1. Liebe Forumsgemeinde,

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Wir haben einen Präsidenten, der den Namen verdient.

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Macziege, 15. März 2005.

  1. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Satz 1: dümmlich und deiner nicht würdig, ausserdem teilweise widersprüchlich zu Satz 2.

    Satz 2: umstritten ist immer gut - und je mehr jaulen, desto besser. "Wertfrei" ist sie mit Sicherheit nicht. Was du meinst, ist, dass er nicht über die Macht verfügt, seinen Worten auch Taten folgen zu lassen. Das ist aber das verfassungsmässige Schicksal eines jeden Bundespräsidenten.
     
  2. Scheff

    Scheff New Member

    Dann lies dir mal die Antrittsrede von Roman Herzog
    von 1994 durch. Da steht ungefähre das gleiche drin.
     
  3. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    ...sagte der Metro-Käufer von Asienkaffeebechern im 10er-Pack und Arbeitsplatzvernichter unserer Bayerwaldporzellanmanufaktur...:party:
     
  4. rollercoaster

    rollercoaster New Member

    Und zum Schluss nochmal Köhler:

    "In Deutschland gilt es zuweilen als moralisch verdächtig, Gewinn zu machen. Das ist falsch. Wer als ordentlicher Unternehmer Gewinne erzielt, der hat andere von seiner Leistung überzeugt und ihnen geholfen. Und nur wer Gewinne erwirtschaftet, kann den Fortbestand seines Unternehmens durch Investitionen sichern, seine Mitarbeiter weiterbeschäftigen und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen."


    Köhler's Rede war kaum verhallt, da verkündete Ricke, daß er jedes Jahr 5% der Personalstärke der Telekom auf die Straße setzen will.

    Herr Köhler, das Panzerglas ihrer Limousine behindert den klaren Blick auf die Probleme in der Republik.
     
  5. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Was, Macixus, glaubst Du, wird die Folge dieser Rede sein, außer einem kurzen Rauschen des Blätterwaldes?

    Die, die da saßen und Köhler Beifall zollten, werden nur die Teile der Rede wahgenommen haben, die ihnen einen höheren Profit versprechen. Sie werden die Appelle, Arbeitsplätze zu erhalten oder gar zu schaffen, schon dort überhört haben.
    Die Arbeitnehmer und Gewerkschaften sind schon seit vielen Jahren in Vorleistung getreten, die andere Seite hat sich nicht bewegt sondern immer nur gesagt, daß da nicht ausreicht. Ich weiß nicht mehr woher ich den Satz habe „Wie arm wollt ihr uns denn noch?“ Aber wir werden uns ihm stetig nähern.

    Und immer daran denken, auch den Rentnern geht’s stärker an die Geldbörse.
     
  6. pewe2000

    pewe2000 New Member

    http://www.ritzenhoff-breker.de/unternehmen/portrait.php

    Typischer Asiate und es war ein 4er-Pack. Aber sonst stimmt alles, wie von Dir nicht anders erwartet!

    :party:
     
  7. Pahe

    Pahe New Member

    Hallo,

    @macixus
    zitat:

    Und zum Schluss nochmal Köhler:

    "In Deutschland gilt es zuweilen als moralisch verdächtig, Gewinn zu machen. Das ist falsch. Wer als ordentlicher Unternehmer Gewinne erzielt, der hat andere von seiner Leistung überzeugt und ihnen geholfen. Und nur wer Gewinne erwirtschaftet, kann den Fortbestand seines Unternehmens durch Investitionen sichern, seine Mitarbeiter weiterbeschäftigen und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen."

    - Das ist leider nur die halbe Wahrheit.
    Entscheidend ist wie die Gewinne gemacht werden und auf wessen Kosten. Wer Gewinne macht, mit diesen ins Ausland verschwindet, sich hier noch mal schnell steuerwirksam arm rechnet und Arbeitspätze massenhaft abbaut, der hat hier niemanden geholfen außer sich selbst, keine Investition gesichert keine Arbeitsplätze geschaffen und auch den Fortbestand des Unternehmens hier nicht gesichert.

