lohndrücker in der fleischverarbeitenden Industrie reichen uns schon jetzt.
     
  4. Andrea Fortman

    Andrea Fortman New Member

    das einzige was mich an dieser aussage stört, ist das über einen kamm scheeren von der "wirtschaft" es gibt ausnahmen (siehe trigema etc.) und der damit verbundene Hauch "astaromantik"@ zwanzigtausend

    ansonsten bin ich ganz bei dir :nicken:

    und bitte nicht die politiker, die sich dazu instrumentaliseren lassen, vergessen. die erhöhen sich ja auch die diäten/renten/etc. immer mal wieder ganz gerne und schieben sich pöstchen zu.
     
  5. maiden

    maiden Lever duat us slav

    wer hier schon länger liest, weiß daß ich diese Unterscheidung längst in anderen Freds zum gleichen Thema gemacht habe. Würth (Schrauben) gehört dazu, wie Fischer (Fischer Technik, Dübel) und der Manager von Porsche, der seinen eigenen Kollegen aus Wirtschaft und Industrie, die ständig nur fordern und verlangen und sich im Übrigen in der öffentlichen Bedürfnisanstalt Sabine Christiansen permanent an ihren eigenen weltverbesserischen neoliberalen Theorien ergötzen, kein gutes Zeugnis ausstellt. Ja, es gibt sie, die verantwortungsbewußten Unternehmer, die nicht vorrangig an Aktienkurs, eigene Gehaltsteigerung und Eigenmarktwert denken, sondern Arbeitsplätze schaffen und Menschen in Lohn und Brot bringen oder halten wollen. Sie sind allesamt selbst eher bescheiden und zurückhaltend, reden nicht nur ständig über Werte sondern leben sie. Sie treffen sich nicht zur allwöchentlichen oralen Darmentlehrung bei Frau Christiansen um neoliberale Totgeburten zu propagieren, weil sie dafür wohl keine Zeit haben und stattdessen die Geschicke ihres Unternehmens lenken.

    Ihnen ist der Arbeitsplatz eines Menschen hier noch etwas wert, weil es gleichzeitig der Mensch ist, den sie als Konsumenten brauchen, der hier sein Geld verdient und es hier auch ausgibt. Sie denken und handeln nicht kurzfristig und kurzsichtig, sondern solide und vorausschauend. Kurzfristige massive Gewinne, die den persönlichen Marktwert erhöhen und positiven Einfluß auf das eigene Gehalt haben, sind ihnen weniger wichtig als der langfristige aber stete und stabile Gewinn für das Unternehmen.

    Sie reden den Standort Deutschland nicht permanent schlecht und sorgen nicht ständig für ein Klima der Angst unter den Arbeitnehmern. Sie reden nicht ständig von Reformen und stellen unentwegt Forderungen. Sie lassen sich nicht mit millionenschweren Abfindungen die eigene Unfähigkeit versüßen, während sie in den unteren Gehaltstufen die soziale Kälte durch die Ritzen pfeifen lassen.

    Leider haben aber Großmäuler wie Hundt, Thomann, Henkel, Resthirn Brüderle oder ein Helmut Murkswort, seines Zeichens Chef des Spiegel für BILD-Leser das große Wort. Und eine Sabine Christiansen, die sich in ihrem Diskussionskarussel scheinbar sauwohl fühlt, gibt den immer gleichen Schwätzern und Phrasendreschern einen Stall zum Scheißen, statt sich endlich mal eine Runde Unternehmer im besten Sinne des Wortes einzuladen, von denen man möglicherweise und -oh Schreck- ganz andere Töne zu hören bekommen könnte. Aber die so ungewohnt anders klingende Kritik eines Herrn Wedeking an seinen Kollegen verhallt in diesen Zeiten logischerweise viel schneller als die ewig gleichen Hohlphrasen eines Herrn Henkel, einer arschkriechenden Frau Merkel oder eines Herrn Hundt.
     
