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Journalist Patrick Bourrat ist tot.

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Harlequin, 27. Dezember 2002.

  1. maiden

    maiden Lever duat us slav

    Nein, aber ich habe den Eindruck, daß auch unsere Gesellschaft durch täglich in inflationärer Weise wiederholte Meldungen langsam aber sicher unempfindlich wird. Wenns dann soweit ist, wirds kaum noch jemanden jucken. Wieviele Pressemeldungen schwenken langsam auf den Kurs der Amerikaner ein, nur noch von der Notwendigkeit eines Krieges gegen den Irak zu reden.
    Wer hinterfragt noch, was der wirkliche Grund für den angedrohten Krieg gegen den Irak ist?

    Und, anderes Thema, wieviele Pressemitteilungen beschäftigen sich heute noch mit den Verstrickungen der USA mit Osama Bin Laden?
     
  2. ughugh

    ughugh New Member

    >>Wer hinterfragt noch, was der wirkliche Grund für den angedrohten Krieg gegen den Irak ist?<<

    Kann ich bestätigen - mit meiner Frage "Welchen Grund hat der Krieg eigentlich" erntete ich erstmal ungläubiges Staunen, dann ein "Um den Irak zu entwaffenen und Saddam zu stürzen". Mein "Wieso ausgerechnet den Irak, wieso muß ausgerechnet dieser Staat *entwaffnet* und sein Herrscher gestürzt werden?" habe ich dann nur noch Schulterzucken erhalten. Medienbeinflussung scheint ein einfaches Geschäft zu sein - man muß es nur oft genug wiederholen.

    Wir sind so sehr damit beschäftigt auf Waffeninspektoren, Waffenberichte und dreiste Kriegsvorbereitungen zu starren, daß wir schon ganz vergessen, nach dem Warum zu fragen.

    Zum Thema: Patrick Bourrat ist weder der erste, noch wird es der letzte sein, der im Einsatz stirbt - so ist der Job - und in dem war er noch nichteinmal der Vorsichtigste. Bevor ich also davon ausgehe, daß er einzige Unfall, der hier stattfand die Tatsache ist, daß es bekannt wurde, schaue ich mir lieber an, was seine Kollegen so in den nächsten Wochen dazu zu sagen haben.
     
  3. Harlequin

    Harlequin Gast

    @ maiden, ugh

    Ich sehe hier 2 Dinge.
    Zum einen die Frage der durch die MedienMonopole verbreiteten Propaganda bzw. dem Weglassen und Unterschlagen (Zensur) bestimmter Themen.

    Zum anderen aber gerade nicht zuletzt deswegen bedarf es engagierter Journalisten, die auch bereit sind unter widrigen Umstaenden weiter Informationen zu beschaffen und publik zu machen.

    Harlequin

    .
     
  4. ughugh

    ughugh New Member

    Nu´mal den Ball flach halten ...

    Patrick Bourrat war für TF1 im Irak - einem Teil des von Dir erwähnten MedienMonopols - sogar eines weitestgehend noch staatlichen. Er war dort um über ein amerikanisches Manöver zu berichten - im Manövergebiet. Nun überlege mal, wieviele *unabhängige* und *kritische* Journalisten die Genehmigung von den Amis bekommen, bei einem Manöver der Amis teilzunehmen - sogar inklusive eigenem Kameramann?

    Das hat nicht viel mit Engagement, *Informationsbeschaffung* (da gab es keine Information zu holen - nur hübsche Bilder) oder gar wiedrigen Umständen zu schaffen.
     
  5. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Mach ihm doch nicht seine Heldensaga kaputt. Statt eines Märtyrers war es am Ende möglicherweise "nur" ein Journalist, der einen Unfall erlitten hat.
     
  6. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Bist du nun der Abwiegler im Gewand des Zynikers, oder der Zyniker im Gewandt des Abwieglers?
    ;)
     
  7. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Wie war's bei Oma? Bist du satt geworden? War die Straßenbahn pünktlich?
     