    Genau für diese Differenzierung war er zu feige.

    Ich habe nichts gegen Gewinne und auch hohe Managergehälter wenn genau jene auch für die Verluste, Pleiten und ihre arbeitsplatzvernichtenden sowie umweltschädigenden Fehlentscheidungen geradestehen müßten. Genau das aber wurde vom Bundespräsidenten nicht angesprochen bzw. gefordert.

    Die Erblast ist eben deshalb so groß, weil Gewinne individualisiert und außer Landes gebracht werden und Verluste sozialisiert und zu allem Überfluß auch noch welche importiert werden.
    Für die Erblast sind weder die 'hohen' Löhne noch die Kosten für das Sozialsystem ursächlich und die Anwartschaften sind schon jetzt bestenfalls niedrigst- bis negativ verzinste Anlagen, die die Arbeitnehmer lange vorher eingezahlt haben.
    Von den bis jetzt von der öffentlichen Hand und den Bürgern aufgebrachten Beiträgen sind bestenfalls zu 20% bleibende Werte geschaffen worden. Weitere 20% gingen zur Hälfte in unsinnigen Konsum und der Rest ist in dunklen Kanälen verschwunden und wird auch weiter verschwinden wenn dem nicht Einhalt geboten wird.
    Auch das hat der Bundespräsident 'vergessen' zu erwähnen.

    Moral hin oder her. - Wem sie nützt der fordert sie billig.
    Aber eine Gesellschaft braucht Regeln die auch von allen eingehalten werden müssen oder deren Verstoß für all Jene die es tun empfindliche Konsequenzen nach sich zieht. Da bot und bietet der Bundespräsident bestenfalls ein paar Gemeinplätze.

    Gruß
    Pahe
     
  8. SC50

    SC50 New Member

    Ach, das ist doch Blödsinn und das weißt du genau sogut wie ich.
    Köhler hat nichts anderes gesagt als das was schon seit Ewigkeiten bekannt ist.
    - Deutschland braucht Reformen
    - Deutschland braucht eine Steuerreform
    - Deutschland braucht mehr Umternehmer
    - Deutschland braucht einen schlankeren Staat
    - in die Bildung muß investiert werden
    - Leistung muß sich lohnen
    - usw usf

    ich kann es langsam nicht mehr hören
    Die selbe Rede hätte Köhler auch zur Zeit von Helmut Schmidt halten können. (und Roman Herzog hat schon eine inhaltlich fast identische Rede gehalten)
    Dieses sich ergehen in hochwichtigen Phrasen kotzt mich nunmal an.

    Wer jault denn? Die Regierung freut sich weil er die "Agenda 2010" gelobt hat, die Opposition freut sich weil er weitergehend Reformen angemahnt hat. Die Arbeitgeber-Verbände freuen sich weil er mehr Freiheiten für Unternehmer gefordert hat, die Arbeitnehmer können sich am sozialen Gewissen laben.
    Die obligatorische Forderung nach Patriotismus durfte natürlich auch nicht fehlen.
    Alle sind glücklich und zufrieden und können nun genauso weiter machen wie schon immer.
    Alles in allem, viel heiße Luft.
     
  9. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Vergessen sollte man bei der Bewertung der Schulden nicht die immensen Kosten der deutschen Einheit. Das soll jetzt keine Kritik sein, sondern eine nüchterne Bestandsaufnahme.

    Ein Fehler der Politik, daß man, was die Schulden anging, aufgrund dieser finanziellen Belastungen keine Sonderstellung gegenüber den anderen europäischen Ländern erreichte oder überhaupt forderte. Die Einheit war eben nicht aus der Portokasse zu bezahlen, wie Helmut Kohl damals wohl dachte.
     
  10. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Und warum dann dein Fön in diesem Fred?
     
  11. Borbarad

    Borbarad New Member

    Ohje....

    .....wen interessiert das Geblubber vom Presidenten? Jetzt hören sie alle hin, aber keiner wird sich dran halten, nicht die Kapitalisten, nicht die Schwarzen, nichtdie Sozies und der gemeine Bürger darf letzendlich wieder in die Röhre schaun. Zudem war es Innhaltlich auch nur ne Niete.