  6. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Immer schön die "Schwarzen" in einen Sack und draufschlagen - irgendwas daran wird dann schon stimmen. Erspart auch Diskussionen um die Sache, wenn man Personen in den Vordergrund rückt.

    Weißt du pewe, wer so in seine alten Denkschablonen verliebt ist wie du und nicht merkt, wie er sich in die Details verheddert, den erreicht man nicht mehr - bestimmt nicht mit Argumenten. Da hilft dann auch kein Duett pewe/maiden mehr.

    Nur ein paar Anmerkungen zu alten Schablonen:

    Unsere Sozialgesetzgebung geht nach wie vor auf Bismarck zurück. Und seine brillante Idee beruhte auf Vollbeschäftigung und mehr Junge als Alte, um die Segnungen auch finanzieren zu können.

    Weder Vollbeschäftigung noch Junge können wir heute verzeichnen. Wäre es da nicht mal an der Zeit, sich ein anderes Sozialmodell auszudenken? Am besten eins, das sich auch anders als über Kredite bezahlen lässt?

    Ähnlich ist es mit der Mehrwertsteuer. Ich halte eine Erhöhung sogar für sozial, weil der, der mehr konsumiert, mehr zum Befüllen des Staatssäckels beiträgt. Und warum bei uns pornographische Produkte den halben Mehrwertsteuersatz "kosten", Kinderkleidung aber den vollen, weiß vermutlich auch nur unser Souverän und die entsprechende Lobby.

    Warum brauchen wir eigentlich über 300 Krankenkassen? Warum erhalten Sozialversicherte keine Rechnung über ärztliche Leistungen? Warum wird über Studiengebühren lamentiert, Kindergartengebühren aber locker bezahlt?

    Das waren nur ein paar Fragen zu neuen "Schablonen", die das Nachdenken und Diskutieren lohnen würden. Aber viel schöner ist's doch, altes Lagerdenken zu hegen und zu pflegen...

    Gutes Gelingen!




    P.S. Schon mal drüber nachgedacht, dass die vermeintlich "fortschrittlichen" Roten in ihrem Beharren auf Althergebrachtes und Überlebtes heutzutage "schwärzer" sind als es die Schwarzen je sein möchten? :moust:
     
  7. fischkopp

    fischkopp New Member

     
  8. laser

    laser New Member

    Falls Du mit "die anderen" auch mich meinst: ich habe mir das Wochenende bei einer Familienfeier frei genommen und meine Schwiegermutter "bekocht".

    Nun zum Thema:

    Ihr habt sicherlich nicht unrecht, wenn Ihr einem Teil des "Kapitals" unsoziale Machenschaften vorwerft. Nur vergesst Ihr eines: der größte Teil der deutschen Wirtschaft (auch was BIP und Beschäftigtenzahlen angeht) sind sog. KMUs, also kleine oder mittelständische Firmen. Die verkaufen weder Halbfertigware billig an ausländische Töchter und kaufen sie teuer zurück, noch haben sie andere Möglichkeiten "fiskaler Kreativität" mit Hilfe irgendwelcher ausländischer wasweißichs, noch haben sie eigene Rechtsabteilungen, die die Tiefen und Untiefen der deutschen (Arbeits-)Gesetzgebung ausloten können. (BTW: wenn wir in Deutschland eh die niedrigsten Steuern haben, ist es ganz besonders intellent, den größten Gewinn mit fingierten Ex- und Importen bei den ausländischen Töchtern zu machen – oder hab' ich das was falsch verstanden???)

    Das, was jetzt an Strafmaßnahmen von Rot-Grün und Euch angedacht wird, trifft genau die, die keine Schlupflöcher haben, die aber in letzter Zeit als einzige was in die richtige Richtung bewegt haben und weiter bewegen können und wollen. (Und wieviele SPD- und Grünenwähler werden wohl mit der "Bonzensteuer" beglückt? Ich denke, mehr als Ihr so glaubt!)

