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Dem Sozialdarwinismus das Wort reden!

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Convenant, 7. Mai 2005.

  1. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Nein. Jedenfalls was mich betrifft. Deswegen frage ich ja. Aber wenn du ein Beispiel dafür hast, nehme ich das selbstverständlich auch.
     
  2. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Betrachten wir zunächst unseren Wunsch nach einen schnellen Auto um Spaß zu haben. Ich meine, dass sich dieses bei vielen Menschen ihr Bedürfnis nach Bewegung solcherart ausdrückt. So manches mal ist es aber auch sein Status, den ich darüber zum Ausdruck bringen möchte und hiervon– so bin ich überzeugt – kann man sich gänzlich emanzipieren. Aber ich meine, dass du schon weißt, was ich sagen will. Ich hoffe doch sehr, dass ich nicht alles vom Abstrakten auf das Konkrete herunterbrechen muss.
     
  3. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Ich will dich jetzt nicht ärgern - aber dein hier genanntes Beispiel hinkt nicht nur, sondern ist (m.E.) gänzlich ohne Füße.

    Die Verbindung zwischen Ein Miteinander in welchem die Bedürfnisse nicht künstlich erzeugt, sondern als Reflektion des eigenen Lebens auftreten und dem Bedürfnis nach einem schnellen Auto (das ich z.B. nicht habe) leuchtet mir selbst im Entferntesten nicht ein.
     
  4. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Macht mir jetzt aber nichts, weil ich Bier trinken geh’. Als Ausdruck aufortroierter Bedürfnisse. Prost.
     
  5. maiden

    maiden Lever duat us slav

    meine Güte. Im Totfragen kann man auch seine Argumentationslosigkeit verstecken. Ich versteh auch immer noch nicht, was an Convenants Beispiel nicht einleuchtend sein soll. Vielleicht mal die Augen aufmachen im Leben und nicht immer nach drei Zeilen schon die Scheuklappen bemühen.

    Die Schöpfer solcher Sätze:

    „Es wird sich in Zukunft darum handeln, die Mehrheit der Population an konsumverträglichen Denk- und Wahrnehmungskategorien zu orientieren.“

    scheinen es jedenfalls verstanden zu haben. Aber auch kein Wunder, ist es doch ihr Profit.
     
  6. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    War das jetzt das von dir erbetene Beispiel für Convenants Wunsch nach Ein Miteinander in welchem die Bedürfnisse nicht künstlich erzeugt, sondern als Reflektion des eigenen Lebens auftreten oder wolltest du nur deine Tastatur mal wieder klappern hören?
     
  7. turik

    turik New Member

    Also, mal was chaotisch Konkretes:

    Es gibt materiell Fixierte, Geldgeile, Unersättliche.
    Die sind nie zufrieden, und wenn sie noch soviel Geld hätten, und sie sind es erst recht nicht, wenn andere mehr oder sogar viel mehr haben.
    Die fallen bei Liebesentzug in ein tiefes Loch, weil sich neue Zuneigung erstens nicht kaufen lässt und zweitens, weil sie ahnen, dass das zutrifft. Politisch sind die nur interessiert, wenn es sich damit Kohle machen lässt.
    Also für das Fortkommen der Menschheit kaum von grosser Bedeutung.

    Es gibt die von klein auf gut Konditionierten, Angepassten und Fleissigen. Sie streben nach einer "sicheren" Stelle, sind treu und pflichtbewusst und glücklich, wenn sie die Raten des Mittelklassewagens abbezahlt haben. Die schauen gerne auf das, was sie erreicht haben, fühlen sich frei und sind zufrieden, wenn man sie in Ruhe lässt. Politisch engagieren die sich nicht, weil sie momentan an der Beschaffung eines neuen Plasmafernsehgerätes herumstudieren.
    Sie spielen in der Dorfmusik, gründen keine eigene Firma, sind in der Männerrriege beim Turnen und träumen vom schönen Pensionistenleben.

    Es gibt die "Gewerbler". Die krampfen 70 Stunden in der Woche (hat auch solche hier im Forum) und erreichen (erreichten) mittleren Wohlstand, sind aber mangels Freizeit – oder weil sie schlicht zu erschöpft sind – für einen Beitrag am Fortkommen der Menschheit nicht zu haben. Der zunehmende Preisdruck und die Anspruchshaltung der pünktlich auf den Feierabend pochenden Miitarbeiter, sowie die Tatsache, dass sie zu jener Gruppe gehören, die steuerlich anteilmässig am meisten abzuliefern haben, führt zu demprimierenden Zukunftsperspektiven. Die Erkenntnis, dass totaler Einsatz im Beruf das Wohlergehen des eigenen Umfelds keineswegs sichert, kann zu schweren Sinnkrisen führen.
    Diskussionen über das Fortkommen der Menschheit lösen hier müdes Lächeln aus.

    Es gibt die Beamten mit dem festen Einkommen und der gesicherten Altersvorsorge. Die Steuern, die diese abliefern, wurden aus Steuergeldern erwirtschaftet. Die können es sich leisten, Gutmenschen zu sein und die politische Umwelt ist für die in Ordnung oder zumindest nicht hoffnungslos.