    B

    Ps: Zeit auszusteigen :party:
     
  12. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Wenn du auch der Meinung bist, das er alles was richtig und wichtig ist angesprochen hat, über was hätte der Herr Präsident sonst plaudern sollen? Diese Dinge zu sagen und zu versuchen alle Seiten unter einen Hut zu bringen ist nun mal seine Aufgabe. Um über den neusten Artikel in der Welt zu resümieren hätte er nicht Präsident werden müssen.
     
  13. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Also m.E. muss man nicht mal Wirtschaftsfachman sein um zu erkennen das jeder zweite Telekom-Angestellte schlichtweg überflüssig ist! (anwesende natürlich ausgenommen!)

    Wer einmal in die Mühlen der Telekom-Hotline-Kommunikation geraten ist, der weiß wie sich Inkompetenz und Arbeitsverweigerung definiert. DAS kann sich kein Unternehmen auf Dauer leisten. So wie ich die Telekom kenne werden aber vermutlich ein paar Service-Techniker rausgesetzt und im gegenzug einige billigere Call-Center-Aushilfen eingestellt ;-((
     
  14. MacDragon

    MacDragon New Member

    Köhler...find ich gut!

    Rau war Mist, der wahr ja so unscheinbar dem hat keiner zugehört. Köhler macht das besser.
    Und wer das Kunststück fertig bringt, Deutschlands Probleme in einer 30 min Rede einzuarbeiten, denn wähle ich sofort.
    Ziel ist, Druck auf alle politischen Entscheider auszüben, endlich voranzukommen. Das finde ich gut.

    Krass war Sommer vom DGB: Die ganzen betriebliche Mitbestimmung usw fehle völlig in K.s Rede. Tja aber die Lohnzurückhaltung der Gewerkschaften hat der doch gelobt.
    UNd für mich der entscheidende Satz (ungefähr): Staatliche soziale Systeme sind nicht dazu da, den einmal erreichten Lebensstandard zu sichern.

    Köhler hat ebenso die Unternehmer für ihre mangelde Investitionsbereitschaft gerügt. Kritik ging also wie hier einige ja bemerkten an alle.

    Ich sage aber es wird trotzdem nix.
     
  15. Pahe

    Pahe New Member

    Hallo,

    @MacDragon,

    So wie Köhler die Unternehmer gerügt hat, ist das wie flüstern bei Windstärke 12.
    Die Unternehmer, die hier gemeint waren juckt diese Kritik nun gar nicht sondern die Kritik hat nur den Zweck noch rücksichtsloser vorzugehen. Nach dem Motto: "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's völlig ungeniert". "Lebt" ist in diesem Zusammenhang wahlweise durch "rafft", "betrügt" und ähnliche Begriffe zu ersetzen.
    Solange keine scharfen Gesetze wie z.B. Hartz IV für Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger auch für Unternehmer gelten, kann man davon ausgehen dass 2010 die Arbeitslosigkeit 50% beträgt und das Gemeinwesen völlig pleite ist.
    Wie man im globalen Manchesterkapitalismus mit Verfehlungen von Managern umgeht zeigen gerade die extrem wirtschaftsliberalen U.S.A. Hier hat ein untreuer Manager mit 85 Jahren Gefängnis zu rechnen. In Deutschland bekäme er eine Geldstrafe von ein paar tausend Euro und von den Medien für die Verwertung seiner Geschichte 20 Millionen und wenn dann Gras darüber gewachsen ist, das Bundesverdienstkreuz für das erlittene Unbill.

    Wenn in Deutschland ein Sozialhilfeempfänger für 6 mal festgestelltes Schwarzfahren für 2 1/2 Jahre ins Gefängnis muss und zusätzlich 3000 Euro Strafe durch monatlich 20%iger Kürzung der Sozialhilfe erhält und demgegenüber der kriminelle Ex-Bundeskanzler für Vergehen wo es um Millionen ging ohne persönliche Strafe (ist nicht vorbestraft!) davon kommt und die unangemessen niedrige Geldbuße von freundlichen Spendern zahlen läßt, so darf an den Begriff "sozialer Rechtsstaat" für Deutschland doch nicht mehr allen Ernstes gesprochen werden.