    Was Ihr auch vergesst, ist, dass es etliche positive Beispiele von Sanierungen durch "Heuschrecken" gibt, die sicherlich erst mal auch durch Entlassungen alte Zöpfe abscheniden mussten, die jedoch nach ein, zwei Jahren, nach ihrem Rückzug, so gut organisierte Firmen zurückgelassen haben, dass die heute mehr Mitarbeiter haben als zu den Zeiten vor dem "Heuschreckenüberfall". (Bitte also differenzieren; Amputationen können Leben retten …)

    Also, wohlgemerkt, nix gegen das Stopfen halb- und illegaler bzw. unmoralischer Steuerschlupflöcher, aber lasst die Kühe, die ihr fest angebunden habt und die die meiste Milch geben, einfach am Leben. Und wenn Ihr was ganz gutes tun wollt, erleichtert ihnen das Leben – nicht notwendigerweise über weniger Melken, aber z.B. durch weniger Bürokratie, weniger staatlich verordneten Leerlauf, mehr Gestaltungsmöglichkeiten über Flexibilisierung der Arbeitszeit (Arbeit kann selten "vorgearbeitet" werden, und "nacharbeiten" ist auch Schitt; Arbeit muss erledigt werden, wenn Aufträge da sind, und Freizeit kann genommen werden, wenn gerade Flaute herrscht; wenn Ihr nicht versteht was ich meine, schaut mal bei einem Handwerker vorbei, der wird's Euch erklären!) etc., und Beschneidung der Gewerkschafts-Funktionärsrechte zugunsten flexibler, betreiblicher Regelungen (klappt in vielen Fällen ausgezeichnet zu beiderseitigem Vorteil!). (Sofern Ihr jetzt sagt, "wir können doch da gar nix dazu beitragen": FALSCH!!! Schon indem Ihr nachdenkt und nicht einfach den beleidigten und – im sicheren Gefühl der Wahlniederlage den potentiellen Nachfolgern Steine in den Weg legenden – Nochregierern kritiklos alles nachplappert, ändert Ihr "Volkes Stimmung" im Kleinen, und wenn's noch ein paar tun, vielleicht sogar im Größern!)

    Thomas

    Gegen Ignoranz und Populismus
     
  9. Pahe

    Pahe New Member

    Keine Steuern bzw. anstatt Steuern einen Verlustnachweis die auch für Folgejahre gilt ist immer noch besser als die niedrigsten Steuern.
    Und die niedrigsten Steuern sind es, weil Rot/Grün es für die Unternehmen - auch KMUs gemacht hat, was Kohl in 16 Jahren nicht geschafft hat wohl aber eine Umsatzsteuererhöhung von 11 auf 16% und die anderen Steuern, die er erhöht hat, hießen dann plötzlich nicht mehr Steuern sondern Abgaben.

    Wenn Du richtig gelesen hast, wurde sehr wohl und sehr genau differenziert sogar mit expliziter Namensnennung sozial verantwortungsbewußter Unternehmer des Mittelstandes.

    Den Kündigungsschutz gab es übrigens schon vor Rot/Grün. Von dern einschlägigen Verbandsvertretern und anderen Dampfplauderern wird er aber erst seit die Rot/Grüne Regierung dran ist als das größte Übel verteufelt. und das noch sachlich falsch. Es ist sowas von durchsichtig und Du fällst darauf herein und anstatt es irgendwann zu merken wirfst Du denen, die Regierungshandeln grundsätzlich unabhängig und kritisch betrachten vor, indoktriniert zu sein.
    Wenn Du schon überzeugter Schwarz/Blau Anänger bist, so solltest Du auch die von denen geplante 20% Mehrwertsteuer verteidigen, die vor allem die treffen werden, die ohnehin schon das ganze Geld der Mehrwertsteuer unterwerfen. Das aber wird die Inlandsnachfrage noch mehr niederknüppeln und Steuerschwindel noch mehr Tür und Tor öffnen.