  8. Harlequin

    Harlequin Gast

    @ Ugh

    Unabhaengig davon halte ich meine Aussage fuer richtig.
    Darueberhinaus war Patrick Bourrat als Spezialist fuer Kriesengebiete bekannt und stand meines Wissens nicht im Verdacht ein reiner Hofberichterstatter gewesen zu sein.
    Viele Berichte in der Geschichte ueber z.B. Kriegsverbrechen stammen immer wieder auch von Journalisten, die im Auftrage von Redaktionen der MedienMonopole vor Ort waren, das ist nichts Ungewoehnliches. Auch deswegen, weil oftmals allein diese Redaktionen ueberhaupt diese Arbeit finanzieren koennen, gehen viele freie Journalisten entsprechende Vertraege ein.
    Ob und wieweit dieses Material dann publiziert wird, ist eine andere Frage.
    Wichtig ist aber, dass moeglichst viele Journalisten ungehinderten Zugang zu Frontgebieten erhalten, genau das versucht das Imperium aber zu verhindern, wie in Afghanistan wieder gesehen.

    >> "da gab es keine Information zu holen..."

    Doch, gab es. Es ist wichtig, dass die Oeffentlichkeit erfaehrt, welche konkreten umfangreichen Vorbereitungen das Imperium fuer den Ueberfall auf Irak betreibt.
    Dies ist auch wichtig zu wissen, um die Chronologie der Ereignisse, vor allem der noch kommenden, beurteilen zu koennen.
    Die "internationalen Waffeninspektoren" haben bisslang keinerlei Anzeichen fuer einen Verstoss des Irak gegen die UNO Resolution gefunden.
    Dennoch marschiert das Imperium auf.
    Um die Situation beurteilen zu koennen, sind natuerlich alle Informationen aus diesem Kontext von Bedeutung.
    Patrick Bourrat hatte sich in diese Materie vor Ort eingearbeitet, da hier Potenzial fuer eine laengerfristige Krisen- und Kriegssituation besteht.

    Harlequin

    .
     
  9. Hape

    Hape New Member

    ... Ich klinke mich 'mal schnell noch hier unten ein ... komme gerade von den Wahlen und es ist schon spät ...

    Vorneweg, es ist immer schlimm, wenn einer / eine Kollege / Kollegin auf solche Weise sterben muß !
    Nur hat in den letzten Jahren die Kiegsberichterstattung Ausmaße angenommen, die nicht mehr zu vertreten sind - egal ob nun ein "guter" oder "böser" Krieg. Und leider gibt es immer wieder sog. Journalisten, die alles besser können und auch machen ... Sofern ich die Geschichte richtig von Augenzeugen gehört habe ... man versucht bitte NIE,NIE einen Aufsager hinter oder vor einem Panzer im Manöver ! (Es gibt sogar Trainingslager für "Kriegsjournalisten".) Mit etwas Vernunft hätte dieser Unfall nicht passieren können ... Vielleicht gibt es ja auch einmal die Gelegenheit, über die Art der Berufsausführung GRÜNDLICH nachzudenken - und da schließe ich ausdrücklich auch die werten Zuschauer mit ein !

    Grüße Hape
     
  10. ughugh

    ughugh New Member

    >>Unabhaengig davon halte ich meine Aussage fuer richtig.<<

    Ich hatte tatsächlich nichts anderes erwartet.
    Eine andere Aussage hätte mich auf das Äusserste überrascht.

    Der Rest? Macixus würde es *klingeling* nennen. :)
     
  11. Harlequin

    Harlequin Gast

    Du haelst also das:

    >> "Zum anderen aber gerade nicht zuletzt deswegen bedarf es engagierter Journalisten, die auch bereit sind unter widrigen Umstaenden weiter Informationen zu beschaffen und publik zu machen."<<

    fuer falsch ?

    .
     
  12. Harlequin

    Harlequin Gast

    Nun, Patrick Bourrat zumindest war ein erfahrener Krisen- und Kriegsberichterstatter, den hast Du ja sicher nicht gemeint.

    .
     
  13. Hape

    Hape New Member

    Ich ?
    Ja !
    Was waren das denn für Informationen ... das die Amis 'nen Krieg mit aller Macht führen wollen ? Na toll !