    Es gibt die Kritischen, Depressiven und Ausgekuppelten. Die stochern in finsteren Ecken der eigenen und der Psyche der Zeitgenossen und können wunderbar schön formulierte Aussagen machen. Wirtschaftlich sind die meistens nicht besonders effizient aber vielleicht wichtig für das Fortkommen der Menschheit.

    Es gibt noch: Die emotional Unintelligenten, die intellektuell Unintelligenten, die Enttäuschten, Verbitterten, Gleichgültigen und die vom Schicksal Krankheit und/oder Unglück Geschlagenen, die meistens fröhlichen Glückspilze, die Religiösen und Gottlosen.

    Es gibt noch..., ja...




    So, und jetzt sinnieren wir weiter über die Gegenwart und die Zukunft dieser Gesellschaft.
     
  8. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Hast du Schweizer und Frauen absichtlich weggelassen, um nicht anzuecken? :bart:
     
  9. turik

    turik New Member

    Bei Verwendung der männlichen Form im obigen Essay wird die weibliche Form und der Einbezug von Personen deutscher Nationalität beiderlei Geschlechts automatisch... usw. ...

    Aber es freut mich, dass Dir mein Text gefällt.

    Denn damit erfährt das Forum, wie die Welt funktioniert.
    Soll ich noch mehr liefern?

    :party:
     
  10. macuta

    macuta New Member

    Hallo Convenant, erst einmal hoffe ich, dass das ("auf"-hips)-oktroyierteBier auch geschmeckt hat. Dir war/ist nicht klar, was genau deine Frage war; ich habe den ganzen Thread nochmals durchgelesen, ohne sie zu finden (ehrlich!).
    "Ein Miteinander in welchem die Bedürfnisse nicht künstlich erzeugt, sondern als Reflektion des eigenen Lebens auftreten."
    Wäre für dieses Miteinander nicht eher eine höhere Entwicklungsstufe der Menschheit erforderlich?
    Oder hat schon jemand ein Gesellschaftssystem, das diese Forderung erfüllen könnte erfunden?
    Dabei unterstütze ich uneingeschränkt den Gedanken, dass die meisten von uns mehr Selbstreflektion und mehr bewusstes Handeln und Sein brauchen können. Zu viele von uns hechten Anforderungen von außen hinterher und wundern sich, wieso das Leben so müde machen kann.
     
  11. turik

    turik New Member

    Da ist doch der Punkt: Wie soll ein auf den gemeinsamen Nenner gebrachtes Gesellschaftssystem aussehen, wenn doch die Bedürfnisse der Individuen so divergieren?
    Wie wäre es einfach mit Libertée, Fraternité, Egalité?
     
  12. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Das tut er. Ich habe dich, Convenant und mich wiedergefunden. Sozusagen als Trio infernale. :klimper:
     
  13. maiden

    maiden Lever duat us slav

    das einzige was hier wieder mal zu hören ist, sind Scheuklappern. Aber dafür bin ich nicht zuständig.
     
  14. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Du meinst also, von dir kommt kein Beispiel mehr. Na dann.
     
  15. turik

    turik New Member

    Nun ja, ich weiss.
    Froschperspektive – schon fast unter Wasser.
    Nicht repräsentativ, aber Prosa aus direkter Betroffenheit und entstanden lechzend nach anwendbarer Erkenntnis.

    Auch froh, dass nicht splatterschwarz meine Seelenfärbung ist.
     
  16. maiden

    maiden Lever duat us slav

    für wen denn? Für dich etwa? Damit du mit tausend kleinen Fragen alles zerreden kannst, und das eigentliche Thema wieder dahinter verschwindet? Mir sind Convenants Worte ja klar und jenen, die von diesen Mechanismen profitieren offensichtlich auch. Immerhin verstehen sie, es auszunutzen. Siehe das von mir gepostete Zitat. Wenn dir da im Alltag nichts begegnet und nichts aufstößt, isses müßig das auch noch lang und breit zu erklären. Vielleicht hilfst, die Kappe nicht so weit ins Gesicht zu ziehen.
     
  17. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Du meinst, ein Sätzchen wie

    „Es wird sich in Zukunft darum handeln, die Mehrheit der Population an konsumverträglichen Denk- und Wahrnehmungskategorien zu orientieren“

    könnte mich länger als eine halbe Sekunde beeindrucken? Wirklich nicht.

    Abgesehen davon, dass es (das Sätzchen) mit Convenants Wunsch nach einem "... Miteinander in welchem die Bedürfnisse nicht künstlich erzeugt, sondern als Reflektion des eigenen Lebens auftreten" allerhöchstens peripher zu tun hat.
     
  18. maiden

    maiden Lever duat us slav

    das "Sätzchen" finden die Herren eines der größten deutschen Konzerne jedenfalls so beeindruckend und wichtig, daß sie es in eine ihrer Zukunftsstudien aufgenommen haben. Frag dich mal, warum.

    Und ja, daß du wieder nur periphere Zusammenhänge siehst, wundert mich eigentlich nicht.
     
  19. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Um die maidens dieser Welt zu beeindrucken und zu erschüttern?
     
  20. maiden

    maiden Lever duat us slav

    nein, um die Dummen dieser Welt zu fangen. Und es gelingt ihnen, wie man anhand genügender Beispiele offenbar sehen kann. Ich könnte dir dazu ja eine Literaturempfehlung geben. Aber wozu...
     

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