    Gerade die KMUs sind von der Rot/Grünen Regierung entlastet und von verantwortungslosen Managern der Großindustrie und Banken an den Rand des Ruins getrieben worden. Anstatt gemeinsam mit der Regierung gegen die Abzocker vorzugehen, unterwerfen sie sich mit Dir einer, für sie zerstörerischen Verbandsideologie.

    Ich habe nie behauptet, dass Rot/Grün in den Notreparaturbetrieb alles richtig gemacht hat aber selbst das wenige was Kohl gemacht hat, es war vieles falsch wie sich mittlerweile herausgestellt hat denn die Folgen merkt man jetzt erst und die jetzige Regierung muß sich damit auseinandersetzen.
    Dass jetzt Angela Merkel als Zögling von Kohl von vornherein alles richtig machen wird wie Du es vollmundig und kritiklos anklingen läßt ist nach dem Gesetz der Logik nicht zu erwarten.

    Was zu erwarten ist, ist eine beschleunigte Umverteilung von unten nach oben und stärker steigende Staatsschulden denn die Rezepte lassen gar nichts anderes zu denn wenn ich das Kündigungschutzgesetz und das Betriebsverfassungsgesetz aufhebe, muß ich erfahrungsgemäß auch damit rechnen, dass massenhaft gekündigt und noch stärker abgewandert wird und die KMUs werden sich dann wundern wenn sie nicht mal mehr als Zulieferer zum Zuge kommen und ihre Produkte mangels Masse der inländischen Konsumenten auch nicht mehr los werden.

    Verunglimpfungen Andersdenkender und Nachbeten implizierter Dogmen macht die Sache nicht richtiger.
     
  10. laser

    laser New Member

    Sorry, aber so, wie Du das geschildert hast, machen die doch ZWANGSLÄUFIG erhöhte Gewinne im Ausland, die dann nach den höheren (?) Auslandssteuersätzen versteuert werden müssen. D.h, sie bezahlen in Deutschland keine Steuern, dafür zur Strafe im Ausland höhere.

    Ich würd's gerne verstehen, aber durch reine Widerholung der Unlogik raff' ich's nicht …

    Sorry, den Beitrag gab's, während ich meinen geschrieben habe, also sozusagen Überschneidung. Und siehste, wir haben doch gemeinsame Freunde :nicken:

    Sorry, aber schau Dir die betriebliche Praxis an: Der Unternehmer muss kündigen, da keine Arbeit da ist (soll's ja geben, auch der der Boss keine Pfeife ist, siehe Bau). (BTW: Kein Unternehmer außer vielleicht irgendwelchen schwarzen Schafen mit anderen Plänen, kündigt eine Mitabeiter, wenn er ihn gewinnbringend weiterbeschäftigen könnte. Kein KMU wird einen Mitarbeiter – Ausnahme vielleicht, wenn der nur schrottet, mosert und die Arbeit aufhält – einfach mal profilaktisch raussetzen – die Neueinstellung und das Einarbeiten kosten für solche Scerze einfach viel zu viel Geld und Zeit!). Also, Arbeitgeber kündigt, und was passiert?

    Falls ein Betriebsrat da ist, wird dieser sich schon darum kümmern, dass der Kündigung widersprochen wird. Es gibt Sitzungen, Proteste, eine Klage vor dem Arbeitsgericht. Und statt dass der Arbeitgeber seinen Betrieb sanieren könnte (wenn er wollte), hängt er mit Rechtsanwalt und vor Gericht rum, bezahlt Geld, mit dem er besser seinen Laden hätte voranbringen können und Aufträge werben (ob's geklappt hätte, weiß man nicht, aber den Versuch wäre es wert gewesen), und die Kündigung ist erstmal nicht rechtswirksam.