    Gruß
    Pahe
     
  16. lwc

    lwc New Member

    Lass uns bitte NICHT über Rechtsstaat diskutieren!!!
     
  17. Opa01

    Opa01 New Member

    Glaubt Ihr denn im Ernst, in absehbarer Zeit wird sich etwas ändern?
    Wenn ich heute Morgen in der Zeitung lese, daß die Telecom pro Jahr 5% Stellen abbauen will, aber einen Rekordgewinn erwartet, und das ist ja nur eine Firma, wenn auch eine große, dann nutzen mir, wenn ich arbeitslos bin, keine wunderschönen und markigen präsidialen Reden.
    Opi
     
  18. Opa01

    Opa01 New Member

    Gedacht haben mag er das ja, aber gesagt hat er etwas anderes. Wenn jährlich insgesamt ca. 100 Mrd € in die "Ostprovinzen" fließen und dort teilweise zum Sanieren der öffentlichen Haushalte verwendet werden und Renten an die ehemaligen DDR-Bürger (die ich ihnen gönne), aus den westdeutschen Rentenversicherungen gezahlt werden, statt aus den dort erwirtschafteten Steuern, dann stimmt doch das ganze System nicht. Mit dem weiteren Ausbau der europäischen Parlamente wird es mit Sicherheit icht einfacher, sondern für uns alle noch teurer. Opi
     
  19. MacDragon

    MacDragon New Member

    @Pahe

    ich verstehe und teile diesen Einwand. Doch was Köhler meiner Meinung nach bemängelt ist die mangelnde Freiheit in der Wirtschaft. Also Überbordende Bürokratie und Steuerregelungen. Schärfere Gesetze für Arbeitgeber wie Du forderst, ist gerade eine solche Verschärfung der Bürokratie und Verwaltung, die dann Business verhindert. Wieviele Gesetze wurden zum Schutze der Schwachen gemacht und sind dann ins Gegenteil verkehrt worden (wie wärs mit der betrieblichen Mitbestimmmung, also ab wieviel Mitarbeitern ein Unternehmen einen Betriebsrat haben muss)? Ausbildungsplatzabgabe ist ein weiteres Beispiel. All das erhöht die Verwaltung der Wirtschaft durch den Staat und die Anreize für Unternehmer, Schwachstellen im Gesetzeswerk auszuloten.
    Betrug ist schon jetzt strafbar aber in Deutschland in vielen Fällen schon fast legal durch diese Masse an Gesetzen (Steuern etwa)

    Es muss alles ein bisschen freier werden, damit Chancen auf Arbeit entstehen, so Köhler. Klar, Ausbeutung kann damit nicht gemeint sein. Deutschland ist nach wie vor ein Sozialstaat und sollte es auch bleiben. Die Grundlagen dafür werden aber wesentlich informeller bestehen müssen um flexibler zu werden. Es existeiren bereits Gesetze gegen Betrug usw. Die bestehende Rechtssprechung ist Sache der Richter, nicht der Politiker. Schily hat eh nen Knall aber das ist hier nicht Thema
     
  20. zwanzigtausend

    zwanzigtausend Hell froze over

    Eigentlich irre. Der Präsident hält die "seit langem erwartete Brandrede" und alle überschlagen sich. Teilweise fast hysterisch, egal, in welche Richtung.

    Das geht jetzt noch drei Tage so weiter, dann wird man feststellen, dass Hotte Köhler als Präsident im Grunde qua Amt nichts machen darf - und dann geht es zurück zum politischen Arbeitsalltag. Ohne ein vom Präsidenten geschaffenes Wunder.

    Erinnert mich an Jesus. Oder an den hier: http://bilder.bild.t-online.de/BTO/..._koehler/header__superhorst,property=Bild.jpg
     

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