    Hape
     
  14. graphitto

    graphitto Wanderer

    Du hast ja Recht, hape.
    Aber lass doch harlequin und posting-Kollegen ihren Spaß. Sie durften doch schon 4 Tage nicht streiten, wegen Weihnachtsfrieden und so... ;-)

    Ansonsten stimme ich dir voll und ganz zu.

    gruß
     
  15. Hape

    Hape New Member

    Doch, eigentlich schon.
    Ich kannte ihn nicht. Doch wenn er so erfahren war hätte es nicht passieren dürfen. Denke ich wenigstens ...

    Auch wenn es sicher doof klingt, ich für mein Teil halte diese Leute nicht wirklich für toll !

    Hape
     
  16. Hape

    Hape New Member

    Danke !

    Nur, dieser Spaß betrift mich halt auch - und ich stehe - dank den "guten" Amis mit ihren "gerechten" Kriegen wieder vor solchen Anfragen ...

    Und ich finde einfach, in meinen Augen sind diese Kollegen keine Helden ! Deshalb habe ich auch keinen Spaß an diesen Diskussionen ...

    Hape
     
  17. ughugh

    ughugh New Member

    Nein, aber darum ging es auch gar nicht in Deinem Eintrag und schon gar nicht in Deiner Antwort auf meinen Eintrag.

    In der Rechtfertigung ging es darum aus dem Bildergeilen Journalisten Bourrat doch noch irgendwie einen Martyrer zu flicken, der sich - auf Kosten des dummes MedienMonopols (wie klever) vor Ort schonmal kundig machte, und wichtige Informationen in einem Manövergebiet einsammelte (Informationen, die jeden Morgen von den USA sowieso an die Journalisten ausgegeben werden, dafür muß man nirgendwo hinfahren - zumindest, wenn es noch so ist, wie im zweiten Golfkrieg) - dabei aber vom NatoImperium erwischt wurde (das ihm vorher die Genehmigung erteilte) und gleich vor Ort durch einen *Unfall* hingerichtet wurde, weil es verhindern will, daß die Journalisten (denen es die Zustimmung erteilte) von einem Manöver berichten, dessen einziger Zweck es ist, zu ZEIGEN daß man da ist und wie toll doch die eigenen Waffen sind... das geht nur mit den Medien.

    Bourrat ist weder für unsere Demokratie gestorben, noch war er großen Geheimnissen in der Wüste auf der Spur, noch hatte er wiedrige Umstände zu bekämpfen oder gar über *kritisches* zu berichten - einem Mann seiner Erfahrung sollte man überdies zutrauen, einem Panzer nicht zu nahe zu kommen, wenn es sich vermeiden läßt - das ist keine angenehme Erfahrung und kann schonmal zu blauen Flecken führen - ja, auch zu großen blauen Flecken. Deswegen ist ein Panzer aber noch lange nicht als *Unfallmittel* geeignet - mit etwas Aufmerksamkeit ist ein Mensch immer Reflexschneller als ein stehender Panzer.

    Bourrat war einfach geil auf ein paar gut zu verkaufende Bilder und hat sich verschätzt. Klingt makaber, aber *shit happends*.
     
  18. Harlequin

    Harlequin Gast

    Wenn das keine wichtige Information ist, gibt es den Begriff nicht mehr.
    Und was fuer viele evident ist, ist es fuer die breite Masse noch lange nicht, wie man beispielsweise auch an den naiven Statements von macixus und anderen ablesen kann.

    .
     
  19. Harlequin

    Harlequin Gast

    >> "Nein, aber darum ging es auch gar nicht in Deinem Eintrag und schon gar nicht in Deiner Antwort auf meinen Eintrag.

    Doch, genau darum ging es. Der Beitrag bezog sich genau darauf.
    Nimmst Du hier an einer anderen paralell Diskussion teil, nichts von dem, was Du oben auffuehrst, habe ich geschrieben.
    Mit Deinen Interpretationen musst Du Dich schon selbst auseinandersetzen, bitte projeziere diese nicht auf mich.

    .
     
  20. Hape

    Hape New Member

    Nun, für mich ist es nicht wichtig zu erfahren, daß die Amerikaner mit aller Macht einen Krieg vom Zaune brechen wollen. Viel spannenden sind sie Geschichten, die im Hintergrund laufen - (Öl z.B./Weltpolizei) die kann man völlig gefahrlos zu Hause recherchieren. Auch wenn ich an meinem eigenen Sockel säge - 'runter mit den "ach so tollen Hechten der Journalie" !
     

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