    Falls es keinen Betriebsrat gibt, findet der Mitarbeiter schon irgendwo einen Anwalt (die Gewerkschaften helfen da gerne …), mit dem er obiges Szenario – meist etwas weniger effektiv, aber mit ähnlicher Konsequenz – durchziehen kann; kost' ja nix …

    Wie gesagt: Kein Unternehmer wird bei guter Auftragslage einen gut eingearbeiteten, fähigen Mitarbeiter freiwillig bzw. mutwillig vor die Tür setzen!

    Und zu diesem Abschnitt wie zum nächsten:

    Ich bin mit Sicherheit kein Roter, aber 1996 hatte ich gehofft, der Wechsel weg von Kohl würde was bewegen (soviel zum Thema regierungsunabhängig denkend!). Hat was bewegt, und wie! So heftig ging's noch nie nach unten, und zwar gerade zu Lasten derer, die Rot-Grün heute glaubt, mit Rezepten aus der Mottenkiste verteidigen zu müssen. (Vielleicht könnte man mich als einen gelb-blau gesprenkelten Grün-Schwarzen bezeichnen :klimper:) (Und das zum Thema Schwarz/Blau-Anhänger).

    Ja, die Mehrwertsteuererhöhung verteidige ich, sofern sie dafür eingesetzt wird, die Lohnnebenkosten zu senken (alles andere lehne ich ab!).

    Aber sag' mal, wie kann ich es verhindern, mein ganzes Geld der Mehrwertsteuer zu unterwerfen? Und glaub doch nicht, die Reichen würden weniger kaufen! Das heißt, die bezahlen (da es PROZENTUAL zwar gleich, auf deren Luxusgüter ABSOLUT jedoch entsprechend mehr ausmacht) damit auch deutlich mehr von der Zeche als der kleine Mann.

    Und erklär mir bitte, wie das bei der Mehrwertsteuer mit dem Steuerschwindel geht – ich hab' noch keinen Weg gefunden :p

    Sorry, aber ich merk' da nix von. Ich verbringe (da ich mir z.B. den Steuerberater momentan nicht leisten kann/will) immer noch 10–15% meiner Arbeitszeit an "unternehmensfremden Tätigkeiten" (nein, Forum is' Privat, das mein ich damit nicht!) und traure der 2002 verpassten Chance nach, Lothar Späth als Finanzminister zu bekommen. (Ich habe immer die Meinung vertreten, dass ich gerne 'nen Tausender oder so mehr bezahlen würde, wenn ich dafür meine Steuererklärung(en) an einem regnerischen Samstagnachmittag über die Bühne bekäme!)

    Ich möchte Dich aber auch an eines erinnern: Wer hat totkranken Großunternehmen (War das nicht Hoch-Tief, z.B.?) Milliarden in den Hals geworfen, obwohl jeder klar denkende Mensch von den Überkapazitäten am Markt wusste, und ebenso wusste, dass das Geld zu Dumpingangeboten zulasten des Baumittelstands eingesetzt wird? Also ich seh da seitens der Industrie kein kriminelles Handeln, eher seitens der Regierung (obwohl, Dummheit ist ja leider nicht mal in dieser Position strafbar …; man könnte sich höchstens "grobfahrlässige Veruntreuung" oder so was einfallen lassen :meckert:).

    Wieso redest Du von "Notreparaturbetrieb"? Ich glaube nicht, dass Du meinst, in seiner zweiten Amtszeit hätte Schröder eingesehen, dass er die Fehler der ersten mit "Notreparaturen" beheben müsste (und wenn er's doch eingesehen hätte, warum hat er's dann nicht wenigstens probiert?)

    Ja, Du hast recht, das Wenige, was Kohl gemacht hat (ich greif' hier mal das "Wenigste" heraus, die Wiedervereinigung) war falsch: Ohne Neufünfland ginge es uns im Westen heute wesentlich weniger schlecht. (Möchtest Du ernsthaft heute dies als Fehler bezeichnen? Falsch war die Einschätzung, im Osten könnte man eine Aufbruchsstimmung wie nach dem Krieg im Westen entfachen – dafür gings dem Osten denn doch zu gut. Was sich jetzt auch nicht gegen die Ostdeutschen richtet, denn im Westen müsste man, um die Probleme gelöst zu bekommen, eben auch mal wieder die Ärmel hochkrempeln, aber noch geht's uns nicht schlecht genug, um das tatsächlich umzusetzen. Noch glauben wir, durch Jammern und Träumen wäre der Ungerechtigkeit der Welt und der Unverschämtheit der anderen, an unserem Wohlstand teilhaben zu wollen, zu begegnen.)

    Ach, und außerdem Glückwunsch, dass Du Frau Merkel so gut kennst! Bist Du so nahe an ihr dran? Ich jedenfalls würde mir heute nicht anmaßen, ihre potentielle Tätigkeit als Kanzlerin zu bewerten.

    Woher willst Du das wissen? Hast Du die nächsten 4 Jahre schon erlebt? Bist Du Hellseher? (Dann könntest Du mir vielleicht mal Dein Medium ausborgen; meins hat mir noch nicht verraten, was kommt!)

    Ich halte mich da an Lichtenberg (wenn ich mich nicht täusche – wer Zeit und Lust hat, kann ja mal gockeln): "Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber um besser zu werden, muss es auf jeden Fall anders werden."

    Rot/Grün hat uns in die Leitplanken manövriert. Und ich befürchte, dass Roter/Grüner uns durch die Leitplanken durch über den Brückenrand setzt. Viele Versuche, es besser zu machen, haben wir nicht mehr. Also sollten wir versuchen, aus der Sackgasse rauszukommen – und das geht nur mit einem Richtungswechsel

    Unterschreib!!!! Aber bitte, halte Dich auch selbst dran!!!

    Gruß

    Thomas
     
  11. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Du versuchst immer, mich in eine Verteidigungsposition zu Rot/Grün zu drängen. Lies mal das Posting von mir von weiter vorne. Da schrieb ich: Regierung und Opposition in einen Sack und draufhauen. Ich habe Rot/Grün gewählt, schon zig mal. Und mit zunehmend mehr Bauchschmerzen. Langsam reicht es mir, die zu wählen, weil ich als einziges Argument „das kleinere Übel“ habe. Und wahrscheinlich wird es wieder dazu kommen, einfach um die nicht zu verhindernde Merkel zu verhindern.

    Und macixus, schreib’ nichts von Denkschablonen, bitte nicht Du! Du bist ja nun wahrlich nicht der über den politischen Gewässern schwebende Freigeist, sondern stramm konservativ, was aus allen Postings die politisch sind, hervorgeht. Auch die kleinen Bemerkungen mit den Arbeitslosen und dem Fischen und Jagen, verrät mir einiges über Dein Denken.

    Das Umdenken bezüglich der Rente (die Bismarck sicher nicht in einem Moment sozialer Gefühlsduselei einfiel), hätte doch viel früher einsetzen können. Warner gab es stets genug. Aber unter Kohl passierte wenig (Blüm: Die Renten sind sischer) und die SPD sattelte noch was drauf, bzw. nahm was zurück, um sich der Braut attraktiver zu machen.

    Das größte Problem beim Umbau des Staates ist die Gerechtigkeit. Der/diejenige wird erfolgreich sein, der/die deutlich macht, daß alle, wirklich alle, gemäß ihrer finanziellen Kraft Anteil daran nehmen müssten und dies dann auch umsetzt. Ich bestreite doch gar nicht die Notwendigkeit eines Umbaus. Wenn man aber denen die viel haben immer wieder Möglichkeiten einräumt, sich ihrer Pflicht zu entziehen, dann klappt das nicht, weil man nicht genügend Zeit dafür hat, wegen schneller Abwahl. Zuerst in den Landesparlamenten, dann im Bundestag. Würde man es nicht aus zahlreichen Beispielen kennen, schlüge man eine große Koalition vor, die dies bewerkstelligen könnte, gar Gesetze mit 2/3 Mehrheit ändern könnte. Nach vollbrachter Tat könnten beide großen Parteien demütig dem Wähler die Backe zum Streich hinhalten. Das klappt nun mal leider nicht, es drohen eher bleierne Aussitzzeiten.

    Glaubst Du ernsthaft, daß durch Erleichterungen bei den Kündigungen mehr Arbeitsplätze entstehen als wegfallen? Ich glaube es nicht. Einige Dinge die Du aufgreifst (z.B. 300 Krankenkassen, unterschiedliche MwSt.) hätten längst erledigt sein können. Kohl hatte 16 Jahre Zeit, es ist nicht viel passiert. Ich hatte vor einiger Zeit mal vollmundige Zitate von Politikern aus den letzten 40 Jahren gelesen, was den Abbau der Bürokratie angeht. Alle waren irgendwann an der Regierung, keiner hat es getan. Die Großmäuligkeit einer jeden Opposition wandelt sich in der Regierung sehr rasch. Wir werden es bei der Merkel erleben. Oder glaubst Du, daß sie z.B. die stets von ihr bekrittelte Ökosteuer rückgängig macht?

    Und wir erleben es ja jetzt schon, daß eine Regierung, die bald keine mehr ist, plötzlich Forderungen stellt, die sie nicht stellen würde, wäre sie sich des Sieges gewiß.

    Wenn für das Wahlvolk feststünde, welche endgültigen Abstriche man noch erdulden muß, also der Talboden sichtbar würde und es nicht plötzlich noch weiter abwärts geht, wäre diesem das sicher recht. Man kann nicht unendlich auf dieser Klaviatur spielen und dann noch so tun, als sei bisher ja noch gar nichts geschehen.
     
  12. Borbarad

    Borbarad New Member

    Macixus, irgendwie glaube ich has du PW nicht verstanden oder wolltest nicht:
    Es geht hier vielmehr darum was die CDU machen wird:

    1) Kündigungsschutzt ->Weg damit. Aber jede Lockerung hat bisher keine! Arbeitsplätze gebracht. Egal
    2) Kopfpauschele - sowas von Ungerechtes und auf dem Kleinen Mann abgewälztes habe ich noch nie von der CDU gesehen
    3) 18% MwSt. ...
    4) Atomenergie - nix wie her damit...
    5) Beckstein. Schilly ist mittlerweile unerträglich, aber gegen den ein Lämmchen.
    6) "Weg" von der Förderung alternativer Energien
    usw..

    So und nun gehen wir mal von dem was deine Merkel so will:

    MWSt Erhöhung soll Nebenkosten reduzieren. Stimmt! Aber nur für die Firmen, beim Netto wirds nich auffallen: Die Firmen werden das lieber unter Profit verbuchen und den Lohnkürzen, als dem Arbeiter was davon abzugeben. Also wirds in etwa so laufen dass vom 1000,-NettoLohn 2% MwSt. weg kommen. Sind wir bei ca. 20,- weniger, Damit kann man aber die teurungrate bei täglichen Leben auf nochmal 3% erhöhen so sind wir bei 5% =50,-mindestens im Momant was der Famileinvater weniger haben wird. Im Jahr sinds 600,- , ein Urlaub oder Reperatur. Und nun noch die Kopfpauschale.... Wohl bekomms. Ach Ja und noch die Erhöte Selbsversorgung bei der Rente, Privatversicherungen usw. Arme 1000,- Netto.


    Ich kann ja verstehen was du von deiner Merkel dir erhoffst, aber die Firmen werden nicht mitziehen und das wird der Merkel genauso den Kopf kosten wie dem Schröder.

    B
     
  13. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Borbarad, du scheinst über bessere Informationsquellen zu verfügen als alle anderen oder jeden Pups, der von einem Hinterbänkler an die Luft gesetzt wird, für bare Münze zu nehmen.

    Ich warte mal ab, was im Wahlprogramm der CDU tatsächlich stehen wird. Klar - da wird auch viel mit Papier geraschelt, aber hofffentlich nicht ganz so umtriebig wie bei der anderen großen Volkspartei (die mit den 24%...).

    Klar ist auch, dass Deutschland ab September 2005 den Bach runtergeht. Aber das passiert Apple auch immer, insofern sehe ich das verhältnismässig gelassen.

    :moust:
     
  14. Borbarad

    Borbarad New Member

    Hmm.... da bin ich bei den Kochs, Steuber, Becksteins und Co ab er sowas von gespannt obs doch so anders sein wird. Kann ich mir beim Besten Willen nicht vorstellen.

    Trotzdem ist dein Vertrauen in die Firmen und den Kapitalismus sowas von unerschüttlerich, das einem davon ganz komisch wird.

    Wartens wirs aber, bis die Katze aussem Sack ist.

    :boese:

    B
     
  15. fischkopp

    fischkopp New Member

    könnte jemand mal ein Fazit ziehen das kann sich doch kein Mensch alles durch lesen?
     
  16. laser

    laser New Member

    Doch, durch lesen wird man schlau (oder hab ich einfach die rächtschraibdevorm falsch verstanden? :p )

    Nix fir oguat

    Thomas
     
  17. fischkopp

    fischkopp New Member

    Du "laser" hast gut reden
     
  18. Andrea Fortman

    Andrea Fortman New Member

    wow, das haben die ehrlich getan? da muß man ja bescheuert sein. :eek:

    ne, jetzt im ernst. wenn sie am ruder sind und sehen das dinge "die sie selbst gar nicht geschaffen haben" mist sind, dann können sie diese doch ändern, wenn sie am ruder sind; aber so verstehe ich dich, das sie das aus welchen gründen auch immer nicht getan haben, sondern noch mehr möglichkeiten zur "ausnutzung" geschaffen haben. :confused:

    also ich will ja jetzt nicht böse sein. aber das klingt mir nicht so als ob dagegen wirklich konsequent angekämpft wurde.

    ich denke übrigens das keine regierung strunzdumm ist und sich von "bösen Mächten" ausnutzen lässt bzw. opfer ist, also zumindestens hoffe ich es :nicken:
     
  19. Pahe

    Pahe New Member

    Nun, als Opfer stehen Regierungen sicher nicht da aber die Regegierung hat einen entscheidenden Nachteil wenn die Kassenlage bescheiden ist. Die Steuerungsmöglichkeit ist gering und die Lobby in den letzten Jahren erzeugt schon mächtig Druck. In dieser Situation ist eine Regierung fast beliebig erpressbar zumal sie selbst keine Arbeitsplätze schaffen und auch selbst nicht als Produzent auftreten kann.
    Gerade deshalb ist es so, dass die Opposition selbst mit ihrer Bundesratsmehrheit keine Bäume ausreißen kann, auch wenn sie die Regierung übernehmen sollte. Nachdem aber die Klientel der jetzigen Opposition ganz sicher nicht aus Arbeiterkreisen oder der Gruppe der Kleinunternehmer kommt, werden auch die die größten Frösche zu schlucken bekommen und die werden nicht gebraten sein.
    Wenn also ein Fabrikarbeiter z.B. FDP wählt, so muß er ein ausgesprochener Masochist sein. Bei den Konservativen sind weigstens ein paar dabei, die sich ernsthaft ein paar soziale Anwandlungen leisten. In der Summe aber wird es eine beschleunigte Verteilung von unten und der Mitte nach ganz oben geben. Wer das wirklich will mag Angela und Guido Argumentationshilfe und Unterstützung leisten. - Ich nicht.
     
  20. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Deitschland kapuut. Merkel böse.

    :augenring
     

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